Norbert Müller
Vorsitzender des Kuratoriums Olympische Akademie des NOK für Deutschland 1981-1998
Der
deutsche Beitrag zur Internationalen Olympischen Akademie
Unweit des antiken
Olympiastadions befindet sich die großzügige Anlage der Internationalen
Olympischen Akademie (IOA), wohin seit 1961 Tausende aus der ganzen Welt auf
der Suche nach der Olympischen Idee zu den unterschiedlichsten Tagungen der IOA
gekommen sind. Bis einschließlich 1996 belief sich die Gesamtzahl der Teilnehmer
aller Veranstaltungen in der IOA auf etwa 50.000, die wiederum 155 Länder bzw.
Nationale Olympische Komitees (NOKs) vertraten. Die Zahl studentischer
Teilnehmer[1]
an den traditionell im Mittelpunkt stehenden jährlichen Sommertagungen, sog.
"Sessionen", belief sich in diesem Zeitraum auf 7.000.
Die IOA, häufig als
"Sommerhochschule des Olympismus"[2]
bezeichnet, ist aufgrund ihrer thematischen Ausrichtung und ihres einzigartigen
Standorts zur zentralen Lehrstätte der Olympischen Bewegung geworden und
genießt weltweite Akzeptanz, insbesondere nach Verankerung in der IOC-Satzung.[3]
Nur wenigen ist dabei bekannt, dass die Olympische Bewegung in Deutschland
einen entscheidenden Beitrag zur Idee, Realisierung und zum inhaltlichen Ausbau
der IOA geleistet hat.
Wenn anlässlich der
Eröffnungen jeder internationalen Tagung der IOA Kranzniederlegungen an der
Gedenksäule für Pierre de Coubertin und am Gedenkstein für Jean Ketseas und
Carl Diem stattfinden, dann wird auch dieser deutsche Beitrag immer neu
unterstrichen.
Ohne Carl Diem gäbe es die IOA nicht, weshalb auf seinen ausschlaggebenden
Beitrag für das Zustandekommen der IOA im folgenden näher eingegangen werden
muss.
Darüber hinaus soll dargestellt werden, wie sich das NOK für Deutschland für
die Idee der IOA von Anfang an auf nationaler und internationaler Ebene engagiert
hat, und wie vielfältig die Rückbezüge für die olympische Arbeit in der
Bundesrepublik Deutschland waren. Hierbei ist besonders an das 1966 gegründeten
"Kuratoriums Olympische Akademie" zu denken, welches seit 1982 die
Funktion einer Nationalen Olympischen Akademie (NOA) entsprechend der Olympischen
Charta[4]
inne hat und mit seinen vielfältigen pädagogischen Aktivitäten den olympischen
Erziehungsauftrag entsprechend der NOK-Satzung wahrnimmt.
Carl Diem und die Idee einer Olympischen
Akademie 1936-1939
Pierre de Coubertin
hat am Ende seines Lebens immer mehr an die Bewahrung seines Erbes gedacht und
durch die jahrzehntelange Freundschaft mit Carl Diem diesem die pädagogische
Weiterentwicklung seiner Idee ans Herz gelegt. Die Olympischen Spiele 1936 hatten
bei Coubertin den Eindruck erweckt, dass Deutschland hierzu auch finanziell in
der Lage sei.
Ein Brief Coubertins vom 16. März 1937 an die Reichsregierung, der mit Diem
abgestimmt gewesen sein dürfte, zeigt seine Absichten:
"Ich habe nicht zu Ende führen
können, was ich zu vollenden wünschte. Das, was ich für das allerwertvollste
hielt, wäre, daß man in Deutschland in Erinnerung an die Spiele der XI. Olympiade
gerne ein sehr einfaches kleines Institut gründen wolle, dem ich alle meine Aufzeichnungen,
Dokumente zu den unvollendeten Projekten den gesamten erneuerten Olympismus
betreffend ... vermachen möchte. Ich glaube, daß ein Zentrum olympischer
Studien (daß übrigens nicht in Berlin sein müßte) mehr als alles andere der
Bewahrung und dem Fortschritt meines Werkes helfen und es vor Irrwegen bewahren
würde, die ich für es befürchte."[5]
Coubertin hatte
bereits im Jahre 1927 ähnliche Pläne mit seinem griechischen Freund Jean
Chryssafis, damals Generaldirektor für Leibeserziehung in Griechenland, erörtert;
diese waren jedoch ohne greifbaren Erfolg geblieben.[6]
Drei Ereignisse im
Umfeld von Berlin 1936 dürfte für die Idee einer Olympischen Akademie von
Wichtigkeit gewesen sein:
1. Der olympische
Fackellauf vom antiken Olympia nach Berlin hatte in Griechenland eine olympische
Renaissance ausgelöst, welche Diem in seiner Begeisterung für Olympia und die
Olympische Idee nach den Spielen 1936 vertiefen wollte.
2. Das
internationale Sportstudentenlager und der "Kongreß für körperliche
Erziehung" 1936 vor Beginn der Spiele.[7]
Bernett bezeichnet Diem als Schöpfer beider Veranstaltungen.[8]
Fast 1.000 Sportstudenten aus 31 Ländern waren der Einladung gefolgt und hatten
sich in Praxis und Theorie über die verschiedenen Systeme der Leibeserziehung
in der ganzen Welt ausgetauscht. Die Art des Zusammenlebens und das gemeinsame
Erlebnis der Olympischen Spiele lieferten Diem das Modell für vergleichbare
Veranstaltungen in Griechenland.
3. Olympia als
Stätte und Idee war mit den Olympischen Spielen 1936 erneut auf Dauer ins Bewusstsein
gerückt. Nicht nur der Fackellauf, dessen Beibehaltung damals noch völlig offen
war, sondern vielmehr die Wiederaufnahme der systematischen Ausgrabungen des
antiken Olympias ließen dessen Bedeutung wieder zunehmen. Neben Diem war es
besonders Theodor Lewald, der sich nach seinem Besuch 1934 in Olympia, für die
Wiederaufnahme der Grabungstätigkeit eingesetzt hatte, die dem IOC von Hitler
persönlich am Eröffnungstag der Berliner Spiele angekündigt wurde.
Damit sind drei
wesentliche Komponenten in Diems Engagement für eine Olympische Akademie
gegeben:
- das Erbe Coubertins besonders auf pädagogischem Felde weiter zu tragen,
- den Ort Olympia wieder in den Mittelpunkt zu rücken und
- die Jugend der Welt regelmäßig zum praktischen und theoretischen Gedankenaustausch
über Fragen der Leibeserziehung und des Weltsports zusammenzuführen.
Als Coubertin am 2.
September 1937 starb, wurde die Wahrung seines Vermächtnisses aktuell. Zur
Initialzündung wurde die in Coubertins Testament festgelegte Beisetzung seines
Herzens in einer Gedenksäule am Eingang der Altis von Olympia am 26. März 1938.
Das IOC, aber auch Carl Diem als Leiter des neu geschaffenen Internationalen
Olympischen Instituts von Berlin, waren auf dem Rückweg von der IOC-Session auf
dem Nil angereist, um der Feier beizuwohnen und den Fortschritt der
Ausgrabungsarbeiten zu besichtigen. Für Diem war es damals lediglich eine Frage
der Zeit, wann sich das antike Stadion von Olympia wieder den Besuchern öffnen
würde. Dieses Stadion und seine Umgebung mit Leben zu erfüllen, war sein
erklärtes Ziel. Undenkbar erschien ihm der Vorschlag des griechischen
Erziehungsministers bei der Beisetzungsfeier, nämlich die modernen Olympischen
Spiele wieder in den antiken Stätten durchzuführen. Realistisch dagegen war für
Diem der Gedanke der Errichtung einer Olympischen Akademie. Zum ersten Mal
äußert er die konkrete Idee in einem Bericht über die Feier in Olympia vom 12.
April 1938:
"Für die gute Jahreszeit könnte man
auch die Jugend anderer Länder einladen, zu einer Olympischen Akademie der
Jugend zu kommen, die in der Abgeschiedenheit von Olympia der Vertiefung der
Wissenschaft und jener Harmonie des Geistes und des Körpers gewidmet sein möge,
für die uns die Olympiade Vorbild und Symbol ist."[9]
Wenig später führt
Diem diesen Gedanken in der Olympischen Rundschau weiter aus und hob hervor,
dass "Olympia eine Stätte geistiger Bildung" werden könnte, in dem
"dort als Gegenstück zur platonischen Akademie eine Olympische Akademie
entstehen sollte".[10]
Zur Verwirklichung dieses
weitreichenden Plans brauchte er die Zustimmung und letztlich die praktische
Umsetzung in Griechenland. Am 8.8.1938 wandte er sich an den Generalsekretär
des HOC, Jean Ketseas, mit dem er durch die Vorbereitung des Olympischen Fackellaufs
seit 1934 eng verbunden war. Ketseas versprach die Prüfung dieser großartigen
Idee, zumal er als Mitarbeiter von Chryssafis bereits seit dem Besuch
Coubertins 1927 in Athen für eine solche Idee motiviert war. Auf seine Bitte[11],
mehr über dessen Pläne einer solchen Akademie zu erfahren, übersandte ihm Diem
am 6.9.1938 den Entwurf einer Ausschreibung. Mehrere Punkte erinnern dabei an
das Sportstudentenlager 1936.[12]
Die Quellen lassen
keinen Zweifel daran, dass der konkrete Gedanke einer Olympischen Akademie im
Frühjahr 1938 von Diem stammt.[13]
Weder aus seinen Reiseberichten, noch aus seiner Korrespondenz sind frühere
Hinweise auf eine IOA zu entnehmen[14],
auch bei Coubertin nicht.
