Tagesexkursion des Studium generale:
Christ König in Mainz-Bischofsheim, St. Petrus und Paulus in Dettingen, Rittersaal und Kapelle von Burg Rothenfels, St. Michael in Frankfurt/M.
Termin: Samstag, 30. Juni 2001
Leitung: Dr. Kai Kappel (Institut
für Kunstgeschichte)
Anmeldung im Sekretariat des Studium generale: SB II, 05-553
Die Architekten Dominikus Böhm und Rudolf Schwarz zählen zu den bekanntesten katholischen Kirchenbaumeistern des 20. Jahrhunderts. Ihnen verdanken wir wegweisende bauliche Verwirklichungen des Gedankenguts der Liturgischen Bewegung (Christozentrik; Weganordnung, Offener oder Geschlossener Ring der Gemeinde). Die besuchten Kirchen entstanden überwiegend in den 1920er Jahren. Sie künden von dem Streben nach einer zeitgemäßen räumlichen Beziehung von Zelebrant und Gemeinde. Dies drückt sich vor allem in einer entsprechenden Grundrissgestaltung, Anordnung der Prinzipalstücke und Bestuhlung aus. Zudem wird eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit neuen Baumaterialien (Sichtbeton) und Forderungen des Neuen Bauens spürbar. An anderen Baupartien kommt es zu einem freien, nur noch symbolhaften Historisieren. Den Abschluss der Exkursion bildet die Frankfurter Michaelskirche, ein Sakralbau der 1950er Jahre. Wenige Jahre vor dem II. Vatikanischen Konzil entstanden, wird hier eine liturgiegerechte Gestaltung mit der Großform eines architektonischen Bildes zu verknüpfen versucht.
Einführende Literatur:
Kahle, Barbara: Deutsche Kirchenbaukunst
des 20. Jahrhunderts, Darmstadt 1990;
Pehnt, Wolfgang/Strohl, Hilde: Rudolf
Schwarz 1897-1961, Architekt einer anderen Moderne, Ostfildern-Ruit 1997;
Funk, Susanne/Kappel, Kai/Metzner, Joachim:
St. Michael in Frankfurt am Main (Große Baudenkmäler, Heft 527),
München/Berlin 1998;
Pfeifer, Michael (Hrsg.): Sehnsucht des
Raumes. St. Peter und Paul in Dettingen und die Anfänge des modernen
Kirchenbaus in Deutschland, Regensburg 1998;
Zahner, Walter: Rudolf Schwarz – Baumeister
der Neuen Gemeinde [...], Altenberge 2 1998.