Im Rahmen des Themenschwerpunktes
Johannes Gutenberg: gestern – heute – morgen
lädt das Studium generale zu folgender Veranstaltung ein:
 

Prof. Dr. Gangolf Hübinger (Frankfurt/Oder)
Verleger als Kulturberuf in der europäischen Massenkommunikationsgesellschaft (1880–1930)
Mittwoch, 19. April 2000, 17.15 Uhr
Hörsaal N 3 (Muschel)

Die hochentwickelte Industrialisierung der europäischen Gesellschaften im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert wird begleitet von einer Wissens- und Kommunikationsrevolution. Die so genannte Massenkommunikationsgesellschaft mit unbestimmten Adressaten und neuen Verbreitungstechnologien führt zu einem erheblichen Wandel im französischen, britischen oder deutschen Verlagswesen. Gegenstand des Vortrags bilden die kulturellen Strategien von Verlegern, die neuen Märkte in ihrer Polarisierung von Massenliteratur und Avantgardeproduktion jeweils zu bedienen und gleichzeitig diese Kluft programmatisch überbrücken zu wollen. Exemplarisch wird dazu die "Internationale Ausstellung für Buchgewerbe und Grafik" (Bugra) in Leipzig 1914 hervorgehoben.

Professor Dr. Gangolf Hübinger, geb. 1950 in Düsseldorf, nach Forschungs- und Lehrtätigkeit in Düsseldorf, München und Freiburg seit 1994 Professor für Vergleichende Kulturgeschichte der Neuzeit an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder. – Gegenwärtige Forschungsschwerpunkte: Wissenschafts-, Intellektuellen-, Verlags- und Religionsgeschichte.

Neuere Publikationen des Referenten (Auswahl): Kulturprotestantismus und Politik. Zum Verhältnis von Liberalismus und Protestantismus im wilhelminischen Deutschland, Tübingen 1994. – Versammlungsort moderner Geister. Der Eugen-Diederichs-Verlag – Aufbruch ins Jahrhundert der Extreme, München 1996 (Hg.). – Kritik und Mandat. Intellektuelle in der deutschen Politik, (hg. zusammen mit Thomas Hertfelder), erscheint Stuttgart 2000.

Nächste Veranstaltung in dieser Reihe:
Prof. Dr. Jürgen Wilke (Mainz)
Von der Newen Zeytung zur Massenpresse
Mittwoch, 26. April 2000, 17.15 Uhr, N 3 (Muschel)