Frauenforschung und feministische
Theologie
im Wissenschaftlichen Dialog.
Bestandsaufnahme und Richtungen
für die Zukunft
zu folgendem Vortrag:
Prof. Dr. Dorothee Sölle (Hamburg)
Was erreicht ist -
was noch aussteht
Einführung in die Feministische Theologie
Donnerstag, 16. Mai 2002, 18.15 Uhr
Hs 16, Forum (Eingang Johann-Joachim-Becher-Weg
4)
Feminismus ist nicht eine historische Bewegung, die mehr für Frauen herauszuschlagen versucht. Feminismus versucht, andere Werte und Lebensformen als die vom Patriarchat entwickelten zur Geltung zu bringen. Wir wollen nicht die Hälfte des Kuchens, sondern wir brauchen es, ganz andere Kuchen zu backen als die neoliberalen, die uns als besonders schmackhaft angedreht werden. Sie sind alle auf das möglichst unabhängige Individuum bezogen. Eine Frau sein - und immer wieder werden - bedeutet aber gerade nicht, unabhängig und ungebunden zu sein. Feministische Theologie kann nicht ohne Schöpfung und ohne die Nächste bedacht werden. Die Sprache, die ich suche, kann sich nicht auf Theo-Logie beschränken, sie braucht andere Formen, Theo-Poesie.
Prof. Dr. Dorothee Sölle: Geboren 1929 in Köln, studierte Philosophie und alte Sprachen in Köln und Freiburg sowie Evangelische Theologie und Germanistik in Göttingen und promovierte 1954 über das literaturwissenschaftliche Thema "Untersuchungen zur Struktur der Nachtwachen von Bonaventura". 1968-1972 "Politische Nachtgebete" in Köln. 1971 Habilitation an der Philosophischen Fakultät der Universität Köln. 1975-1987 Professorin für Systematische Theologie am Union Theological Seminary in New York.
Veröffentlichungen der Referentin (Auswahl):
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