Der Interdisziplinäre Arbeitskreis für Drama und Theater
und das Studium generale
laden im Rahmen der Ringvorlesung

Das Theater der Anderen

zu folgendem Vortrag ein:
 

Prof. Dr. Joachim Fiebach (Berlin)
Deregulierung, Globalisierung, Mediatisierung und Theater in Afrika heute
Montag, 15. Mai 2000, 17.15 Uhr
Hörsaal P 5 (Philosophicum)

Es geht um wesentliche, relativ neue Tendenzen in wesentlichen Teilen der subsaharischen Theaterlandschaft seit dem Ende der 1980er Jahre, die sich durch tiefgreifende sozialökonomische, politische, kulturelle und kulturpolitische Veränderungen im Zuge der Orientierung auf eindeutig kapitalistische, gleichsam neoliberale Marktwirtschaften (Structural Adjustment Programs) und Mehrparteiendemokratien sowie durch die auch Afrika erfassende exponentielle Entfaltung der elektronischen Medien (Fernsehen, gerade auch als Satellitenfernsehen, und Video) herausgebildet haben. Das wird an prägnanten organisatorisch-künstlerischen Bewegungen zweier bisheriger Hauptströme des subsaharischen Theaters, vornehmlich aus dem "anglophonen" West- und Ostafrika, diskutiert. Eine auffällige Tendenz ist die verstärkte Auseinandersetzung mit den neuen Medien bzw. der Ansatz, Live-Theater in Video-Produktionen zu "überführen". Videoausschnitte sollen verschiedene Aspekte der analytischen Beschreibung der Situation veranschaulichen.

Prof. Dr. Joachim Fiebach: Lehre und Forschung zur Theorie von Theater und Theatralität, zur europäischen Theatergeschichte, zu Beziehungen von Theater und audiovisuellen Medien, zur Kulturgeschichte, zu Theater und Literatur im subsaharischen Afrika an der Humboldt-Universität zu Berlin. Mehrjährige Aufenthalte als Gastdozent in Tanzania, Nigeria und an nordamerikanischen Universitäten. Gegenwärtige Forschungsfelder sind komparativ-historische Untersuchungen zu dem Komplex "Cultural Performance" und zur gegenwärtigen Situation von Theater sowie zur Theatralität audiovisueller Medien.

Publikationen des Referenten (Auswahl): Die Toten als die Macht der Lebenden. Zur Theorie und Geschichte von Theater in Afrika, Wilhelmshaven 1986. – Inseln der Unordnung. Fünf Versuche zu Heiner Müllers Theatertexten, Berlin 1990. – Von Craig bis Brecht, 3. erw. u. überarb. Aufl., Berlin 1991. – Keine Hoffnung, keine Verzweiflung. Versuche zur Theatralität und Theaterkunst, Berlin 1998.

Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Alfred Hornung (Mainz)
Afro-amerikanische Musik und amerikanische Kultur im Drama von August Wilson
Montag, 29. Mai 2000, 17.15 Uhr, P 5 (Philosophicum)


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