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Studentische Feldforschung in Afrika

Burkinische und deutsche Studenten im November 2001 in DiébougouDie Methoden der ethnologischen Feldforschung erlernt man am wirksamsten bei ihrer praktischen Anwendung. Nach zwei Vorbereitungsseminaren am Institut für Historische Ethnologie und einem Intensiv-Kurs in der Dyula-Sprache war es so weit: Sieben Studierende reisten nach Burkina Faso, um dort von Oktober bis Dezember 2001 gemeinsam mit Studierenden der Universität Ouagadougou Untersuchungen in der Kleinstadt Diébougou im Südwesten des Landes durchzuführen. Diébougou war bereits in vorkolonialer Zeit ein größerer, multiethnischer Ort und wurde während der französischen Kolonialzeit seit Ende des 19. Jahrhunderts zum Verwaltungszentrum eines Distrikts ausgebaut. Heute ist die Stadt mit etwa 10.000 Einwohnern ein regionales Zentrum mit Schulen, Kirchen und Moscheen. Die Oberthemen "Siedlungsgeschichte und interethnische Beziehungen" wurden von den Studierenden anhand historischer und aktueller Ereignisse wie z. B. die Ansiedlung verschiedener Bevölkerungsgruppen seit Mitte des 19. Jahrhunderts, das Marktwesen in Stadt und Umland, die Dezentralisierung der Verwaltung und lokale Politik, die Rolle von Kriegsveteranen als lokale Elite sowie traditionelles und modernes Bodenrecht untersucht.

Zur ethnologischen Feldforschung gehört auch die Teilnahme am Alltagsleben im Forschungsgebiet. Die Studierenden wohnten in burkinischen Gastfamilien, wo sie auf manche gewohnte Annehmlichkeit wie etwa fließendes Wasser verzichten mußten. Dafür hatten sie Spaß am geselligen Beisammensein bei Tee oder Hirsebier mit neu gewonnenen Freunden.Burkinische und deutsche Studenten im November 2001 in Diébougou

Die Durchführung der Lehrforschung wurde ermöglicht durch die freundliche finanzielle Unterstützung des Sonderforschungsbereichs 268 und der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität Frankfurt. Betreut wurden die Studierenden von Prof. Dr. Carola Lentz, Dr. Claude Nurukyor Somda, Dr. Ram Christophe Sawadogo, Dr. Pierre Claver Hien, Dr. Katja Werthmann und Joël Somé.

Auf dem nebenstehenden Bild von links nach rechts: David Geist, Angèle Drabo, Abasse Dao, Blaise Dakuyo, Norbert Sanon (vorne), Marlis Gensler, Carola Lentz, Joël Somé, Dominique Tiendrebéogo, Sékou Maïga (Mitte), Sibbila Dabilgou, Marc Hanke, Tony Arefin (hinten)








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Letzte Aktualisierung 05/2002.