Für das IOC hatte der Gedanke große Bedeutung: Neben der systematischen wissenschaftlichen
Erforschung und Publizierung olympischer Fragen durch das Olympische Institut
in Berlin würde mit der Errichtung einer Olympischen Akademie die Basis einer
konkreten pädagogischen Umsetzung gegeben sein. Nach Diems Vorstellungen
sollten in mehrwöchigen Kursen sportlich interessierte Studenten aller Länder
"olympisch erzogen" werden, wobei der Lehrplan Coubertins
Vorstellungen einer Verbindung körperlicher und geistiger Werte im Sinne einer
klassischen Harmonie widerspiegelte.
Der Entwurf der Ausschreibung und des Programms eines für 1939 ins Auge
gefassten dreimonatigen Kurses zeigt die intensive Beschäftigung Diems mit
diesem Vorhaben und den Willen zur baldigen Realisierung.[15]
Ketseas Position in Griechenland ließ auf eine baldige Verwirklichung hoffen.
Sogar das griechische Parlament nahm in einem im Frühjahr 1939 verabschiedeten
Gesetz "die Errichtung und Durchführung der Internationalen Olympischen
Akademie"[16] in den Aufgabenkatalog
des HOC auf.
Der zweite
Weltkrieg hat alle Pläne vereitelt. Reichlich verfrüht erneuerte Diem im Dezember
1939 seine Hoffnung auf baldige Arbeitsaufnahme von Tagungen der Olympischen
Akademie im wieder ausgegrabenen Stadion von Olympia. Während der Kriegsjahre
1941-1944 finden sich keine weiteren Hinweise auf die Olympische Akademie.[17]
Auch die deutschen Ausgrabungen in Olympia wurden 1942 eingestellt. Seit
Frühjahr 1944 war durch die Bombenangriffe auf Berlin und die Zerstörung der
Räume des Olympischen Instituts dessen weitere Arbeit zwangsläufig unmöglich
geworden. Kaum war jedoch der Krieg zu Ende, setzte sich Diem - als wenn nichts
geschehen wäre - von Berlin aus mit dem amtierenden IOC-Vizepräsidenten Avery
Brundage in Verbindung und schlug ihm am 18.12.1945 die Errichtung einer
Olympischen Akademie in den USA vor.[18]
Offensichtlich war Diem nach zahlreichen Gesprächen mit Ketseas in den Jahren
1938-1943 zu der Überzeugung gelangt, dass die Verwirklichung einer Olympischen
Akademie in Griechenland an finanziellen Barrieren scheitern würde.[19]
Nur die USA wären zu diesem Zeitpunkt für ein solches Vorhaben finanziell in
der Lage gewesen. Eine Antwort Brundages auf diesen Vorschlag ist nicht
überliefert.
Durch die Wahl von
Ketseas im September 1946 zum IOC-Mitglied für Griechenland sah dieser die
Chance, die Idee einer IOA erneut aufzunehmen und Griechenland und das Hellenische
Olympische Komitee (HOC) aktiv und exponiert am Neuaufbau der weltweiten
Olympischen Bewegung zu beteiligen. Indem Brundage bei der IOC-Sitzung 1947 den
Vorschlag von Ketseas zur Gründung eines Olympischen Instituts unterstützte,
gab er zu erkennen, dass er Diems Idee kannte und grundsätzlich bejahte.[20]
Gleichzeitig wird aus dem Vorschlag von Ketseas für ein Olympisches Institut,
nicht für eine Olympische Akademie, ableitbar, dass Ketseas die Idee der
Wiederbegründung des in Berlin untergegangenen "Olympischen
Instituts" offensichtlich als Vorstufe einer "Olympischen Akademie"
in Griechenland auf den Weg bringen wollte.[21]
Die IOC-Session von London 1948 vertagte die Entscheidung der Errichtung einer
"Olympischen Akademie in Athen" mit dem Hinweis der vorherigen
Erörterung damit zusammenhängender Fragen mit Carl Diem.[22]
Da Diem als deutscher Ehrengast in London anwesend war, erarbeitete er sofort
in Abstimmung mit Ketseas ein Memorandum zur Errichtung einer Olympischen Akademie,
das auf der Schlusssitzung des IOC am 13.8.1948 aus Zeitgründen jedoch nicht
mehr beraten wurde.[23]
Noch in London hatte Ketseas Diem gebeten, "ihm ein Programm für den
ersten Kurs der Akademie auszuarbeiten"[24].
Bereits am 2. September 1948 ging dieses nach Athen.[25]
Da Diem[26]
auf der Session 1949 in Rom mit der Zustimmung des IOC rechnen konnte, drängte
er Ketseas, bereits im Sommer 1949 den ersten Kurs einer Olympischen Akademie
abzuhalten. Dieser war nach Diems Vorschlag auf zwei Monate konzipiert, wobei
die letzte Woche einer Rundfahrt zu den antiken Stätten Griechenlands,
besonders nach Olympia, vorbehalten bleiben sollte. Neben dem praktischen
Unterricht und einer Vielzahl von Sportarten waren theoretische Lehrveranstaltungen
in Philosophie, Kunst, Literatur, Geschichte, Erziehungswissenschaften,
Physiologie, Soziologie und Sportstättenbau geplant. Diem brachte dazu eine
Reihe internationaler Experten in Vorschlag und bat Ketseas um Prüfung seiner
Vorstellungen.[27] Am 17.11.1948 drückte
Ketseas seine Anerkennung in einem Schreiben aus, hielt es für
unwahrscheinlich, dass die vorgelegten Pläne "von Anfang an in ihrer
Gesamtheit angewendet werden könnten, zumal wenn man die schwierigen internationalen
Verhältnisse und die finanziellen Schwierigkeiten in Betracht ziehen
würde."[28] Am 24. Mai 1949 entschied
das IOC auf seiner Session von Rom einstimmig die Annahme des Memorandums für
die Errichtung einer "Olympischen Akademie in Athen"[29].
Mit Athen war den organisatorischen Möglichkeiten in Griechenland Rechnung
getragen worden.
Versuch der Realisierung einer IOA in den
fünfziger Jahren
Für Diem bedeutete
die schnellstmögliche Errichtung der Olympischen Akademie die Lösung des
Problems, der Öffentlichkeit die olympischen Werte wieder bewusst zu machen.
Schon wenige Tage nach dem Beschluss von Rom schrieb er an Ketseas:
"Das Zustandekommen der Olympischen
Akademie erscheint mir heute nützlicher als jemals zuvor und ich neigte dazu,
diese Gründung als den entscheidenden Schritt für die Zukunft des Olympismus zu
verstehen."[30]
Noch im Sommer 1949
trafen sich Ketseas und Diem in Basel, um die Realisierung der Akademie zu
besprechen. Die 1948 ausgearbeiteten Lehrpläne mussten auf sechs Wochen
verkürzt und für eine Durchführung in Athen modifiziert werden. Diem übernahm
auch diese Arbeit und schickte das neue Curriculum mit einem Organisationsplan
umgehend dem HOC zu. Die erste Olympische Akademietagung sollte vom
7.8.-13.9.1950 durchgeführt werden.[31]
Schon bei der
Gründung des NOK für Deutschland 1949 in Bonn hob Diem eine Beteiligung an den
Lehrgängen in Griechenland als wesentliche Aufgabe für das zukünftige NOK hervor:
"Zur Verfestigung der geistigen Seite
der olympischen Arbeit bittet das IOC seine nationalen Zweigstellen um
Teilnahme an den Lehrgängen der Olympischen Akademie, die das griechische
Olympische Komitee im Auftrage des IOC in Athen begründen und im Jahre 1950
voraussichtlich eröffnen wird."[32]
Der Plan für 1950
wurde jedoch nicht umgesetzt und man entschloss sich zur Durchführung eines
Lehrgangs im Sommer 1951. Zu dessen Vorbereitung hielt sich Diem im März 1951
in Griechenland auf. Obwohl diesmal alle Voraussetzungen für die Abhaltung
geschaffen waren, fiel der Lehrgang aus, da nur vier Länder ihre Teilnahme zugesagt
hatten.[33]
Diem zweifelte inzwischen an den technischen und finanziellen Möglichkeiten in
Griechenland.[34]
Nach diesem Misserfolg wurde der Start der Olympischen Akademie erst wieder für
Ende April 1954, anlässlich der IOC-Session in Athen, vorgesehen. Das HOC bat
Diem wiederum um die Ausarbeitung des Lehrplans[35],
jedoch hatte auch dieser Versuch keinen Erfolg.
Diem wurde nicht
müde, auch in Deutschland immer wieder die Idee einer Olympischen Akademie zu
propagieren. Inzwischen hatte er in der wesentlich von ihm initiierten Deutschen
Olympischen Gesellschaft (DOG) einen Plan verwirklicht, der eng mit Olympia und
der IOA in Verbindung gebracht werden kann: die Olympiafahrten der DOG.[36]
1955 propagierte
Ketseas erneut den Gedanken der IOA, wobei das HOC primär die Errichtung fester
Gebäude, weniger die Inhalte im Auge hatte. Dies wurde schon 1948 und 1951 von
Diem massiv kritisiert[37],
da gerade daran der Beginn der pädagogischen Arbeit in seinen Augen scheiterte.
Diem propagierte dagegen in Anlehnung an das Sportstudentenlager von Berlin ein
Zeltlager.
Die Wiederaufnahme der Ausgrabungen von
Olympia als Motor für eine Olympische Akademie
Bereits 1951 hatte
Diem in Griechenland die Wiederaufnahme der Grabungen im antiken Olympia
geprüft.[38]
Für ihn war diese Aufgabe bereits 1938 untrennbar mit der Arbeit einer Olympischen
Akademie verbunden. Im Herbst 1952 nahm Prof. Emil Kunze die Ausgrabungen in
Olympia wieder auf, nachdem sich Diem hierfür als nebenamtlicher Sportreferent
im Bundesinnenministerium vehement eingesetzt hatte.[39]
Der Wunsch nach völliger Freilegung des Olympiastadions stieß bei den
Archäologen jedoch weiterhin auf Widerstand. Sie versprachen sich keine neuen
Erkenntnisse und wollten die begrenzten Geldmittel in die Erforschung des
Tempelbereichs investieren.[40]
Das Stadion blieb jedoch Diems erklärtes Ziel. Der DSB rief daher 1957 aus
Anlass von Diems 75. Geburtstag eine Stiftung zur Freilegung des antiken
Olympiastadions ins Leben. Willi Daume informierte das IOC auf seiner Session
1957 in Sofia über das Vorhaben. Der Aufruf brachte einen Betrag von DM
250.000,-, so dass im Frühjahr 1958 die Grabungsarbeiten beginnen konnten.
