Der Schwerpunkt Polen,
das Philosophische Seminar und
das Studium generale
laden zu folgendem Gastvortrag ein:
 

Prof. Dr. habil. Ryszard Rózanowski (Breslau)
Tradition und Traditionspflege der jüdischen Philosophie:
Das Jüdisch-Theologische Seminar in Breslau
Donnerstag, 11. Mai 2000, 18.15 Uhr
Hörsaal P 4 (Philosophicum)

Das 1854 in Breslau ins Leben gerufene Jüdisch-Theologische Seminar war die erste moderne wissenschaftliche Anstalt in Europa, in der Rabbiner und Lehrer ausgebildet wurden. Dies machte Breslau zu einem der bedeutendsten Zentren jüdischer Gelehrsamkeit in der Welt und zum Vorbild für später gegründete Institutionen wie der Hochschule für Wissenschaft des Judentums in Berlin, der Landes-Rabbinerschule in Budapest, der Israelitisch-Theologischen Lehranstalt für Ausbildung von Rabbinern in Wien sowie des berühmten jüdisch-amerikanischen Colleges. Mit dem Breslauer Seminar waren viele hervorragende Gelehrte wie Zacharias Frankel, Heinrich Graetz, Jacob Bernays, Manuel Joel, Jacob Gutmann, Marcus Brann, Leser Lazarus, Guido Kisch, Ernst Kantorowicz oder Leo Baeck verbunden. Das sowohl der jüdischen Tradition als auch dem Prinzip freier wissenschaftlicher Forschung verpflichtete Seminar, bot alles in allem eine zukunftsträchtige Antwort auf die Emanzipation und Assimilierung des Judentums im 19. Jahrhundert. Es akzeptierte das Angebot bürgerlicher und wissenschaftlicher Emanzipation, ohne dabei die Verbindung zu den Wurzeln jüdischer Existenz aufzugeben.


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