der "Vereinigung der Freunde der Universität Mainz e.V."
(Programm)
Aus Anlaß des sechshundertsten Geburtstags von Johannes Gutenberg hat das Kuratorium der "Vereinigung der Freunde der Universität Mainz e.V." die Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur eingerichtet, um der Universität Mainz eine hochrangige Gastprofessur zu ermöglichen.
Mit dieser Stiftungsprofessur, die künftig jeweils zum Sommersemester besetzt werden soll, wollen die "Freunde der Universität Mainz e.V." das Ansehen und die Attraktivität ihrer Universität über die Landesgrenzen hinaus fördern. Internationalität und Interdisziplinarität kennzeichnen daher das Anliegen der Stiftungsprofessur. Sie ist Persönlichkeiten von internationalem Renommee vorbehalten, die aufgrund der interdisziplinären Ausstrahlung ihrer wissenschaftlichen oder kulturellen Leistungen in der Lage sind, in Lehre und Forschung innovative Akzente zu setzen, einzelwissenschaftliche Erkenntnisse in fächerübergreifende Einsichten zu integrieren und der inner- und außeruniversitären Öffentlichkeit das Bild einer lebendigen Wissenschaft zu vermitteln.
Als erster Inhaber der Stiftungsprofessur im Sommersemester
2000 konnte Fritz Stern gewonnen werden. Der renommierte Kulturhistoriker
und Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 1999 ist
in hohem Maße geeignet, die Bedeutung und Erkenntnisleistung historischer
Analysen nachzuweisen und Zusammenhänge herzustellen, die einer isolierten
fachlichen Perspektive verschlossen bleiben.
Fritz Stern, geboren 1926 in Breslau, 1938 in die USA ausgewandert, Professor Emeritus an der Columbia University New York. Gastprofessuren an verschiedenen Universitäten und wissenschaftlichen Einrichtungen in den USA und Europa. Zahlreiche Ehrungen und Ehrendoktorate.
Arbeitsgebiete: Politische Kultur Europas nach 1789 – Geschichte Deutschlands nach 1740 – Geschichte des Ersten Weltkriegs – Antibürgerliches Ressentiment im europäischen Denken des 19. Jahrhunderts – Kulturelle Ursprünge des Faschismus – Imperialismus nach 1870 – Historiographie – Burckhardt – Nietzsche – Max Weber – Thomas Mann.
Veröffentlichungen in Auswahl: Kulturpessimismus als
politische Gefahr (1963) – Das Scheitern illiberaler Politik. Studien zur
politischen Kultur Deutschlands im 19. und 20. Jahrhundert (1974) – Gold
und Eisen. Bismarck und sein Bankier Bleichröder (1978) – Der Traum
vom Frieden und die Versuchung der Macht (1988) – Verspielte Größe.
Essays zur deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts (1996). – Das feine
Schweigen. Historische Essays (1999).
Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur
der "Vereinigung der Freunde der
Universität Mainz e.V."
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Fritz Stern
Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur im Jahr 2000
Über die Brutalisierung Europas im 20. Jahrhundert
Vorlesungsreihe mit Kolloquium
Die Gesamtthematik wird in fünf aufeinanderfolgenden Veranstaltungen entwickelt. An jedem Abend wird ein in sich geschlossener Hauptaspekt erörtert. An die Vorlesung Fritz Sterns schließt sich jeweils ein Kolloquium an, das einer Expertenrunde und dem Publikum Gelegenheit zur Diskussion mit Fritz Stern gibt Diese Veranstaltung richtet sich an alle Universitätsangehörigen und an die interessierte Öffentlichkeit.
Montag, 15. Mai, 18.15 Uhr bis 21 Uhr,
P 1 (Philosophicum):
Der Imperialismus und seine Widersprüche
Am anschließenden Kolloquium nehmen teil: Dr. Michael Jeismann (F.A.Z.), Peter Krawietz (Kulturdezernent, Mainz), PD Dr. Sönke Neitzel (Mainz), Prof. Dr. Jörn Rüsen (Essen und Witten/Herdecke)
Dienstag, 16. Mai, 18.15 Uhr bis 21 Uhr,
P 1 (Philosophicum):
Der Erste Weltkrieg
Am anschließenden Kolloquium nehmen teil: Prof. Dr. Volker Hentschel (Mainz), Prof. Dr. Brigitte Schultze (Mainz), Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Rudolf von Thadden (Göttingen), Dr. Johannes Willms (Süddeutsche Zeitung)
Mittwoch, 17. Mai, 18.15 Uhr bis 21 Uhr,
P 1 (Philosophicum):
Das Versagen der Eliten und die Entstehung
des Totalitarismus
Am anschließenden Kolloquium nehmen teil: Prof. Dr. Kurt Flasch (Bochum), Andreas Isenschmid (Tagesanzeiger, Zürich), Dr. Anton M. Keim (Kulturdezernent a.D., Mainz), Dr. Ulrich Speck (Frankfurter Rundschau), Prof. Dr. Bernhard Spies (Mainz), Dr. Michel Friedmann
Donnerstag, 18. Mai, 18.15 Uhr bis 21 Uhr,
P 1 (Philosophicum):
Der Zweite Weltkrieg
Am anschließenden Kolloquium nehmen teil: Dr. Gabriele von Arnim (SWR), Prof. Dr. Winfried Baumgart (Mainz), Prof. Dr. Heinz Duchhardt (Mainz), Dr. Hans Friderichs (Bundesminister a.D.)
Freitag, 19. Mai, 18.15 Uhr bis 21 Uhr,
P 1 (Philosophicum):
Zusammenbruch und Neuanfang: Politisch-moralische
Verpflichtungen aus den Erfahrungen des Grauens
Am anschließenden Kolloquium nehmen
teil: Prof. Dr. Hans Buchheim (Mainz), Prof. Dr. Norbert Frei (Bochum),
Monika Presting (SWR), Prof. Dr. iur. Litt. D. h. c. Peter Schneider (Mainz)
Der Nationalsozialismus als Versuchung
Interdisziplinäres Seminar
Montag, 5. Juni, bis Samstag, 10. Juni
2000
Eine anmeldepflichtige Blockveranstaltung
von täglich 4 Stunden für fortgeschrittene Studierende. Über
die Modalitäten der Anmeldung orientiert das Sekretariat des Studium
generale.
Fragen zu den Veranstaltungen an das Sekretariat | |
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