Nachdem jedoch nicht allein die Wirkung des ausgegrabenen Stadions die Verbreitung
des olympischen Gedankens sichern konnte, verband Diem seine Bemühungen um die
Freilegung unabdingbar mit der Olympischen Akademie.
"Keine Kunstsammlung, sondern eine
Olympische Akademie soll dort ins Leben gerufen werden, zu der eine Gruppe
internationaler Studenten eingeladen wird, die an dieser Stelle ... eingewiesen
werden ..., was der olympische Gedanke unserer Zeit bedeuten kann und bedeuten
soll".[41]
Als 1960 das Ende
der Ausgrabungen abzusehen war, ergriff Carl Diem im Verbund mit dem NOK für
Deutschland die Initiative zur ideellen Nutzung des antiken olympischen
Bereichs. Gemeinsam mit der Durchführung der IOC-Session 1961 in Athen sollte
auf deutschen Vorschlag im Anschluss an diese Session die feierliche Übergabe
des antiken Stadions an die griechische Altertumsverwaltung erfolgen. Das NOK
für Deutschland wollte die Feier gemeinsam mit dem HOC in Olympia zu einem
besonderen Ereignis werden lassen und lud hierzu auch alle in Athen gemeinsam
mit den IOC tagenden NOK-Vertreter und die Präsidenten der internationalen
olympischen Fachverbände ein. Am 1. März 1961 gingen die Einladungen an die
NOKs der Welt, unterzeichnet von Ritter von Halt und Willi Daume als
NOK-Präsident. Die angereisten Ehrengäste sollten Zeugen von "etwas
Entscheidenderem"[42]
werden, nämlich vom Start der Olympischen Akademie.
Die Organisation
des ersten Lehrgangs übernahm Carl Diem im Auftrag des griechischen und
deutschen NOKs, die Kosten übernahm die deutsche Bundesregierung.[43]
97 NOKs wurden im Frühjahr 1961 eingeladen, bis zum Meldetermin hatten nur
wenige geantwortet. Zu Recht stellte Diem fest, dass der Weg dieser Akademie
nicht allein über die NOKs gehen kann, sondern gleichzeitig über die
Hochschulen erfolgen müsste.[44]
Carl Diem setzte somit selbst in die Tat um, wozu er ein Viertel Jahrhundert
vorher seine griechischen Freunde aufgefordert hatte.
Verwirklichung der Internationalen
Olympischen Akademie
Erste Session
(Versuchslehrgang) 13.-30.6.1961
Dieser erste
Lehrgang stand unter der persönlichen Leitung von Ketseas und Diem. 24 NOKs aus
vier Erdteilen hatten 30 Vertreter entsandt. Eine ganze Reihe ausländischer Studentinnen
und Studenten waren mit Diem von der Sporthochschule Köln gekommen, um ihre
Länder zu vertreten. Mit den offiziellen Teilnehmern waren je 90 Sportstudierende
aus Athen und Köln nach Olympia gekommen, um sportliche und folkloristische Vorführungen
beim feierlichen Übergabeakt zu gestalten. Als Studienleiter fungierte der
Direktor des Instituts für Leibesübungen der Universität Würzburg, Dr. Franz
Lotz, Vorsitzender des Deutschen Sportbeirates des DSB. Sowohl der Aufenthalt
im Zeltlager in Olympia mit Vorträgen, Diskussionen und aktivem Sport, als auch
die Gemeinschaftsfahrt zu den wichtigsten historischen Stätten des Peloponnes,
Attikas und Athens entsprachen den über 20 Jahren zuvor gebildeten
Vorstellungen von Diem. Neben ihm referierten von deutscher Seite der Leiter
der Ausgrabungen Emil Kunze, Erich Lindner (Marburg) und der
Leichtathletikexperte Toni Nett. Dieser erste Lehrgang war ein Versuch ohne Vorbild,
ohne einschlägige Erfahrung. Die Veranstalter hatten der "Kraft der
Idee" vertraut. Für Lotz war "der Erfolg größer, als er erwartet
werden konnte".[45]
Die internationale Beteiligung war zwar hinter den ursprünglichen Erwartungen
zurückgeblieben, kein Ostblockland war vertreten, jedoch war mit 24 Nationen
ein guter Anfang gemacht. Zweifellos waren die materiellen Voraussetzungen im
Wesentlichen von deutscher Seite gelöst worden. DM 100.000,- hatte das
Auswärtige Amt für die Durchführung der Olympischen Akademie, weitere DM
110.000,- das Bundesministerium des Innern dem NOK für Deutschland als Träger
der Maßnahme für die Feier der Übergabe des antiken Stadions in Olympia zur
Verfügung gestellt.
Die detaillierten Verwendungsnachweise des NOKs an die Bundesministerien
belegen jeden Planungsschritt.[46]
Ein solcher finanzieller Einsatz macht verständlich, dass es für Griechenland
kein Leichtes war, die zukünftigen Lehrgänge zu sichern.
Die Fortführung der IOA ab 1962 und der
deutsche Beitrag
Trotz gegenteiliger
Befürchtungen beschloss das HOC am 2. Oktober 1961 die Fortführung der IOA mit
einer jährlichen Tagung. Im Januar 1962 wählte es eine so genannte Ephoria als
Leitungsgremium der IOA unter Vorsitz von Ketseas und machte Diem zu dessen Ehrenmitglied.
Mit 72 Teilnehmern
aus 18 Ländern, 6 NOKs weniger als 1961 hatten Teilnehmer entsandt, war das
Interesse an der IOA noch nicht bedeutsam.[47]
Das NOK für Deutschland nominierte sechs Teilnehmer. Da die deutsche Beteiligung
1961 durch die Aufführungsgruppe der Sporthochschule Köln erdrückend groß war,
hatte sich das NOK für eine kleine Vertretung entschieden, die aufgrund der
besonderen politischen Lage Berlins bewusst von Studierenden der dortigen Hochschulen
gestellt wurde. Carl Diem hielt drei richtungweisende Vorträge, die als sein
geistiges Vermächtnis bezeichnet werden können:
- Die olympische Idee als moralische Forderung;
- Die olympische Idee und die menschliche Gesellschaft;
- Die olympische Idee und die aktuelle Wirklichkeit[48].
Dass das HOC an den
jährlichen Sessionen der IOA trotz des geringen internationalen Echos
festhielt, zeigte sich an der Verabschiedung eines vorläufigen Statuts für die
IOA am 18.10.1962.[49]
Über die Vorbereitung für 1963 kam es im Spätjahr 1962 zu einem Briefwechsel
zwischen dem HOC und Diem, der bereits Pläne für eine erweiterte Nutzung der
IOA am 13.12.1962 an Ketseas übermittelte. Darin wird die Abhaltung von
Tagungen internationaler Sportorganisationen, so das Treffen von
Sportbeauftragten des Europarates angeregt. Am 17.12.1962 verstarb Diem im
Alter von 80 Jahren; seine vier Tage zuvor unterbreiteten Vorschläge zeigen,
wie ernst es ihm bis zuletzt um die Sicherung und den Ausbau der IOA war.[50]
Welche Bedeutung Griechenland der Akademie zumaß, zeigt die
persönliche Begrüßung der Teilnehmer und Referenten 1963 durch den griechischen
Kronprinzen Konstantin. Ketseas gedachte in seiner Eröffnungsansprache Carl
Diem als dem "großen Freund der Akademie in Griechenland ... mit C. Diem
hat die Akademie ihren geistigen Vater und Gründer verloren."[51]
Neben sieben deutschen Studierenden war mit Dr. Werner Körbs ein Kölner Referent
vertreten, der Archäologe Dr. Bartels führte im Ausgrabungsgelände. Die Zahl
der teilnehmenden NOKs war auf 14 gesunken, was die griechischen Organisatoren
dazu veranlasste, 1964 eine große deutsche Gruppe einzuladen. Ein weiterer
Grund lag darin, dass diese Akademie-Tagung dem Gedenken an Carl Diem gewidmet
war. Neben seiner Witwe Prof. Liselott Diem referierten die beiden Kölner
Ulrich Jonath und W. Körbs, außerdem stellte der deutsche Ruder-Olympiasieger
von 1960, Hans Lenk, seine soziologische Untersuchung über "Werte, Ziele,
Wirklichkeit der modernen Olympischen Spiele"[52]
vor. NOK-Präsident Willi Daume kam nach Olympia und sprach anlässlich einer
Feierstunde zum Gedenken an Carl Diem. Daume versprach, die Arbeit der IOA von
Seiten des NOKs für Deutschland auch in Zukunft zu unterstützen, wobei die
Anwesenheit von 26 Studentinnen und 35 Studenten verschiedener Universitäten
Deutschlands, darunter der Sohn Carl Diems, diese Absicht unterstrich.
In den sechziger Jahren war die deutsche Beteiligung neben
der griechischen und österreichischen dominant, was jedoch für die
Stabilisierung der IOA wesentlich war.
Das Jahr 1966 begann mit der Wahl von Prinz Georg Wilhelm
von Hannover zum Nachfolger des 1965 verstorbenen Ketseas zum Präsidenten der
IOA durch das HOC. In dieser Funktion berief ihn das IOC im Frühjahr 1966 zu
seinem Mitglied.
