Im Rahmen des Themenschwerpunktes


Was ist der Mensch?


lädt das Studium generale zu folgender Veranstaltung ein:


Prof. Dr. Gerhard Schmied (Mainz)

Menschenbilder in der Soziologie


Donnerstag, 3. Juli 2003, 17.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)


Jede soziologische Konzeption enthält eine Anthropologie. Die Aufgabe des Vortrages ist es, einige wichtige Vorstellungen vom Menschen in der Soziologie herauszuarbeiten.
Zunächst hat die Soziologie einige Menschenbilder mit Wissenschaften gemeinsam, von denen sie Konzepte "ausgeborgt" hat. Hier ist heute vor allem der homo oeconomicus zu nennen. Genuin soziologisch sind alle Vorstellungen vom Menschen, die ihn primär als "Ensemble gesellschaftlicher Verhältnisse" (Karl Marx) verstehen. Diese Vorstellungen werden bei Emile Durkheim, Ralf Dahrendorf und Pierre Bourdieu detailliert nachgewiesen. Gerade die Moderne ist durch Lockerung des sozialen Zwanges gekennzeichnet, ohne dass dieser obsolet wird, direkt eine Freiheit konstatiert werden kann. Das wird an Überlegungen von Erving Goffman und Ulrich Beck gezeigt. Der Mensch ist hier ein Zwischenwesen, und der Referent plädiert für ein Denken über den Menschen in Polaritäten.

Prof. Dr. Gerhard Schmied, geboren 1940, Studium in Heidelberg und Mainz. 1972 Promotion zum Dr. phil. und 1983 Habilitation im Fach Soziologie, jeweils in Mainz. Seit 1989 apl. Professor am Institut für Soziologie der Universität Mainz.

Nächste Veranstaltung in dieser Reihe:
Prof. Dr. Eckart Voland (Gießen)
Die Natur der Kultur - oder: Der Beitrag der Soziobiologie zu einem modernen Menschenbild
Donnerstag, 10. Juli, 17.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)

 

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