Im Rahmen des Themenschwerpunktes

Virtuelle Welten

lädt das Studium generale zu folgender Veranstaltung ein:

Prof. Dr. Hanspeter A. Mallot (Tübingen)

Im virtuellen Labyrinth:
Virtuelle Umgebungen als Methode
der Kognitiven Neurowissenschaft

Dienstag, 11. Juni 2002, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)

Die wichtigste Aufgabe des Gehirns ist die Steuerung und Organisation von Verhalten. Die Neurowissenschaften versuchen, diese Leistungen auf der Ebene neuronaler Erregungsflüsse zu verstehen. Dazu ist es erforderlich, zunächst die Leistungen selbst zu analysieren und quantitativ zu beschreiben. Solche Beschreibungen liefert die klassische Psychophysik für  Wahrnehmungsleistungen, indem Eingangsreiz und Verhalten (hier meist einfaches Tastendrücken) in Beziehung gesetzt werden. Mit Hilfe der Technik der Virtuellen Realität kann man nun das psychophysische Vorgehen auf komplexere Leistungen übertragen. So kann man zum Beispiel Verhaltensexperimente zum Ortsgedächtnis und zur Raumkognition durchführen, bei denen sowohl die sensorische Stimulation als auch das von der Versuchsperson gezeigte Verhalten vollständig kontrolliert sind. Im Vortrag werden Beispiele dieses Ansatzes aus dem Bereich des Ortsgedächtnisses und der Raumkognition vorgestellt.

Hanspeter A. Mallot studierte ab 1977 Biologie und Mathematik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Nach der Promotion bei Werner von Seelen (1986) arbeitete er am Massachusetts Institute of Technology (Cambridge MA) und dann am Institut für Neuroinformatik der Ruhr-Universität Bochum. Ab 1993 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik in Tübingen, von wo er im akademischen Jahr 1996/97 als "Fellow" ans Wissenschaftskolleg zu Berlin ging. Seit 2000 leitet er den Lehrstuhl für Kognitive Neurowissenschaft am Zoologischen Institut der Universität Tübingen (http://www.uni-tuebingen.de/cog).

Nächste Veranstaltung in dieser Reihe:
Prof. Dr. Norbert Meder (Duisburg)
Pädagogik in virtuellen Welten
Dienstag, 18. Juni 2002, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)
 
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