Eine Welt – eine Moral?
laden das Studium generale
und die Gesellschaft für Deutsch-Chinesische
Freundschaft (GDCF)
zu folgendem Vortrag ein:
Prof. Dr. Karl-Heinz Pohl (Trier)
Zwischen Universalismus und Relativismus
Gedanken zu einem interkulturellen
Dialog mit China
Montag, 29. Mai 2000, 18.15 Uhr, Hörsaal
N 3 (Muschel)
Die gegensätzlichen Positionen zwischen China und dem Westen hinsichtlich der am heißesten diskutierten Themen der internationalen Politik – Menschenrechte und Demokratie – lassen sich wie folgt auf den Nenner bringen: Relativismus versus Universalismus. Diese Thematik läßt sich jedoch nicht nur aus politisch-ideologischer, sondern auch aus historischer Perspektive betrachten. Es ist nämlich zu beachten, daß gegenwärtige kulturelle Manifestationen (einschließlich der politischen Kultur) Ergebnisse eines langen evolutionären Prozesses – sowohl intrakultureller Diskurse als auch interkultureller Begegnung bzw. Assimilation – sind. Obwohl der "Westen" die Debatte um Menschenrechte mit der Betonung individueller (versus kollektiver) Rechte beherrscht, sollte er doch zum Zwecke einer anzustrebenden tatsächlichen Universalität der Menschenrechtsidee den Beitrag anderer Kulturen in diesem evolutionären Prozeß durch Dialogbereitschaft begrüßen. Der Vortrag wird versuchen, Möglichkeiten des interkulturellen Dialogs mit China auszuleuchten.
Prof. Dr Karl-Heinz Pohl, geb. 1945, Ph.D. in East Asian Studies an der Universität Toronto; 1987–1992 Professor für chinesische Literatur und Geistesgeschichte an der Universität Tübingen, seit 1992 Lehrstuhl für Sinologie an der Universität Trier. Arbeitsgebiete: chinesische Geistesgeschichte, Ethik und Ästhetik des modernen und vormodernen China, interkulturelle Kommunikation und Dialog zwischen China und dem Westen.
Veröffentlichungen des Referenten:
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