RAUM FÜR KUNST
Ausstellung »Erforschung
des Sehens«
Kunst und Künstler im Verfügungsgebäude
für Forschung und Entwicklung
Ab Sommersemester 2002 veranstaltet die Akademie für Bildende Künste der Johannes Gutenberg-Universität Mainz zusammen mit dem Fachbereich Medizin Kunstausstellungen im Verfügungsgebäude. Pro Semester werden eine oder zwei Ausstellungen während der Vorlesungszeit gezeigt: Künstler präsentieren ihre Arbeiten, begleitende Vorträge ergänzen das Ausstellungsprogramm.
Im Rahmen der Reihe
»RAUM FÜR KUNST« –
KUNST UND KÜNSTLER
IM VERFÜGUNGSGEBÄUDE FÜR
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
veranstaltet die Akademie für Bildende
Künste der Johannes Gutenberg-
Universität Mainz (Kurator Professor
Friedemann Hahn) in Zusammen-
arbeit mit der Kunsthalle Göppingen
(Direktor: Werner Meyer)
und mit dem Fachbereich Medizin (Professor
Heinz Duschner)
eine Ausstellung zum Thema:
Erforschung des Sehens
–
Problemlösungen
Weitere
Informationen zur Ausstellung
Eröffnung der Ausstellung
mit einer Einführung
durch Werner Meyer in
Anwesenheit
des ausstellenden Künstlers
Professor Ottmar Hörl
Montag, 15. Juli 2002, 17.00 Uhr
Verfügungsgebäude für Forschung
und Entwicklung, Obere Zahlbacher Straße 63
(gegenüber der Einfahrt zum Klinikum)
Die Ausstellung ist zu sehen bis 15. August 2002, täglich von 9.00–20.00 Uhr
Unter dem Arbeitstitel »Erforschung
des Sehens« beginnt im Sommersemester 2002 im Verfügungsgebäude
eine Ausstellungsreihe mit Werken namhafter Künstler, die sich in
ihrer Arbeit unter anderem mit den Phänomenen »Künstlerischer-,
Bildnerischer-Forschung« auseinandersetzen; – hier wird eine Brücke
zwischen Forschung und Kunst gespannt.
Die ersten Ausstellungen zeigen Arbeiten
u. a. von Ottmar Hörl, Georg Winter, Alexander Roob, Keiji Kawashima,
Keti Kapanadze, Peter Dreher usw. Daneben werden Arbeiten von Studierenden
und Absolventen der »Akademie für Bildende Künste«
der Johannes Gutenberg-Universität und ebenso Arbeiten junger Künstler
anderer Kunsthochschulen, die zu der Grundidee der Reihe gearbeitet haben,
gezeigt.
Die genannten Künstler sind zum größten
Teil Hochschullehrer der Kunst, neben dem Einführungsvortrag zur Ausstellung
sind Vorträge der Künstler geplant, eine Publikation zur Ausstellung
vertieft das Verständnis. Die Ausstellungsprojekte werden in Zusammenarbeit
mit verschiedenen Kunstinstituten durchgeführt; um nur einige zu nennen:
Dom-Museum Frankfurt am Main; Morat-Institut für Kunst und Kunstwissenschaft
Freiburg, Kunsthalle Göppingen (von der die erste Ausstellung – und
weitere – mitbetreut werden. Werner Meyer, Direktor der Kunsthalle Göppingen,
hat seit geraumer Zeit einen Lehrauftrag an der Akademie für Bildende
Künste der Universität Mainz inne).
Verantwortlich für das Programm und die Durchführung der Ausstellung zeichnet die Hahn-Klasse, Klasse für Malerei an der Akademie für Bildende Künste der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Prof. Friedemann Hahn (HKM).
Prof. Ottmar Hörl: 1950 geboren
in Nauheim, Deutschland, 1975–79 Hochschule für Bildende Künste,
Frankfurt/Main, 1979–81 Hochschule für Bildende Künste, Düsseldorf
(Prof. Klaus Rinke), 1985 Gründung der Gruppe Formalhaut, mit den
Architekten Gabriela Seifert und Götz Stöckmann, 1992–93 Gastprofessur
an der TU Graz (mit Formalhaut), 1994 Förderpreis für Baukunst,
Akademie der Künste Berlin (mit Formalhaut), 1997 ›Art Multiple-Preis‹
des Bundesverbandes Deutscher Kunstverleger und der Messe Düsseldorf,
1998 ›Wilhelm-Loth-Preis 1998‹ (Darmstädter Kunstpreis), Stadt Darmstadt,
seit 1999 Professor an der Akademie der bildenden Künste Nürnberg.
Die Ausstellung, speziell die geplante
Veröffentlichung, wird von der Blend-a-med-Forschung (Procter &
Gamble) unterstützt.
Achtung: Geänderter Termin!
