Im Rahmen des Themenschwerpunktes


Was ist der Mensch?


lädt das Studium generale zu folgender Veranstaltung ein:

 

Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff (Freiburg i. Br.)

 

Der Mensch -
ein Vagabund am Rande der Schöpfung?
Zur Sonderstellung des Menschen im Kosmos


Donnerstag, 5. Juni 2003, 17.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)

Der Mensch ist das einzige Wesen im Kosmos, das sich selbst die Ziele seines Handelns setzen und Verantwortung für die ihm anvertraute Natur übernehmen kann. Das anthropozentrische Weltbild, in dem die antike Kosmologie und der christliche Schöpfungsglaube übereinstimmten, wurde zu Beginn der Neuzeit durch einen radikalen Dualismus ersetzt, der einerseits die Natur als Forschungsfeld der Wissenschaft freigab und andererseits den Menschen von seinen natürlichen Lebensgrundlagen entfremdete. Der Vortrag fragt danach, inwieweit die moderne Schöpfungstheologie im Gespräch mit der gegenwärtigen Naturphilosophie und philosophischen Anthropologie zur Erneuerung einer anthropozentrischen Ethik beitragen kann. Ziel ist es, eine ganzheitliche Anthropologie zu entwickeln, die sowohl dem Naturbezug des Menschen wie seiner Sonderstellung aufgrund seines sittlichen Freiheitsvermögens gerecht wird. Dabei werden auch die Versuche gegenwärtiger neurobiologischer Forschungsansätze berücksichtigt, die das menschliche Handeln durch seine hirnphysiologischen Korrelate erklären und die menschliche Willensfreiheit als Illusion erweisen wollen.


Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff, geb. 1953, ist Professor für Moraltheologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau und Mitglied des Nationalen Ethikrats.
Wichtige Publikationen des Referenten:
" Ethik des Lebens. Ein theologischer Grundriss, 3. Aufl. Mainz 2000
" Naturrecht und Menschenwürde. Universale Ethik in einer geschichtlichen Welt,
Mainz 1996
" Zur Lüge verdammt? Politik, Wissenschaft, Justiz, Medizin und die Ethik der Wahrheit,
Freiburg 2001
" Wie gewiss ist das Gewissen? Eine ethische Orientierung, Freiburg 2003


Nächste Veranstaltung in dieser Reihe:
HD Dr. Karen Joisten (Mainz)
Die Überwindung des Menschen und die Vision des Übermenschen bei Nietzsche
Montag, 16. Juni, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)

 

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