Im Rahmen des Themenschwerpunktes

Die Macht der Faszination

lädt das Studium generale zu folgender Veranstaltung ein:

Friedhelm Schneidewind (Mannheim)

Macht der Faszination – Faszination der Macht
Eine virtuelle Reise zum »Herrn der Ringe«

Donnerstag, 20. Juni 2002, 17.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)

Viele beschäftigen sich derzeit mit Tolkien und seinem Epos »Der Herr der Ringe«, besonders, seitdem im Dezember 2001 der Film »Der Herr der Ringe – Die Gefährten« von Peter Jackson in die Kinos kam und sich als vielfach ausgezeichneter Publikumserfolg erwies. Doch der englische Oxford-Professor John Ronald Reuel Tolkien war schon lange vor dem Film einer der bekanntesten Schriftsteller. Als »Autor des Jahrhunderts« wird er oft bezeichnet. 1996 wurde der »Der Herr der Ringe« bei einer Umfrage in England zum wichtigsten Buch des Jahrhunderts gewählt, nach einer weiteren Umfrage soll er auch das meistgelesene Buch des Jahrhunderts sein. Klett-Cotta, Tolkiens deutscher Verlag, behauptet sogar, das Werk sei nach der Bibel das meistgelesene Buch der Welt. Tolkien und seine Ideen hatten wesentlichen Einfluss auf Literatur und Kultur der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, auf die Studentenbewegung wie auf die Musik, und nicht zuletzt gilt Tolkien zu Recht als der eigentliche Begründer des literarischen Genres Fantasy.
Es gibt viele Gründe für den Erfolg von Tolkiens Werk und die Faszination, die davon ausgeht. Einer davon ist, dass Tolkien in nahezu exemplarischer Weise das Problem der Macht, ihrer Verfügbarkeit und Verführungskraft und der durch sie möglichen (manche sagen auch fast zwangsläufigen) Korrum-pierbarkeit beschrieben hat; ein weiterer die ebenso exemplarische Verdeutlichung des grundlegenden Problems der Bewertung von Gut und Böse. Diese und andere Aspekte des Erfolges von Tolkiens Werk werden in dem Vortrag ausführlich erläutert, der außerdem Tolkien selbst, sein Werk sowie die Rezeptions- und Erfolgsgeschichte vorstellt.
Nach einem Überblick darüber, in welchen Medien und Varianten Tolkiens Werk heute fortlebt – bis hin zu Film, Hörspiel, Musical, Live- und Tisch-Rollenspielen sowie Computerspielen – gibt es für Freiwillige die Möglichkeit, mit dem Referenten bei einem kurzen Tisch-Rollenspiel in Tolkiens Welt einzutauchen.

Friedhelm Schneidewind, geboren 1958, ist Autor des 2001 erschienenen Buches »Das große Tolkien-Lexikon« (Lexikon-Imprint-Verlag, Berlin). Im gleichen Verlag veröffentlichte er »Das ABC rund um Harry Potter« (2000), das »Lexikon von Himmel und Hölle« (2000) und das »Lexikon rund ums Blut« (1999), im »Verlag der Villa Fledermaus« u. a. »Das kleine Vampyr-ABC« (1997), das Vampir-Schauspiel »Carmilla« (1994), mehrere Story-Sammlungen und Liederhefte. Seit vielen Jahren beschäftigt sich »Deutschlands berühmtester Vampirologe« (ZDF) mit Mythologie, Fantasy und Mittelalter; er ist u. a. Mitglied im »Verband deutscher Schriftsteller« (VS), in der »Deutschen Tolkien-Gesell-schaft« und der »Transsylvanian Society of Dracula« sowie Leiter der Mittelalter-Musiktruppe »Conventus Tandaradey«. Schneidewind lebt in Mannheim und arbeitet hauptberuflich als Dozent und Aus-bilder für Mediengestaltung.
Weitere Informationen: www.villa-fledermaus.de und www.incantatio.de.

Nächste Veranstaltung in dieser Reihe:
Prof. Dr. Fulbert Steffensky (Hamburg)
Der Glaube und seine alltägliche Schönheit
Donnerstag, 27. Juni 2002, 17.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)
 
 
 
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