Universität, Alte
Mensa, Linke Aula, Becherweg 5
Aktuelle Probleme der Rechtspolitik in Italien
17.15
Uhr Avv. Dr. Francesco Fanelli, GdP (Perugia)
Die
richterliche Unabhängigkeit in Italien
Italien zeichnet sich
durch eine sehr weitgehende richterliche Unabhängigkeit aus, die gerade bei
Prozessen mit politischem Bezug große Bedeutung erlangt. Vor allem gibt es –
anders als in Deutschland – keine Weisungsabhängigkeit der Staatsanwälte. Die
Einrichtung des Obersten Richterrates als autonomes Selbstverwaltungsorgan der
Justiz garantiert zudem die Unabhängigkeit der Richterschaft von Einflüssen des
Justizministeriums und damit der Politik. Höchst umstritten ist die derzeit
geplante Justizreform, die zu einer strikten Trennung der beruflichen Laufbahn
des Strafrichters und des Staatsanwalts führen soll.
18.30
Uhr Avv. Dr. Mauro Bigi
(Perugia)
Die
politische Bedeutung der Massenmedien
in
Italien
Der Vortrag
beschäftigt sich mit der Verflechtung von Politik und Medien in Italien, wobei
das Medienimperium Berlusconis im Zentrum steht. Der italienische Regierungschef
betreibt nicht nur drei private, landesweit ausgestrahlte TV-Sender, sondern
nimmt auch Einfluss auf den öffentlich-rechtlichen Fernsehsender RAI. Der
Sicherung Berlusconis Medienkonzerns dient das neue Mediengesetz, dessen
Ausfertigung Staatspräsident Ciampi im Dezember 2003 wegen Gefährdung des Meinungspluralismus
abgelehnt hat. Im April 2004 ist daher ein neues Gesetz vom italienischen
Parlament verabschiedet worden, das nun den Vorgaben des Staatspräsidenten entsprechen
soll.
Moderation: Prof. Dr.
Peter Gröschler (Mainz)
Die
Vorträge werden in italienischer Sprache mit deutscher Übersetzung gehalten.
Kontakt: Prof. Dr. Peter Gröschler,
Rechtswissenschaften, Universität Mainz