Es war ein Glücksfall für die IOA, einen so erfahrenen Pädagogen, langjähriger
Leiter des Internats Salem und ehemaliger Hochleistungssportler im Reiten
(Military), zum Präsidenten zu haben. Seine Präsidentschaft dauerte nur vier
Jahre. In dieser Zeit prägte er die IOA nachhaltig sowohl durch seine
Eröffnungsvorträge zu olympischen Pädagogik, als auch durch den steten Kontakt
und die Gesprächsbereitschaft mit allen Teilnehmern. Neue Initiativen wie die
Arbeit in Seminargruppen, aber auch die Beteiligung an einer aktuellen Vorlage
für die IOC-Session in Mexiko-City gaben den IOA-Teilnehmern das Gefühl, ernst
genommen zu sein. Auf sein Betreiben stehen seit 1966 alle Sessionen unter
einem Jahresthema, außerdem wurden alljährlich Olympiasieger zu
Erfahrungsberichten, aber auch als Gesprächspartner für die akademische Jugend
eingeladen, darunter Emil Zatopek (1966), Konstantin von Griechenland (1967)
und Jesse Owens (1968). G.W. von Hannover scheute als IOA-Präsident auch nicht
konstruktive Kritik und gestattete dem Verfasser erstmals 1968 eine empirische
Erhebung bei allen Teilnehmern. 1966 wurde auf dem IOA-Gelände ein Gedenkstein
für die Initiatoren Diem und Ketseas errichtet. Seit 1967 lebten die Teilnehmer
nicht mehr in Zelten, sondern in festen Unterkünften.
Durch die politischen Umwälzungen in Griechenland, in deren Folge König
Konstantin, ein Neffe G.W. von Hannovers, ins Exil gehen musste, bestand das
HOC darauf, dass nur ein Grieche Präsident der IOA sein könne und wählte ohne
Rücksicht auf die laufende Amtszeit E. Petralias zu seinem Nachfolger.[53]
Die dadurch hervorgerufene Verstimmung zwischen dem NOK für Deutschland und dem
HOC führte 1970 dazu, dass von deutscher Seite keine Studentengruppe, sondern
nur eine kleine Beobachterdelegation zur IOA entsandt wurde.
Die Olympischen Spiele von München 1972 schlugen sich auch in der Arbeit der
IOA nieder. 1970 referierten Dr. Max Danz und Prof. Franz Lotz über die
Vorbereitungen auf München, das deutsche IOC-Mitglied Georg von Opel hielt 1971
einen richtungweisenden Vortrag über "die Zukunft der Olympischen
Spiele". Über das Info-System "Golym" der Olympischen Spiele
1972 berichtete W. Mayer von der verantwortlichen Firma Siemens, die als Weltneuheit
eine Datenfernübertragung von München in die IOA schaltete und für Abfragen zur
Verfügung stellte.
Im Rahmen der IOA-Session 1972 wurde das Olympische Feuer für München
entzündet, ein Höhepunkt für alle Beteiligten. Liselott Diem stellte das
Konzept der offiziellen Berichtsbände für München vor, mit deren Erstellung sie
betraut war.
1973 referierte Walther Tröger über seine Erfahrungen als
Bürgermeister des Olympischen Dorfs von München. Vor dem Hintergrund von
Politisierung und Kommerzialisierung suchten immer mehr Referenten und
Diskutanten nach Abhilfe durch Forcierung olympischer Erziehungsmaßnahmen.
Im Sommer 1974 erzwang die Zypernkrise die Absage der 14.
IOA-Session. Die damit verbundene Ablösung der Militärdiktatur brachte mit A. Tzartzanos
(1975/76) einen neuen IOA-Präsidenten. Während der 15. Session 1975 stellte der
Verfasser seine Doktorarbeit zur Ideengeschichte und Aufbauphase der IOA vor[54].
Ab 1977 übernahm der Religionsphilosoph Nikolaus Nissiotis
die Präsidentschaft der IOA. Mit ihm verband das deutsche NOK eine enge und
fachlich hoch stehende Zusammenarbeit. 1979 begeisterte Willi Daume die
IOA-Teilnehmer mit seiner Planung für den Olympischen Kongress 1981. Über seine
Erfahrungen als Vertreter der Athleten in Baden-Baden sprach 1982 Thomas Bach
in der IOA. Anlässlich des feierlich begangenen 20. Jahrestages der IOA hielt
Lieselott Diem im antiken Olympiastadion die Festansprache. Neben ihr wurden
Franz Lotz und Norbert Müller mit der Ehrenmedaille der IOA ausgezeichnet. Der Tübinger
Theologe Jürgen Moltmann, und der visuelle Gestalter von München Otl Aicher kamen
neu in den Referentenkreis, Hans Lenk kehrte 1982 nach 18 Jahren zur IOA
zurück. Anlässlich der Eröffnung der 27. IOA-Session 1987 überreichte der
Vorsitzende des Kuratoriums Olympische Akademie im Auftrag des NOK für
Deutschland eine Gedenkschrift an die Witwe des 1986 überraschend verstorbenen
IOA-Präsidenten N. Nissiotis.[55]
Auch unter dem 1987-1992 amtierenden IOA-Präsidenten Nikos
Filaretos blieben die guten Beziehungen des deutschen NOKs zur IOA erhalten.[56]
Mit dem Jahresthema "Olympismus und Sport für alle" 1991 waren mit
Walther Tröger und Jürgen Palm sowohl der IOC-Beauftragte als auch der deutsche
TAFISA-Präsident Hauptredner der IOA-Session.
Durch die Wiedervereinigung Deutschlands bedingt konnten 1991 und 1992 jeweils
vier Vertreter aus den neuen und den alten Bundesländern an der IOA teilnehmen
und wurden als "Zeitzeugen der deutschen Wiedervereinigung" zu
wichtigen Ansprechpartnern für die internationale Gemeinschaft.
1992 referierte der deutsche Soziologe Prof. Klaus Heinemann über die globalen
ökonomischen Auswirkungen Olympischer Spiele. Aus Anlass der 100-Jahr-Feier des
IOC 1994 wurde das Jahresthema der IOA darauf ausgerichtet. Mit Dietrich Quanz
und Karl Lennartz waren zwei Kölner Forscher an der Präsentation der
IOC-Geschichte in Olympia beteiligt. Der Verfasser der IOC-Dokumentation zum
Olympischen Fackellauf, Walter Borgers (Köln), stellte diese in der 36. Session
der IOA 1996 vor. Danach sind nur noch
vereinzelt deutsche Referenten in der IOA vertreten gewesen. 1999 die Mainzer
Olympiaforscher Norbert Müller und Holger Preuß und 2001 nochmals der letztere.
Deutsche
Referenten bei Veranstaltungen der IOA
Insgesamt 55
Referentinnen und Referenten bei den 35 Sessionen von 1961 bis 1996 kamen aus
der Bundesrepublik Deutschland, weitere drei aus der ehemaligen DDR. Die Themen
werden hier in chronologischer Reihenfolge aufgelistet:
Der in der IOA
verwirklichte olympische Erziehungsauftrag weist eine große Zahl von Bezugsfeldern
auf. Er schließt die Sporterziehung mit ein und berücksichtigte besonders in
den sechziger Jahren neue Erkenntnisse der Bewegungs- und Trainingswissenschaften.
Letztere besonders auch im Hinblick auf die Situation der sich in der Entwicklung
befindenden Länder. Alle diese Bezugsfelder wurden bisher in der IOA
angesprochen. Eine Schwerpunktbildung ist besonders im Bereich der Geschichte,
Philosophie und Pädagogik zu erkennen. Die weniger wissenschaftlich, dafür
stark persönlich geprägten Erfahrungsberichte olympischer Sportler und
Funktionäre sind hierin kaum einzuordnen, in ihrem Eigenwert jedoch bedeutsam.
Die deutschen IOA-Teilnehmer
Das NOK für
Deutschland stellt unter den IOA-Teilnehmern bis heute das größte Kontingent.
Von 1961 bis einschließlich 1996 nahmen insgesamt 370 junge Deutsche, davon 121
weibliche und 249 männliche, an den 35 Sessionen der IOA teil. Damit waren 40
Universitäten, fünf Kunst- und Musikhochschulen und acht Pädagogische
Hochschulen der alten Bundesländer, seit der Wiedervereinigung bereits acht
weitere Hochschulen aus den neuen Bundesländern in der IOA vertreten.
Zwei empirische Erhebungen, die erste von R. Markert aus dem Jahre 1979, die
zweite von E. Zirnstein 1994[59]
belegen eine überaus positive Beurteilung des Aufenthalts in der IOA durch die
deutschen Teilnehmer, in vielen Fällen einen entscheidenden Einschnitt für den
weiteren Lebensweg. Die Erfahrungsberichte der Teilnehmer an das NOK sprechen
übereinstimmend von dem nachhaltigen Eindruck, den die intensive
zwischenmenschliche Begegnung unter den Nationen in Olympia hinterlassen habe.
Das NOK der DDR
hatte nach sehr langem Zögern 1984 erstmals Vertreter entsandt, wobei nur
olympische Medaillengewinner und Funktionsträger des NOKs der DDR Berücksichtigung
fanden. Insgesamt nahmen zwischen 1984 und 1989 zehn Teilnehmer aus der DDR an
den Sessionen teil, zwei Frauen und acht Männer, darunter die Athletinnen und
Athleten Evelin Herberg, Falk Hoffmann, Jan Hoffmann und Roland Matthes. Der
Kontakt zu Spitzensportlern der DDR wurde von vielen bundesdeutschen
Teilnehmern als besondere Erfahrung empfunden.
Deutsche Beteiligung bei weiteren Tagungen
der IOA
Von 1969 bis 1996
fanden über 200 weitere Seminare, Kongresse und Tagungen in der IOA statt.
Durch den Neubau eines Kongreßzentrums mit modernster Technik kommen seit 1995
weitere Veranstaltungen hinzu. Nur ein Teil davon steht jedoch in der
alleinigen Trägerschaft der IOA.