Eine Ausstellung von Prof. Ottmar Hörl
ERÖFFNUNG am 15. Juli 2002, 17.00
Uhr
Prof. Ottmar Hörl
spricht am 26. Juli (statt am 26. Juli)
um 15.00 Uhr im Rahmen
der Ausstellung zu seinem Werk
Arsenal HKM 1 – Raum für Kunst im
Verfügungsgebäude für Forschung
und Entwicklung, Obere Zahlbacher Straße
63, 55131 Mainz
Ausstellung vom 15. Juli bis 15. August 2002 täglich von 9 bis 20 Uhr geöffnet
Mit der Ausstellung »Problemlösungen«
von Prof. Ottmar Hörl wird der neu gegründete Ausstellungsraum
für Gegenwartskunst »Arsenal HKM 1« eingeweiht. Grußworte
zur Eröffnung sprechen Prof. Dr. med. Jörg Michaelis (Präsident
der Johannes Gutenberg-Universität Mainz), Prof. Dr. Dr. Reinhard
Urban (Dekan des Fachbereichs Medizin der Universität Mainz), Prof.
Dieter Brembs (Dekan der Akademie für Bildende Künste der Universität
Mainz), Dr. Donald White (The Procter & Gamble Company) und Prof. Friedemann
Hahn (Akademie für Bildende Künste der Universität Mainz).
Anschließend führt Werner Meyer, Direktor der Kunsthalle Göppingen,
in die Ausstellung ein.
Ottmar Hörl gehört zu
den wesentlichen Konzeptkünstlern der Gegenwart. Die Kunstwerke seiner
Ausstellung »Problemlösungen« lassen sich wie alle seine
Werke mit dem Konzept »Plastik als Organisationsprinzip« begreifen.
Mit unterschiedlichen Materialien, häufig aus der Industrieproduktion,
und mit oft verblüffend direkten Bildbedeutungen setzt Ottmar Hörl
sein Konzept von Kunstwerken als soziale Ordnungssysteme um. Zur Ausstellung
erscheint ein Katalog.
Seine Arbeit »Strukturformel für
Farbstoffe« (2000) führt vor, wie weit die chemischen Formeln
für Farbpig-mente Bilder sind, abstrakte Bilder und die wissenschaftlichste
aller Antworten auf das monochrome Bild in der Kunst. Radikaler geht es
nicht und der Künstler verweist auf die enge Beziehung zwischen Kunst
und Wissenschaft – beide reduzieren die Frage der Farbe auf ein elementares
Bild der Farbe. So sind die Formeln der Newtonschen Gravitationsgesetze
und der Einsteinschen Relativitätstheorie wunderschöne Bilder,
mit Struktur und Form – Weltbilder, und doch so abstrakt, auch geheimnisvoll
und schwer zugänglich, wie dies künstlerische Bilder oftmals
zu sein scheinen. »Skulpturen im gordischen Stil« nennt er
schwarze Knoten ohne Anfang und Ende aus Industrie-Leerrohr. Nach dem antiken
Mythos ist der Gordische Knoten ein mit der Herrschaft über Asien
verbundenes Symbol der Macht, gleichzeitig jedoch auch Symbol für
ein nicht zu lösendes Rätsel – ein Geheimnis. Für Ottmar
Hörl ist er auch eine der eindrucksvollsten Metaphern für Ordnung
und Unordnung in einem, System und dessen Geheimnis.
1950 in Nauheim geboren, studierte Ottmar
Hörl an den Hochschulen für Bildende Künste in Frankfurt/Main
und Düsseldorf. 1985 gründete er mit den Architekten Gabriela
Seifert und Götz Stöckmann die Gruppe Formalhaut, mit der er
1992/93 eine Gastprofessur an der TU Graz hatte und 1994 den Förderpreis
für Baukunst der Akademie der Bildenden Künste Berlin bekam.
1997 erhielt er den »art multiple-Preis« der Messe Düsseldorf
und des Bundesverbandes der Kunstverleger, 1998 den Wilhelm-Loth-Preis
der Stadt Darmstadt. Seit 1999 lehrt er als Professor an der Akademie für
Bildende Künste in Nürnberg. Ottmar Hörl lebt und arbeitet
in Frankfurt am Main und in Wertheim.
Zahlreiche Ausstellungen zeigten wiederholt,
wie sehr es dem Künstler darum geht, auch den Entstehungsprozess,
die Ausbreitung eines Gedankens und eines Konzepts erlebbar zu machen,
die Menschen daran zu beteiligen. Zugleich gelingt ihm immer wieder auf
verblüffende Weise die Metamorphose einfacher Materialien des Alltags
wie Kunststoffrohre in höchst komplexe Formen und Bilder. Oder ein
einfacher Gegenstand mit einem Wort, mit einer Geste versehen, wird zum
Bild, Ikone oder verwandelt eine solche in die Fragwürdigkeit, die
ihr eigentlich zusteht. Viele Auflagenobjekte haben Ottmar Hörl und
seine Kunst berühmt gemacht, darunter »Unschuld« – die
Seife in der so beschrifteten schwarzen Schachtel. Sie ist das Kunstobjekt
mit der größten Verbreitung.
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