Das Institut für Kunstgeschichte, Arbeitsbereich
Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte,
die Südosteuropa-Gesellschaft, Sektion Mainz
und das Studium generale
laden zu folgendem Vortrag ein:

 
Andreas Thiel M.A.
Der Heilige Berg Athos.
Zur Geschichte und Topographie der orthodoxen Mönchsrepublik
Mittwoch, 3. Mai 2000, 19.15 Uhr
Hörsaal des Instituts für Kunstgeschichte, Binger Straße 26

Seit der ausgehenden Antike haben sich Eremiten und Mönche im östlichen Mittelmeerraum abgeschiedene Orte zum Aufenthalt gewählt. Neben Wüstengebieten waren dies vor allem unzugängliche Bergmassive. Dort entwickelten sich die unterschiedlichsten Lebensformen, von der Einsiedlerhöhle bis zum Großkloster. Der Berg Athos in Nordgriechenland ist heute der letzte lebendige Rückzugsort des orthodoxen Mönchtums mit zwanzig Klöstern und ungezählten kleineren Siedlungen auf einer gebirgigen Halbinsel von kaum 50 km Länge. Während in den vergangenen Jahrzehnten die Urkunden-, Handschriften-, Ikonensammlungen und auch die Freskenzyklen der Kirchen bereits Gegenstand intensiver Forschung und großer Publikationsreihen waren, sind der Architektur und dem Gesamtbild der mittel- und spätbyzantinischen Klosteranlagen bislang nur vereinzelt Arbeiten gewidmet. Diesem Desiderat, welches nicht zuletzt durch die allgemein schwere Zugänglichkeit des Heiligen Berges bedingt ist, soll das neue ‚Bildlexikon zum Heiligen Berg Athos‘ beginnen, Abhilfe zu schaffen.

 
Die allgemeine Mittelkürzung für die Fachbibliotheken führt zunehmend dazu, daß kaum mehr die nötigste neue Literatur angeschafft werden kann. Daher versucht der Arbeitsbereich ‚Christliche Archäologie‘ am Institut für Kunstgeschichte mit seinem Projekt ‚opus splendidum‘ in jedem Semester ein herausragendes Werk auf dem Wege des Sponsoring anzuschaffen. Im Sommer wird dies das dreibändige ‚Bildlexikon des Heiligen Berges Athos‘ (Tübingen 2000) sein. Die Vorstellung der so zu erwerbenden Bücher durch ein Mitglied des Instituts ist Teil des Projektes.

 
Andreas Thiel M.A., geb. 1965. Studium der Kunstgeschichte, der Klassischen und Christlichen Archäologie und der Geschichte in Frankfurt, Heidelberg und Mainz. Promotion 1998 bei Prof. Peschlow, Mainz, über ein Thema zur spätantiken Architektur. Seit 1997 Lehrender am Institut für Kunstgeschichte, Arbeitsbereich ‚Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte‘. Lehr- und Forschungsschwerpunkte im Bereich der spätantiken und byzantinischen Architektur und Kleinkunst. Daneben wissenschaftliche und künstlerische Ausstellungsgestaltung bei den Projekten ‚Karl der Große in Frankfurt‘ (1994) und ‚Goethe und seine Vaterstadt‘ (1999).


Fragen zu den Veranstaltungen an das Sekretariat
Das Projekt wurde erstellt von Caroline Schertz Einzelveranstaltungen