Neben den jährlichen
Sessionen für junge Teilnehmer bzw. Studierende veranstaltet die IOA seit 1973
in zweijährigem Turnus internationale Tagungen für Pädagogen, die seit der
Mitte der achtziger Jahre einen immer größeren internationalen Teilnehmerkreis
und damit eine zunehmende Bedeutung für viele NOKs erhalten haben. Das NOK für
Deutschland war auch bei diesen Tagungen sowohl mit Referenten als auch
regelmäßig mit mehreren Teilnehmern aus dem Schul- und Hochschulbereich
vertreten. Ihre Zahl beläuft sich auf 50 Lehrerinnen und Lehrer, 15 Hochschulvertreter
und 11 Referentinnen und Referenten, darunter Liselott Diem, Franz Lotz, Dorothea
Luther, Manfred Messing, Norbert Müller, Ottomar Sachse, Horst Ueberhorst und
Walther Tröger.
Seit 1978 fanden
zunächst jährlich, seit 1983 alle zwei Jahre internationale Tagungen für Mitglieder
und Mitarbeiter der NOKs statt, die 1985 um die Internationalen Fachverbände
erweitert wurden und seit 1992 auch die Leiter der Nationalen Olympischen
Akademien einbeziehen. Auch diese internationalen Tagungen der IOA haben seit
1990 wesentlich an Bedeutung gewonnen, zumal das Olympic Solidarity-Programm
des IOC diese finanziell wesentlich unterstützt.
Das NOK für Deutschland ist auch bei diesen Tagungen vertreten gewesen und
erhielt dort für seine olympischen Erziehungsprogramme Anregungen, aber auch
Anerkennung für seine Arbeit.
Seit 1993 finden
alljährlich sechswöchige Seminare für postgraduierte Studentinnen und Studenten
aus der ganzen Welt in der IOA statt,
deren Konzeption wesentlich auf eine Vorlage des Verfassers an die
IOC-Kommission für die IOA im Jahre 1991 zurückgeht. An Doktoranden mit olympiabezogenen
Promotionsthemen werden von der IOA Stipendien vergeben, in deren Genuss bisher
14 deutsche Studentinnen und Studenten der Universitäten Göttigen, Greifswald,
Mainz, und Würzburg und der Deutschen
Sporthochschule Köln gekommen sind. Die deutschen Professoren Wolfgang Decker
(DSH Köln) und Norbert Müller (Mainz) wurden für diese fachlich sehr wertvollen
Seminare als akademische Lehrer nach Olympia berufen.
Drei deutsche
Universitäten (Göttingen, DSH Köln, Mainz) führten teilweise zusammen mit ausländischen
Partneruniversitäten eigene akademische Olympiaseminare in der IOA als
regulärer Studienteil durch und erweiterten damit seit 1982 erheblich die
Gesamtzahl der durch die IOA olympisch motivierten deutschen Studentinnen und
Studenten.[60]
Das
Kuratorium Olympische Akademie und der Bereich „olympische Erziehung“
Die Mitgliederversammlung des NOK für Deutschland beschloss
am 19.5.1966 in Kassel die Gründung eines eigenständigen Ausschusses mit der
Bezeichnung "Kuratorium Olympische Akademie". G.W. von Hannover wurde
sein Vorsitzender, Gründungsmitglieder waren Prof. Dr. Franz Lotz (Würzburg),
Dr. Werner Kaebernick (DOG), Frau Prof. Liselott Diem (Köln), Prof. Dr. Herbert
Reindell (Freiburg), Dr. Christian von Hovora (Vertreter des BMI) und Horst
Buchholtz (DSJ), außerdem qua Amt der NOK-Generalsekretär.
Dieses Kuratorium übernahm es, den deutschen IOA-Präsidenten zu beraten und die
Auswahl der deutschen Vertreter für die Sessionen der IOA vorzunehmen. Ferner
sieht die Geschäftsordnung des Kuratoriums vom 15.11.1974 vor neben der
Beratung des NOK-Präsidiums in allen mit der IOA zusammenhängenden Fragen, der
Unterstützung der IOA bei der Durchführung ihrer Aufgaben, sowie der Auswahl
und Vorbereitung der deutschen Teilnehmer auch die wissenschaftliche
Bearbeitung von Themen zu Problemen der olympischen Bewegung.[61]
Das Kuratorium hätte seiner Verpflichtung nicht nachkommen
können, wenn es nicht die Betreuung der Studentinnen und Studenten für die
jährliche IOA-Sessionen in die Hände bewährter Hochschullehrer, später auch
ehemaliger IOA-Teilnehmer hätte legen können. Diese übernahmen nicht nur die
fachliche Vor- und Nachbereitung in eigenen Seminarveranstaltungen, sondern
begleiteten auch die IOA-Teilnehmer nach Griechenland.
Die mehrtägige Rundfahrten durch die Argolis vor Beginn einer jeden Session
unter Leitung von Experten stellten einen wichtigen Teilwert olympischer
Erziehung dar und hinterließen nachhaltige Eindrücke bei allen deutschen
IOA-Teilnehmern. In chronologischer Reihenfolge sind an dieser Stelle dankbar
zu nennen: Prof. Horst Käsler, Ulrich Jonath, Prof. Dr. Peter-Wilhelm Henze,
Prof. Dr. Horst Ueberhorst, Prof. Dr. August Kirsch, Prof. Dr. Jürgen Dieckert,
Prof. Dr. Heinz Denk, Prof. Dr. Norbert Müller, Bernd Hunger, Helmut Kühnle,
Klaus Weinberger, Prof. Dr. Klaus Zieschang, Robert Marxen, Thomas Mauer, Dr.
Jürgen Buschmann, Bernhard Schwank, Dr. Michael Müller-Kahler und Achim Bueble.
Mit der Gründung Nationaler Olympischer Akademien durch
aktive IOA-Teilnehmer seit Mitte der siebziger Jahre in etwa 60 Ländern wurde
die systematische Verbreitung des olympischen Gedankenguts, insbesondere in der
Schule immer aktiver betrieben. Mit dem Kuratorium Olympische Akademie war
bereits 1966 ein nationales Vertretungsorgan innerhalb des NOKs geschaffen
worden. Dessen Arbeit konzentrierte sich bis zu Beginn der achtziger Jahre im
wesentlichen auf die Zusammenarbeit mit den Universitäts-Sportinstituten.
Viele deutsche Teilnehmer und Referenten der Tagungen der IOA haben seit 1961
ihre olympischen Erfahrungen in vielfältiger Weise in Schule und Hochschule
genutzt, aber auch in die Verbandsarbeit oder in andere Berufsfelder, z.B. als
Sportjournalisten, eingebracht.
Das Kuratorium Olympische Akademie in seiner Funktion als
Nationale Olympische Akademie gehört zu den aktivsten in der Welt, seine
olympischen Schulprogramme wurden inzwischen von vielen NOKs weltweit genutzt.
Die Mitglieder des Kuratoriums und des Pädagogen-Arbeitskreises sind als
Experten häufig Gäste bei Tagungen befreundeter Nationaler Olympischer
Akademien. Die Beziehung zu folgenden nationalen Akademien sind besonders
vertieft: Belgien, Bulgarien, Estland, Finnland, Großbritannien, Kanada,
Niederlande, Österreich, Slowakei, Spanien und Tschechien.
Die Geschäftsführung lag dreißig Jahre in der Verantwortung von
NOK-Generalsekretär Walther Tröger. Als Mitglied des Kuratoriums hat er dessen
Arbeit in vielfältiger Weise mitgestaltet und vielen Aktionen zum Erfolg
verholfen. Mit den in den achtziger Jahren wachsenden olympischen
Erziehungsaufgaben kam 1983 mit Achim Bueble ein hauptamtlicher Mitarbeiter für
diesen Bereich hinzu, der heute als NOK-Referent neben dem Generalsekretär die
hauptamtliche Geschäftsführung des Kuratoriums inne hat.
Besonders engagierte Lehrer unter den ehemaligen
IOA-Teilnehmern entwickelten seit Beginn der achtziger Jahre olympiabezogene
Schulprojekte, die vom Kuratorium unterstützt und deren Ergebnisse als Modelle
für andere Schulen dokumentiert wurden. 1984 wurde in Zusammenarbeit mit den
zuständigen Ministerien der Länder ein bundesweiter Aufsatzwettbewerb zum Thema
„Beobachtungen, Meinungen, Vorschläge zu den Olympischen Spielen“ mit guten
Ergebnissen durchgeführt. Für die Olympischen Spiele 1988 in Seoul wurde als
Neuerung eine „Olympische Woche in der Grundschule“ propagiert, wofür auf der
Grundlage eines Modellprojekts während der Olympischen Winterspiele von Calgary
an rheinland-pfälzischen Schulen[62]
eine Arbeitshilfe in 15.000 Exemplaren in fünf Bundesländern verteilt wurde.
Für die Sekundarbereiche I und II wurde vom Kuratorium ein bildnerischer Wettbewerb
zum Thema „Olympische Spiele - wie ich sie sehe“ ausgeschrieben, gefördert vom
Bundesverband Deutscher Kunsterzieher. Dieser Wettbewerb fand mit 14.000
Einsendungen aus 700 Schulen eine große Resonanz. Die besten 80 Bilder wurden
in einer Wanderausstellung in vielen Schulen und Städten, nach der Wende auch
in den neuen Ländern, gezeigt.
