Der
Interdisziplinäre Arbeitskreis für Drama und Theater
und das Studium
generale
laden
im Rahmen der Ringvorlesung
zu
folgendem Vortrag ein:
(Romanisches Seminar,
Universität Münster)
Das romantische Drama
in Spanien zwischen Religion und Rebellion
Montag, 5. Juli 2004,
18.15 Uhr, P 5 (Philosophicum)
Den Erfolg der Romantik
feierte man nicht nur in Frankreich auf den Bühnen des Theaters – man denke an
die bataille d´Hernani
(1830) –, auch in Spanien verhalf das Drama der Romantik zum Siegeszug. Das Auftauchen
des romantischen Dramas gilt als Beleg für den eigentlichen Wert romantischer
Theoriebildung, insofern als das Drama ein geeignetes Terrain zur Erprobung der
ästhetischen und poetologischen Neuerungen der
Romantik bietet.
Die Rebellion des
romantischen Helden, deren Motiv zumeist in einer aufgrund gesellschaftlicher
Unwägbarkeiten unerfüllbar bleibenden Liebe zu suchen ist, richtet sich in
erster Linie gegen die rigiden Gesellschaftsstrukturen. Die mit dieser
Rebellion einhergehende Hinwendung des Helden zur Natur ist oftmals – trotz
aller Säkularisierungstendenzen – gepaart mit einem neuen Religionsbewusstsein.
Wenngleich Gott nicht mehr als absolute, die Welt regelnde Instanz angerufen
wird, so ist er doch die Instanz, gegenüber der man die unerträgliche Willkür
der Gesellschaft, die sich zum Schicksal des Menschen erhebt, anprangert.
Beispielhaft sollen in dem
Vortrag drei romantische Dramen betrachtet werden: Das erste romantische Drama
in Spanien La conjuración
de Venecia von Martínez
de la Rosa (1834), Don Álvaro o la fuerza del sino (1835) vom Duque de Rivas und Don Juan Tenorio (1844) von Zorrilla.
Es wird zu zeigen sein, inwiefern im Spannungsfeld von Religion und Rebellion
die Sakralisierung der Liebe zum ästhetischen Fluchtpunkt des romantischen
Theaters wird.
Michaela
Peters ist Wissenschaftliche
Assistentin am Romanischen Seminar der Universität Münster. Ihre Schwerpunkte
in Forschung und Lehre sind neben der mexikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts
(Dissertation: ›Weibsbilder‹.
Weiblichkeitskonzepte im mexikanischen Roman von Rulfo
bis Boullosa, Frankfurt/M.: Vervuert
1999), die spanische Literatur des Siglo de Oro und das Theater der spanischen Romantik.
Ihr Habilitationsprojekt Das spanische drama
romántico im Zeichen einer Ästhetik der Moderne
steht inzwischen kurz vor dem Abschluss. Ein Tagungsband zum Interkulturellen Austausch in der Romania im Zeichen der Romantik ist soeben in
Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Christoph Strosetzki
beim Romanistischen Verlag in Bonn erschienen.
Abschlussvortrag dieser Reihe:
Prof. Dr. Winfried Herget
(Seminar für Englische Philologie, Universität Mainz)
Amerikanisches
Theater im 19. Jahrhundert
Montag, 19. Juli 2004, 18.15 Uhr, P 5 (Philosophicum)