Prof. Dr. Dr. h.c. Bert Hölldobler
Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur
im Jahr 2001
Aus Anlass des sechshundertsten Geburtstages
von Johannes Gutenberg im Jahr 2000 haben die "Freunde der Universität
Mainz e.V." die Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur an der Universität
Mainz eingerichtet. Sie wollen damit das Ansehen und die Attraktivität
ihrer Universität fördern. Die Stiftungsprofessur soll in Forschung
und Lehre neue Akzente setzen, die der Öffentlichkeit das Bild einer
lebendigen Wissenschaft vermitteln und zugleich die Auseinandersetzung
mit aktuellen Problemstellungen ermöglichen.
Die Stiftungsprofessur ist Persönlichkeiten
vorbehalten, die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Leistungen oder ihrer
Bedeutung im kulturellen und öffentlichen Leben in der Lage sind,
Fachperspektiven zu verbinden und übergreifende Einsichten zu entwickeln.
Bei der Einrichtung der Stiftung haben
sich die "Freunde der Universität Mainz e.V." von der Einsicht leiten
lassen, dass die Universität eine hochrangige Gastprofessur nicht
aus öffentlichen Mitteln finanzieren, sondern nur mit Hilfe privater
Initiativen realisieren kann.
Als zweiter Inhaber der Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur im Sommersemester 2001 konnte Bert Hölldobler gewonnen werden. Er zählt zu den führenden Vertretern der Evolutionsbiologie und gilt als Pionier der Soziobiologie.
Bert Hölldobler, geb. 1936
in Erling-Andechs/Obb., ist Inhaber des Lehrstuhls für Verhaltensphysiologie
und Soziobiologie am Theodor-Boveri-Institut für Biowissenschaften
der Universität Würzburg. Er ist Träger des Leibniz-Preises
und des Körber-Preises für die Europäische Wissenschaft.
Er wurde in den Wissenschaftsrat der Bundesrepublik Deutschland und in
zahlreiche nationale und internationale Kommissionen berufen.
Als Evolutions- und Ameisenforscher erhielt
er zusammen mit Edward O. Wilson, dem Begründer der Soziobiologie,
den Pulitzer-Preis für das gemeinsam verfasste Buch "The Ants" (1990).
Veröffentlichungen in Auswahl:
B. Hölldobler, M. Lindauer (eds.):
Experimental Behavioral Ecology and Sociobiology, Fischer-Verlag, Stuttgart,
and Sinauer Assoc. Publ., Sunderland, Mass. 1985.
B. Hölldobler, E. O. Wilson: The
Ants, Belknap Press of Harvard University Press, Cambridge, and Springer-Verlag,
Heidelberg; Berlin 1990.
B. Hölldobler, E. O. Wilson: Ameisen.
Die Entdeckung einer faszinierenden Welt, Birkhäuser Verlag, Basel
1995.
Arbeitsgebiete:
Die Soziobiologische
Revolution
Vorlesungsreihe mit Kolloquium
In elf je dreistündigen Abendveranstaltungen vermittelt die Reihe einen Überblick über die leitenden Fragestellungen und aktuellen Forschungsergebnisse der Soziobiologie. Sie zeigt auf, dass das Studium der Evolution des Sozialverhaltens der Tiere auch zu einer neuen Sicht des menschlichen Sozialverhaltens führt. Die soziobiologische Forschung hat in jüngster Zeit wiederholt Anlass geboten zu weitreichenden, teilweise radikalen Thesen über die soziale Natur des Menschen. Die Vorlesungsreihe mit Kolloquium versteht sich zugleich als ein Forum, das eine Diskussion auf wissenschaftlicher Grundlage ermöglicht. International renommierte Gastredner nehmen an der Veranstaltungsreihe teil.
Der Insektenstaat: Die perfekte Sozietät?
Dienstag, 24. April, 18.15 – 21.00 Uhr,
RW 1
Krieg, sozialer Parasitismus und Sklaverei
bei Ameisen
Donnerstag, 26. April, 18.15 – 21.00 Uhr,
RW 1
Die Evolution des altruistischen Verhaltens
in der Natur:
Genetische Grundlagen der Soziobiologie
Mittwoch, 2. Mai, 18.15 – 21.00 Uhr, RW
1
Das "sogenannte Böse" im Lichte
der modernen Soziobiologie
Donnerstag, 10. Mai, 18.15 – 21.00 Uhr,
RW 1
Biologie des Flirts: Evolution der Sexualität
Donnerstag 17. Mai, 18.15 – 21.00 Uhr,
RW 1
Signale im Gesicht und andere Formen
nichtsprachlicher Kommunikation des Menschen
Dienstag, 22. Mai, 18.15 – 21.00 Uhr,
RW 1
Gastredner: Prof. Dr. Wulf Schiefenhövel
(Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie, Andechs)
Wieso können wir die Welt erkennen?
Zur Evolution des Erkenntnisvermögens
Dienstag, 29. Mai, 18.15 – 21.00 Uhr,
RW 1
Gastredner: Prof. Dr. Dr. Gerhard Vollmer
(Seminar für Philosophie, Techn. Universität, Braunschweig)
Good natured: The origin of right and
wrong in humans and other animals
Dienstag, 12. Juni, 18.15 – 21.00 Uhr,
RW 1
Gastredner: Prof. Dr. Frans B. M. de Waal
(Yerkes Primate Research Center, Atlanta, USA)
Konflikt und Kooperation aus der Sicht
der evolutionären Spieltheorie
Donnerstag, 21. Juni ,18.15 – 21.00 Uhr,
RW 1
Gastredner: Prof. Dr. Peter Hammerstein
(Humboldt-Universität, Berlin)
"Mother Nature". How sociobiology helps
us understand the nature of mothers
Dienstag, 26. Juni, 18.15 – 21.00 Uhr,
RW 1
Gastrednerin: Prof. Dr. Sarah Blaffer
Hrdy (University of California, Davis, USA)
How to unify knowledge
Donnerstag, 28. Juni, 18.15 – 21.00 Uhr,
RW 1
Gastredner: Prof. Dr. Dr. h. c. mult.
Edward O. Wilson (Harvard University, Cambridge, USA)
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