Das vielfältige schulische Interesse machte 1988 die
Gründung eines Pädagogen-Arbeitskreises im NOK notwendig, der sich neben der
Grundsatzfrage „Was ist olympische Erziehung?“ mit der inhaltlichen
Vorbereitung und Umsetzung von Schulaktionen seither beschäftigt.[63] Ihm oblag
1991 die Realisierung einer Idee des Verfassers für eine erste bundesweite
NOK-Lehrerfortbildungsveranstaltung in der IOA im antiken Olympia zum Thema
„Olympische Erziehung in der Schule unter besonderer Berücksichtigung der
Fair-Play-Gedankens“ in Olympia. Kurz nach der Wiedervereinigung war dieses
Seminar besonders von der Begegnung der Lehrerinnen und Lehrer der neuen und
alten Bundesländer geprägt. Der SWR begleitete diese Tagung mit seinem
Schulfernsehen und sorgte mit seinem 40minütigen Beitrag „Beispiele machen Schule: Olympia“ für eine bundesweite Verbreitung der Inhalte
via TV. Die zweite NOK-Lehrerfortbildung
wurde 1995 mit ähnlicher Thematik durchgeführt. Wegen der großen Nachfrage unter
der deutschen Lehrerschaft wird seither diese Fortbildungsveranstaltung in zweijährigem Turnus durchgeführt. Viele
Teilnehmer dieser Lehrerfortbildungen haben ihrerseits Schulprojekte zu
olympischen Fragen initiiert, teilweise eigene Fortbildungsmaßnahmen auf
Länderebene angeregt und so den olympischen Erziehungsgedanken engagiert
verbreitet.
Nach dem überraschend großen Erfolg dieser Lehrer-Sessionen
hatte der Autor dieses Beitrags erstmals im Jahre 1998 ein bundesweites
akademisches Olympiaseminar konzipierte, an dem 8 Universitäten mit jeweils 10
Studierenden unter Leitung ihrer Professoren beteiligt waren. Die Form einer
für alle offenen „Sommerhochschule des Olympismus“ wurde begeistert angenommen
und brachte einen fruchtbaren inneruniversitären Kontakt. Auch diese
sog.“akademischen Hochschulseminare“ werden seither in zweijährigem Turnus weiter
durchgeführt, auch wenn eine
wünschenswerte internationale Beteiligung gerade für den akademischen
Austausch bis heute nicht umgesetzt wurde.
1992 wurde im Vorfeld der Olympischen Spiele von Barcelona
für eine "Olympische Woche in der Grundschule" eine umfangreiche
Lehrer-Handreichung entwickelt und in 13 Bundesländern in einer Auflage von 60
000 Stück verteilt. 1994 wurde die gleiche Aktion im Hinblick auf die Olympischen
Winterspiele in Lillehammer in den Bundesländern mit Wintersportmöglichkeiten
erneut durchgeführt. Vor den Olympischen Spielen in Atlanta 1996 wurden die
Arbeitsmaterialien um die Klassenstufen 5 und 6 erweitert und mit Unterstützung
der zuständigen Ministerien 30.000 Schulen in 15 Bundesländern zur Verfügung gestellt.
Gleichzeitig entwickelte eine Lehrerarbeitsgruppe im Auftrag des Kuratoriums
zum Jubiläumsjahr 1996 eine achtteilige Posterausstellung "100 Jahre
moderne Olympische Spiele" für die Sekundarbereiche I und II. 5.000 Sätze
dieser Ausstellung wurden in ganz Deutschland, meist in Schulen, teilweise auch
in den Hochschulen, Sportschulen der Verbände, Vereinsheimen und in
öffentlichen Gebäuden gezeigt wurde.[64]
Für die Klassenstufen 7 bis 10 entwickelten Teilnehmer des Fortbildungsseminars
1995 noch rechtzeitig vor Atlanta eine Sammlung mit Unterrichts- und
Projektvorschlägen für die verschiedensten Schulfächer.
Seit 1986 werden im zweijährigen Turnus regionale bzw.
nationale Seminare für ehemalige IOA-Teilnehmer durchgeführt, die nicht nur
eine gute Resonanz aufweisen, sondern auch vielfältige Aktivitäten olympischer
Arbeit in Schule, Hochschule und Sportorganisationen belegen.
Der seit 1985 jährlich
erscheinende Olympia-Rundbrief des Kuratoriums Olympische Akademie ist zu einem
wichtigen Informationsmittel und Bindeglied zu den ehemaligen IOA-Teilnehmern
geworden. Seit 1999 erscheint er jährlich in gedruckter erweiterter Form und
ansprechendem Layout unter dem Namen „Alpheios“.
Aus Anlass der
Jubiläumsspiele von Atlanta hat das Kuratorium Olympische Akademie erstmals
einen Hochschulwettbewerb für Olympia bezogene Examensarbeiten an allen
Instituten für Sportwissenschaft Deutschlands ausgeschrieben, um den
wissenschaftlichen Nachwuchs und die verantwortlichen Hochschullehrerinnen und
-lehrer für Fragen der Olympischen Bewegung stärker zu sensibilisieren. Dieser
Wettbewerb hatte mit 25 Einsendungen von 12 Hochschulen ein gutes Echo. Die
Mainzer Sportstudentin Isabell KAPPLER
gewann mit der Staatsexamensarbeit zum Thema „Die gemeinsame deutsche Olympiamannschaft
1964 im Spiegel der Sportpolitik der DDR. Eine Neubewertung auf der Grundlage
des Archivs für Parteien und Massenorganisationen in der DDR“. Der Wettbewerb
wurde anlässlich der Spiele von Sydney 2000 erneuert. Wiederum gewann Stefanie
ARLT eine Studentin aus der Mainzer „Forschungsgruppe Olympia“ mit der Arbeit „Von den Nordischen Spielen
über die olympischen Wintersportwettbewerbe (1908-1920) zu den ersten
Olympischen Winterspielen in Charmonix. Ein Beitrag zur Frühgeschichte des
olympischen Wintersports unter besonderer Berücksichtigung französichsprachiger
Quellen. Auch der dritte Preis ging an die Universität Mainz an Stephan SORG
mit dem Thema „Die Olympischen Winterspiele 1994 in Lillehammer. Chance der
kulturellen Selbstdarstellung auf der Grundlage wieder belebter und
neuentdeckter Traditionen.“
Ausblick:
"In Olympia lernen für Olympia"
Der deutsche Beitrag zur IOA war für deren Entstehung
zweifellos entscheidend, für die weitere Entwicklung, besonders in den
sechziger Jahren, von richtungweisender Bedeutung. Wenn von deutscher Seite oft
mehr Wissenschaftlichkeit angemahnt wurde, so übersieht man, dass es bei vielen
teilnehmenden Ländern oft andere Ansichten von olympischer Akademiearbeit gibt.
So unterschiedlich wie die olympischen Traditionen in en verschiedenen Ländern
sind, so unterschiedlich sind auch die Erwartungen an die IOA. Darauf müssen
die Veranstalter[65] eingehen
und eine Antwort finden.
Wie die Geschichte der IOA zeigt, waren es einige wenige Persönlichkeiten, die
der IOA die entscheidenden Impulse gaben, darunter auch Deutsche.
Je größer die olympische Welt wurde, desto schwieriger war das Unterfangen,
neben der Olympia bezogenen Lehre auch die Forschung innerhalb der IOA
voranzubringen. Seit 1993 ist die IOA mit der Abhaltung der postgraduierten
Seminare ein wichtiges Stück vorangekommen.
Daneben haben viele junge Menschen in Olympia die entscheidende Eigenmotivation
für Olympia bezogene Forschungsthemen an ihren Heimatuniversitäten erhalten,
darunter auch viele deutsche Studentinnen und Studenten. Im Rückblick erscheint
es dem Verfasser wichtiger, dass die IOA zum emotionalen Stimulans wurde, wie
es Hans Lenk 1964 treffend umschrieb, als durch wissenschaftliche Eigenleistung
zu glänzen.[66] Die
deutschen Gruppenleiter, Referentinnen und Referenten haben hier das richtige
Augenmaß besessen und wertvolle Beiträge geleistet. Wenn darüber hinaus
Nationale Olympische Akademien in vielen Ländern der Erde zum Nachdenken über
den Olympismus in seiner Komplexität auffordern, dann hat die Idee der IOA eine
von Diem und Ketseas nicht voraussehbare Eigendynamik und wertvolle Ergänzung
gefunden.
[1] Ursprünglich war an Sportstudenten gedacht. Seit Ende der siebziger Jahre ist die Nominierung allen NOKs freigestellt. Lediglich das Alterslimit ist auf 28 Jahre festgelegt; Ausnahmen bis 35 Jahren sind jedoch möglich. Die Erhebungen ergaben, dass mehr als die Hälfte der Teilnehmer bereits mit dem Studium abgeschlossen hat. Sie sind meist Lehrer, häufig Sportlehrer.
[2] Diese Bezeichnung hat als erster Prof. Dr. Josef Recla (Graz) geprägt, einer der großen Lehrer der IOA von 1961-1986.
[3] Nach Artikel 2, Nr. 11 ist die IOA als einzige Institution namentlich erwähnt, die das IOC bei ihrer Förderung des Olympismus unterstützt.
[4] vgl. IOC, Charte Olympique, Lausanne 1994, S. 48.
Nach Artikel 31,
Nr. 2, Satz 1 der Satzung des IOC soll jedes NOK zur Propagierung des
Olympismus eine Nationale Olympische Akademie (NOA) errichten.
[5] Brief COUBERTIN. Auszugsweise in: Olympische Rundschau 1 (1938) 1, S. 3.
[6] vgl. hierzu Brief KETSEAS an DIEM. Athen, 15.12.1961, S. 1. (CLD-Archiv, Köln).
[7] siehe hierzu: C. KRÜMMEL, P. JAECK (Hrsg.), Die Sporthochschulen der Welt, Berlin, 1937.
[8] siehe hierzu den Beitrag von BERNETT in diesem Band: Deutschland und die Olympische Bewegung in der Zeit des Nationalsozialismus.
[9] C. Diem, Coubertins Herz im Ewigen Olympia, in: Reichssportblatt 5 (12.4.1938), S. 472.
[10] C. DIEM, Der Tag von Olympia, in: Olympische Rundschau 1 (1938) 2, 12f.
[11] vgl. Brief KETSEAS an DIEM. Athen, 20.8.1938. (CLD-Archiv, Köln).
[12] siehe Brief DIEM an KETSEAS. Berlin, 6.9.1938. (HOC-Archiv).
[13] vgl. N. MÜLLER, Die Olympische Idee Pierre de Coubertins und Carl Diems in ihrer Auswirkung auf die IOA. Eine quellengeschichtliche Untersuchung. Diss. Graz 1975, Bd. II, S. 59-61.
