Im Rahmen des Themenschwerpunktes
Gehirn und Geist
lädt das Studium generale zu folgendem Vortrag ein:
 

PD Dr. Rüdiger Maier (Mainz)
Gehirn und Geist – kognitive Prozesse der Sprachverarbeitung

Dienstag, 6. Juni 2000, 18.15 Uhr
Hörsaal N 3 (Muschel)

Untersuchungen zur Objektivierung kognitiver Prozesse im Langzeitgedächtnis tangieren bezüglich ihrer interdisziplinären Fragestellung sowohl psycho-linguistische Modellvorstellungen als auch psycho-physiologische Ansätze zur Erklärung höherer kognitiver Leistungen beim Sprachverständnis. Ausgehend von Modellbetrachtungen zu den semantischen Netzebenen werden Überlegungen zum Ablauf sprachverarbeitender Prozesse dargelegt. Störungen der Sprachverarbeitung, wie sie an charakteristischen Erscheinungsformen belegt werden können, lassen sich anhand der Modellvorstellung erläutern.

Zentrales Thema der Ausführungen sind neue Erkenntnisse zur pathologischen Form der Sprachentwicklung, der SES (Sprachentwicklungsstörung), wie sie bei Kindern zunehmend beobachtet wird. Störungen der kognitiven Prozesse in den neuronalen sprachverarbeitenden Strukturen werden auf ”instringente” Zeitbezüge bei der Signalverrechnung zurückgeführt. Danach muß der kognitiven Zeitbewertung im Rahmen der Sprachgenerierung ein hoher Stellenwert zugeordnet werden, was auch bei der Therapieplanung und der Entwicklung effektiver Trainigsprogramme berücksichtigt werden sollte.

PD Dr. rer.nat. et med.habil. Rüdiger Maier, geb. 1939 in Greifswald, Studium der Physik in Jena, 1964 wiss. Mitarbeiter am Pharmakologischen Institut der Med. Akademie Magdeburg, 1968 Promotion an der TH Magdeburg, 1969-84 wissenschaftlicher Mitarbeiter, Zentralinstitut für Kybernetik und Informationsprozesse, Akademie der Wissenschaften (Berlin Ost), seit 1985 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Kommunikations­störungen der Universität Mainz, 1991 Habilitation.

Literaturempfehlung:

Nächster Vortrag in dieser Reihe:

Die Entstehung des Bewußtseins aus neuronalen Prozessen
PD Dr. Dr. Reinhard Werth (München)
Dienstag, 20. Juni, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)

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