Der Interdisziplinäre Arbeitskreis für Drama und Theater
und das Studium generale
laden im Rahmen der Ringvorlesung

Das Theater der Anderen

zu folgendem Vortrag ein:
 

Prof. Dr. Jürgen Maehder (Berlin)
Die Eroberung Méxicos im Musiktheater nach 1950
Montag, 26. Juni, 17.15 Uhr
Hörsaal P 4 (Philosophicum)

Die Entdeckung Americas und die Conquista Méxicos haben seit der Oper Il Colombo overo l'India scoperta von Ottoboni/Pasquini (Roma 1690) als Vorwurf für eine beachtliche Anzahl von Werken des musikalischen Theaters gedient. Während frühere Epochen der Musikgeschichte je nach den Konstanten ihrer Dramaturgie den einen oder anderen Stoffkreis bevorzugten, weist das Musiktheater zwischen 1950 und 2000 eine begrenzte Zahl von gänzlich individuellen Werken auf, die der Conquista Méxicos gewidmet sind. Die Bühnenwerke Montezuma von Roger Sessions/Giuseppe Antonio Borgese (Berlin 1963), Mare nostrum von Mauricio Kagel (Berlin 1975), La noche triste von Jean Prodromidès (Nancy 1989) sowie Die Eroberung von Mexico von Wolfgang Rihm nach Antonin Artaud (Hamburg 1992) werden im Laufe der Vorlesung in ihrer musikalisch-dramatischen Struktur dargestellt werden.

Prof. Dr. Jürgen Maehder (* 1950) studierte Musikwissenschaft, Komposition, Philosophie, Theaterwissenschaft, Opernregie und Germanistik in München und Bern. Promotion 1977 an der Universität Bern; Assistentenzeit an der Universität Bern und am Deutschen Historischen Institut in Rom. 1988 Professor of Musicology an der University of North Texas (Denton/TX) und Visiting Professor an der Cornell University (Ithaca/NY). Seit 1989 Professor für Musikwissenschaft an der Freien Universität Berlin und Leiter des Puccini Research Center (FU Berlin) sowie des Fondo Leoncavallo (Locarno/TI). – Seit 1973 wiederholt praktische Theaterarbeit, zumeist in Italien als Regieassistent Sylvano Bussottis. Im Februar 1996 Inszenierung von Verdis Rigoletto am Hawai'i Opera Theatre in Honolulu/HI. – Organisation musikwissenschaftlicher Kongresse über Giacomo Puccini, vergleichende Librettogeschichte, Methodologie der Opernforschung und Ruggero Leoncavallo in Italien, Deutschland, Rußland und der Schweiz. Teilnahme an zahlreichen Kongressen in Deutschland, Schweiz, Österreich, Italien, Frankreich, England, Spanien, Portugal, Schweden, der Tschechischen Republik, Rußland, der Republic of China (Taiwan) und den USA. Jährlich zahlreiche Gastvorlesungen in Europa, Nordamerika, Asien und im pazifischen Raum.

Forschungsgebiete: Geschichte der Instrumentation und der Klangfarbenkomposition, Operngeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in Italien, Frankreich und Deutschland, vergleichende Librettogeschichte, Musik des 20. Jahrhunderts, speziell Musiktheater nach 1950, Inszenierungsgeschichte des Musiktheaters, Musikästhetik.

Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Peter Marx, M. A. (Mainz)
Zwischen zwei Welten: Die Inszenierung des Dybbuk im jiddischen und hebräischen Theater als Ausdruck kultureller Identität
Montag, 3. Juli 2000, 17.15 Uhr, Hörsaal P 4 (Philosophicum)


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