[14] Eine Mitteilung von Ketseas vom 15.12.1961, die von diesbezüglichen Gesprächen mit Diem im Jahre 1934 spricht, dürfte unzutreffend sein. (CLD-Archiv, Köln).
[15] Lehrplan als Anlage zum Brief DIEM an KETSEAS. Berlin, 6.9.1938. (HOC-Archiv).
[16] Gesetz Nr. 2012/1939 betr. Änderung und Ergänzung des Gesetzes Nr. 5620 vom 27.8.1932 über das Komitee der Olympischen Spiele (HOC), in: Staatsanzeiger des Königreichs Griechenland. Teil 1. Athen 6.10.1939. S. 2831.
[17] Den letzten schriftlichen Hinweis fand der Verf. in einem unveröffentlichten Manuskript Diems aus dem Jahre 1940: Sie graben Olympia aus. 4 S. (CLD-Archiv, Köln). Der Abdruck früherer Berichte über die IOA in Diems "Olympische Flamme", 1942, kann nicht als Hinweis gelten.
[18] Brief C. Diem an A. Brundage. Berlin, 18.12.1945. (CLD-Archiv, Köln).
[19] Eine Schwierigkeit, auf die Ketseas Diem bereits in seinem Brief vom 20.8.1938 hingewiesen hatte: "Ich fürchte sehr, das sei unter uns gesagt, dass die finanzielle Seite nicht das leichteste sein wird". AdF.
[20] "Herr Brundage glaubt: daß dieses Vorhaben recht interessant sei." In: PROCES-VERBAL de la 40ème Session du CIO. Stockholm. 18 au 21 juin 1947. Nr. 16. S. 12. (IOC-Archiv)
[21] Ein Kontakt zwischen Diem und Ketseas in den Jahren 1945-47 konnte aus dem ausgewerteten Quellenmaterial nicht eindeutig bewiesen werden. Die Ankündigung einer Ausarbeitung lässt u.a. jedoch auf die Mitwirkung Diems schließen.
[22] vgl. Procès-Verbal de la Session du CIO. Londres 1948. Séance du 29. juillet 1948. S. 14: Académie Olympique à Athènes. Auszugsweise wiedergegeben in: Bulletin du CIO (1948) 11, S. 41.
[23] Wie schwierig zu diesem
Zeitpunkt für einen Deutschen die Mitarbeit in der Olympischen Bewegung war,
sieht man daran, dass der Passus "das Exekutivkomitee wird diese Frage
zusammen mit Carl Diem ... beraten" nur im Originalprotokoll der
IOC-Session erscheint, während er in dem im "Bulletin officielle du
CIO" veröffentlichten Protokoll fehlt. Weiterhin sprach IOC-Präsident
Edström auf der abschließenden IOC-Sitzung von der "sehr interessanten Ausarbeitung
des Herrn Ketseas". Aus Brieftagebüchern von Carl Diem wissen wir, daß die Ausarbeitung von ihm allein stammt.
vgl. Brief Diem an seine Frau. London 30.7.1948. S. 9: "Dann zum IOC, wo ich Ketseas traf, weil Edström die Vorlage wegen der Olympischen Akademie von mir gezeichnet wissen will. Ich arbeite also den Auftrag für Ketseas aus"; vgl. Brief Diem an seine Frau London 1.8.1948: "Ich arbeite mein Memorandum betr. Olympische Akademie nach den augenblicklichen Erreichbaren." (CLD-Archiv, Köln).
[24] Brief Diem an seine Frau.
[25] Diese Ausarbeitung umfaßte:
1) Stunden- und Stoffverteilungsplan;
2) Pädagogische Richtlinien;
3) Vorschläge für den Lehrkörper.
(HOC-Archiv).
[26] Gestützt auf ein Schreiben von Edström vom 24.8.1948: "Ich bin fast vollständig von der Annahme des griechischen Vorschlags (in Rom d. Verf.) überzeugt". AdE. Zitiert nach Brief Diem an Ketseas. Köln 2.9.1948. S. 1. (HOC-Archiv).
[27] Diem selbst nannte seine Ausarbeitung eine Art "Idealprogramm, von welchem übernommen werden soll, was praktisch möglich und finanziell machbar ist". Brief Diem an Ketseas. Köln 2.9.1948. S. 2. AdE (HOC-Archiv).
[28] Brief Ketseas an Diem. Athen 17.11.1948. (CLD-Archiv, Köln).
[29] Daß es bereits auf seiner Sitzung in London 1939 die Schirmherrschaft für eine Akademie in Griechenland übernommen hatte, blieb ohne Bedeutung.
[30] Brief Diem an Ketseas. Köln 3.5.1949. S. 2. (CLD-Archiv, Köln). Weiter
schrieb er: "Ich glaube nicht, daß mein Eindruck, den ich erhalten habe,
so absolut falsch ist: Die Gründungsmitglieder (des IOC, d. Verf.) sind eine
Seltenheit geworden. Sie haben ihr Bestes geleistet, um den wahren Wert der
Olympischen Idee aufzudecken. Aber die neuen Mitglieder betrachten die Spiele
wie ein wohlfeiles Geschäft, und sie `schwimmen´ mit der Entwicklung des
Sports. Auf diese jedoch sollte die Olympische Idee einen korrigierenden
Einfluß nehmen. Es ist deshalb wichtig, eine Gruppe von Experten aller Länder
zu formieren, die animiert sind vom wichtigen Wert der Olympischen Idee". AdF.
[31] vgl. Olympic Academy.
Time-table of Lectures. (HOC-Archiv).
[32] Gründungsfeier. Amtliches Protokoll. Hrsg. vom NOK. Bonn 1949. S. 21.
[33] Zugesagt hatten: Venezuela, Portugal, Iran und Spanien. Abgesagt: Ägypten, Belgien, Dänemark, Österreich, Schweiz und Uruguay. Die anderen NOKs hatten nicht geantwortet. Angaben entnommen aus: C. Diem, Tagebuch aus der Zeit vom 7.10.1950 bis 29.4.1951. Darin: Aufzeichnungen der Griechenlandreise 25.3. bis 4.4.1951. Unter dem Datum vom 29.3. stehen diese Angaben. (CLD-Archiv, Köln).
[34] Dies ist u.a. aus zwei
Briefen Diems an seine Frau aus
Athen zu entnehmen: Brief vom 31.3.1951: "Ich schreibe viel: Programme, Aufträge
usw., mit dem Gefühl: es wird doch nichts. Ketseas sieht im Geiste das
Akademiegebäude, aber nicht die Akademie". (CLD-Archiv, Köln).
Brief vom 3.4.1951: "Bis gestern habe ich jeden Vormittag an meinem Exposé gearbeitet. Aktionsplan für die Olympische Akademie, ihr Statut, Lehrplan des ersten Lehrgangs und ausführlichen Antrag an das IOC. Bin gespannt, was sie dazu sagen". (CLD-Archiv, Köln).
[35] vgl. SID-Düsseldorf: Olympische Akademie. Düsseldorf 21.10.1953.
[36] vgl. C. Diem, Junge Augen sehen Olympia, in: Olympisches Feuer 4 (Celle 1954) 6, S. 1-4. Seit 1953 finden jährlich Fahrten zu den antiken Stätten Griechenlands statt, an denen bis 1996 mehr als 1.000 Jugendliche teilgenommen haben. Diese sind jedoch national beschränkt.
[37] Diem hatte bereits 1948 von diesen griechischen Absichten
gewußt, denn er schreibt im Brief vom 28.7.1948 aus London an seine Frau:
"Bolanaki und Ketseas sprachen lange mit mir über die Olympische Akademie,
natürlich abseits eine Dauereinrichtung, wo jede Nation ihr Haus hat usw."
In seinem Tagebuch vermerkt er während
seines Aufenthalts in Griechenland vom 25.3.-3.4.1951:
1) "Die Unterbringung in Athen war von mir als
Zeltlager gedacht, um mit dem Start der Akademie keine großen Installationskosten
zu erzeugen. Die Griechen legen aber auf Hausunterkunft wert".
2) "Ketseas sieht im Geiste das `Akademiegebäude´, aber nicht die Akademie". o.O.o.D. nicht pag. (CLD-Archiv, Köln).
[38] "Die Stadiongrabung ist vor acht Jahren in einem unglücklichen Augenblick abgebrochen worden ... Dabei kann beim Wiederaufleben der olympischen Grabungen Olympia eines der beliebtesten archäologischen Besuchsziele werden", in: Tagebuch Diem. Griechenlandreise 25.3.-3.4.1951. o.O.o.D. nicht pag. (CLD-Archiv, Köln). Wir wissen aus einem Brief Diems vom 31.3.1951 aus Athen an seine Frau, daß er in Athen entsprechende Gespräche mit dem Leiter des Deutschen Archäologischen Instituts Athen, E. Kunze, geführt hat. (CLD-Archiv, Köln).
[39] Kunze schreibt über diese Initiative Diems: "Erst im Januar 1951 war es mir vergönnt, Olympia wieder zu betreten ... Der Wunsch, der sich schon damals regte, die jäh unterbrochene und unvollendet gebliebene Arbeit fortzusetzen, hat sich schneller erfüllt, als man damals zu hoffen gewagt hätte. Der Anstoß ... kam von ... Carl Diem, der der antiken Stätte der Olympischen Spiele und ihrer wissenschaftlichen Erforschung von je ein lebhaftes Interesse entgegengebracht hatte. Die von ihm ausgehende Anregung fiel ... auf günstigen Boden". Die Bundesregierung bewilligte daraufhin "einen in Ansehen der allgemeinen Finanzlage stattlichen Betrag, der es ermöglicht hat, im Herbst 1952 die deutsche Forschungsarbeit wieder aufzunehmen", in: Deutsches Archäologisches Institut (Hrsg.): V. Bericht über die Ausgrabungen in Olympia von Emil Kunze. Winter 1941-1942 und Herbst 1952. Berlin 1956. S. 5.
