Das Seminar für Klassische Philologie
und das Studium generale
laden zu folgendem Gastvortrag ein:
Prof. Lic. Dr.
BARBARA ALAND D.D., D. Litt.
Münster
Die Entstehung des Neuen Testaments:
Vom Papyrus zum Druck
Donnerstag, 8. Mai 2003, 18.15 Uhr,
Hörsaal P 2 (Philosophicum)
Das Neue Testament ist eine Sammlung von 27 Schriften, die in dieser Form als
Kanon von allen Kirchen anerkannt ist. Das war nicht immer so. Wir fragen, wie
es zur Zusammenstellung dieser Sammlung kam, warum andere vorhandene christliche
Literatur nicht akzeptiert wurde, ob und welche Autoritäten es gab, die
die Sammlung neutestamentlicher Schriften beeinflussten, und welche Gründe
dafür maßgeblich gewesen sein können. Damit wird ein Beitrag
zur Erforschung der Entstehungsbedingungen antiker Corpora geleistet.
Wir fragen im zweiten Teil, ob und wie sich der Text des Neuen Testaments zuverlässig
erheben läßt. Die handschriftliche Überlieferung des Neuen Testaments
umfasst mehr als 5000 Handschriften. Sie setzt schon im 2. Jahrhundert, also
50 bis 100 Jahre nach Entstehung der einzelnen Schriften, ein. Das ist einerseits
einzigartig im Rahmen der antiken griechischen Literatur, enthebt uns aber andrerseits
nicht der Frage nach dem Wert der handschriftlichen, insbesondere der frühesten
Überlieferung. Mit Hilfe philologischer, auslegungsgeschichtlicher und
historischer Methoden versuchen wir, hier eine Antwort zu finden.
Barbara Aland, geb. 1937 in Hamburg. Abitur 1957 in Bad Homburg. - Studium
der Evangelischen Theologie und Klassischen Philologie an den Universitäten
Frankfurt, Marburg, Kiel und Rom; Promotion 1964 in Frankfurt; 1. Staatsexamen
1965; Lic. 1969 in Rom; Habilitation 1972 in Göttingen; 1972 Privatdozentin,
1974 Dozentin, 1978 apl. Professorin, 1980 Professorin an der Universität
Münster. - Seit 1983 Direktorin des Instituts für neutestamentliche
Textforschung der Universität Münster. - 1988 D. Litt. (Waverly/Ohio);
1989 D.D. (Emmitsburg/ Maryland).
Forschungsschwerpunkte: Neutestamentliche Textforschung und Textgeschichte.
Syrische Überlieferung des Neuen Testaments und syrische Kirchengeschichte.
Gnosis.
Nächster Vortrag des Seminars für Klassische Philologie:
Prof. Dr. Christoph Riedweg (Zürich)
Zum Ursprung des Wortes "Philosophie" oder Pythagoras von Samos
als Wortschöpfer
Dienstag, 20. Mai, 18.15 Uhr, Hörsaal P 2 (Philosophicum)
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