[40] Zur Priorität in den Grabungsvorhaben vgl. Deutsches Archäologisches Institut (Hrsg.): VI. Bericht über die Ausgrabungen in Olympia von Emil Kunze. Winter 1953/54 und 1954/55. Berlin 1958. S. 1-11.
[41] Brief Diem an Eduard Spranger, Köln 1.8.1957, in C. Diem, Der Olympische Gedanke. Reden und Aufsätze, Schorndorf 1967, S. 122.
[42] C. DIEM, Die Olympische Akademie, in: Basketball 6 (1960), Nr. 13, S. 82.
[43] Bezüglich der Finanzierung
vgl. Aktenvermerk einer Besprechung am 7.2.1961 in Bonn, angefertigt durch das
NOK. Ffm 8.2.1961. Manuskript 2 S. (NOK-Archiv/IOA-1).
Außerdem: Bewilligungsbescheid des Bundesinnenministeriums vom 7.4.1961 und des Auswärtigen Amtes vom 9.5.1961, (NOK-Archiv/IOA-1).
[44] C. Diem, Olympia und die Olympische Akademie, in: Hochschulnachrichten der Sporthochschule (Köln 1961), Nr. 107, S. 4.
[45] F. Lotz, Erfahrung und Ausblick, in: NOK für Deutschland (Hrsg.), Bericht über die vom Hellenischen Olympischen Komitee und dem Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland gemeinsam veranstalteten Akademie. Erstattet von Carl Diem unter Mitarbeit von Karlheinz Gieseler und Franz Lotz. Dortmund 1961, S. 82.
[46] siehe hierzu: Verwendungsnachweis an das Bundesministerium des Innern. Frankfurt, 19.12.1961. (NOK-Archiv/IOA-1). Verwendungsnachweis an das Auswärtige Amt. Frankfurt, 19.12.1961. (NOK-Archiv/IOA-1).
[47] Die Beteiligung kam letztlich dadurch zustande, daß Studenten der griechischen Sportakademie und ein Sportkurs der griechischen Armee nachträglich zur Teilnahme aufgefordert wurden. Es handelte sich um insgesamt 42 Teilnehmer.
[48] vgl. N. Müller, Olympia zwischen Idealität und
Realität. Die IOA im Spiegel der Vorträge 1961-1994.
[49] vgl. Règlement provisoire, in: Hellenic Olympic Committee (Hrsg.), Report of the Second Summer Session of the International Olympic Academy. Athen 1962, S. 180-183. (franz.).
[50] Erst im Jahre 1969 sollte diese Idee Diems mit einem Lehrgang der internationalen Sportmediziner-Vereinigung aufgenommen werden.
[51] J. Ketseas, The late Prof. Carl Diem, in: Hellenic Olympic Comittee, Report of the Third Summer Session of the IOA. Athen 1963, S. 15. Ketseas schlug vor, bei allen Sitzungen der dritten Session in Erinnerung an C. Diem einen Sitz am Referententisch freizulassen.
[52] H. LENK, Werte, Ziele, Wirklichkeit der modernen Olympischen Spiele, Schorndorf 1964. (21972)
[53] Mit der Session 1971 in Amsterdam endete für G.W. von Hannover auch die ex officio-Mitgliedschaft im IOC.
[54] N. Müller, Die Olympische Idee Pierre de Coubertins und Carl Diems in ihrer Auswirkung auf die IOA. Eine quellengeschichtliche Untersuchung. 2 Bde., Diss. Graz 1975. Hierin ist auch die Längsschnittuntersuchung zur Bewertung der IOA durch die Teilnehmer 1968, 1969, 1970 und 1973 enthalten. Das Kuratorium Olympische Akademie und die Geschäftsstelle des NOK hatten diese Untersuchungen über Jahre gefördert.
[55] N. Müller (Hrsg.), NOK für Deutschland, Internationale Olympische
Akademie. 25 Jahre im Spiegel der Vorträge 1961-1986. Niedernhausen/T. 1987.
Dieses Buch, die erste deutschsprachige Dokumentation aller Vorträge der
IOA-Hauptsessionen 1961-1986, wurde seit 1990 vom IOC in englischer Version
mehrfach aufgelegt.
N. Müller, International Olympic Academy. 30 Years of IOA as mirrored by ist lectures 1961-1990. Lausanne, IOC, 1990. (21991, 31992).
[56] Sie wurden noch dadurch ausgebaut, daß der Verfasser 1987 in die IOC-Kommission für die IOA berufen wurde. W. Tröger als IOC-Mitglied und NOK-Präsident der Arbeit des Kuratoriums und damit der IOA große Beachtung schenkt.
[57] Sehr viele Referenten stellten auch Frankreich, die USA, Kanada und Großbritannien.
[58] Entnommen aus: N. Müller, Die Olympische Idee Pierre de Coubertins und Carl Diems in ihrer Auswirkung auf die IOA. Eine quellengeschichtliche Untersuchung. Diss. Graz 1975, Bd. I, S. 291.
[59]
vgl. R. Markert, Zielsetzung und Verwirklichung
einer olympischen Erziehung durch die IOA, überprüft an den deutschen
Teilnehmern der jährlichen Sessionen der IOA. Staatsexamensarbeit, Universität
Mainz, FB Sport 1979. Betreuer: Prof. Dr. N. Müller.
vgl. E. Zirnstein, Die Wirksamkeit der IOA aus der Sicht der deutschen Teilnehmer von 1980-1993. Staatsexamensarbeit, Universität Greifswald, FB Sport 1994. Betreuer: Prof. Dr. J. Hinsching.
[60] vgl. M. MESSING, N. MÜLLER (Hrsg.), Olympische Studien. Berichtband des II. Akademischen Olympia-Seminars der Universitäten Mainz und Göttingen in der IOA. Niedernhausen/T. 1988.
[61]
Das Kuratorium
Olympische Akademie wurde vom Präsidium des NOK im Vierjahresturnus neu
berufen. Es hatte folgende Zusammensetzung:
1970,
Eine Neuberufung des Kuratoriums 1970 ist aus den NOK-Präsidiumsprotokollen
nicht ersichtlich gewesen.
30.1.1974, Frankfurt
Prinz Georg Wilhelm von Hannover (Vorsitzender), Prof. Dr. Liselott Diem, Dr.
Herbert Kaebernick,
Prof. Dr. Franz Lotz, Norbert Müller, Dr. Siegwart von Köckritz, Prof. Dr.
Manfred Steinbach, Walther Tröger.
31.1.1978, München
Prinz Georg Wilhelm von Hannover (Vorsitzender), Prof. Dr. Liselott Diem,
Bernd Hunger, Dr. Herbert Kaebernick, Prof. Dr. Franz Lotz, Prof. Dr. Norbert
Müller, Prof. Dr. Manfred Steinbach, Walther Tröger.
26.7.1982, München
Prof. Dr. Norbert Müller (Vorsitzender), Prof. Dr. Liselott Diem, Prinz Georg
Wilhelm von Hannover, Bernd Hunger, Dr. Herbert Kaebernick, Prof. Dr. Franz
Lotz, Walther Tröger.
5.12.1986, München
Prof. Dr. Norbert Müller (Vorsitzender), Prof. Dr. Liselott Diem, Prinz Georg
Wilhelm von Hannover, Bernd Hunger, Prof. Manfred Lämmer, Prof. Dr. Franz Lotz,
Dr. Bernd Wirkus, Walther Tröger.
26.1.1990, München
Prof. Dr. Norbert Müller (Vorsitzender), Bernd Hunger, Prof. Dr. Franz
Lotz, Prof. Walter Schröder, Dr. Bernd Wirkus, Ursel Wirth-Brunner, Walther
Tröger. Kooptiert: Robert Marxen als Vorsitzender des Pädagogen-AK.
Nach der Auflösung der NOK der DDR wurden 1991 folgende Mitglieder aus den
neuen Ländern in das Kuratorium berufen: Dr. Günther Kohl, Dr. Ottomar Sachse.
28.4.1994, Frankfurt
Prof. Dr. Norbert Müller (Vorsitzender), Dr. Franz Begov, Cornelia Hanisch,
Prof. Dr. Joachim Hinsching, Bernd Hunger, Dr. Ottomar Sachse, Prof. Walter
Schröder, Dr. Bernd Wirkus, Heiner Henze. Kooptiert: Robert Marxen als Vorsitzender
des Pädagogen-AK und Dr. Andreas Ramin als Vertreter der IOA-Teilnehmer.
1998 zog sich Prof.Dr.Norbert Müller wegen unüberbrückbarer Differenzen mit dem NOK-Generalsekretär von seinen Aufgaben zurück; er hatte bis zu diesem Zeitpunkt etwa 12 000 Stunden ehrenamtliche Tätigkeit in 25 Jahren in den Aufbau des Kuratoriums und der olympischen Erziehung in Deutschland investiert. Durch seine Berufubng in die IOC-Reformkommuission am 1.4.1999 konnte er seine in Deutschland entwickelten Modelle nunmehr international einbringen.
[62] Unter Leitung von Prof. Theo Lautwein, Koblenz.
[63] Mitglieder des Pädagogischen Arbeitskreises des Kuratoriums Olympische Akademie zwischen 1988 und 1996 waren: Robert Marxen (Vorsitzender), Bernd Brodmann, Achim Bueble, Dr. Horst Buhmann, Helmut Franzmann, Rolf Geßmann, Bernd Hunger, Helmut Kühnle, Dorothea Luther, Prof. Dr. Norbert Müller, Matthias Partsch, Dr. Norbert Schulz.
[64] Verantwortlich hierfür war Helmut Kühnle.
[65] Insbesondere der die Akademie von 1962 bis 1990 prägende Dekan Dr. Otto Szymiczek.
[66] vgl. H. LENK, Olympische Huldigungen und Kritiken. In: Olympisches Feuer 14 (1964) 10, S. 22.