Der
Interdisziplinäre Arbeitskreis für Drama und Theater
und das Studium
generale
laden
im Rahmen der Ringvorlesung
zu
folgendem Vortrag ein:
(Deutsches Institut, Universität
Mainz)
Mythentravestie und
Opernparodie
Jacques
Offenbachs »Offenbachiaden« und die Moderne
Montag, 7. Juni 2004,
18.15 Uhr, P 5 (Philosophicum)
Die
überaus erfolgreichen Bühnenwerke des deutsch-jüdisch-französischen Komponisten
Jacques Offenbach (1819–1880) waren ästhetischer Ausdruck der (in Paris
besonders deutlich hervortretenden) Modernisierungstendenzen des 19.
Jahrhunderts und fungierten zugleich als Kritik an der Gesellschaft des »Seconde Empire«, dessen Repräsentant, Kaiser Napoleon III.
(1852–1870), gleicherweise als Objekt wie als
wohlwollender Rezipient der Offenbachschen Satire in Erscheinung trat. Der
Vortrag will anhand der Paradebeispiele Orpheus
in der Unterwelt (1858) und Die
schöne Helena (1864) versuchen, diese intrikaten
Verhältnisse durch eine Analyse der Elemente Mythentravestie und Opernparodie,
die das neue Genus der »Offenbachiade« konstituieren,
etwas aufzuklären.
Erwin Rotermund promovierte 1960 in Münster und
habilitierte sich 1967 in Gießen. Er war von 1968 bis 1973 in Würzburg und von
1973 bis 1998 in Mainz als Professor für Neuere deutsche Literaturgeschichte
tätig. Er ist Mitherausgeber des Zuckmayer-Jahrbuchs
und des Internationalen Jahrbuchs Exilforschung.
Publikationen zur Parodie: Die
Parodie in der modernen deutschen Lyrik, 1963; Gegengesänge. Lyrische Parodien vom Mittelalter bis zur Gegenwart,
ausgew. u. eingel. von E.R.; Artistik und Engagement. Aufsätze zur deutschen Literatur, 1994.
Neuere Arbeiten über andere Gebiete: Zwischenreiche
und Gegenwelten. Vorstudien zur »Verdeckten Schreibweise« im ›Dritten Reich‹
(zus. mit H. Ehrke-Rotermund), 1999; Wolfgang Grözinger:
Panorama des internationalen Gegenwartsromans. Ges. »Hochland«-Kritiken 1952–1965,
hrsg. von E. R. und H. Ehrke-Rotermund
(erscheint 2004).
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Jürgen Blänsdorf
(Seminar für Klassische Philologie, Universität Mainz)
Grillparzers
Griechen
Montag, 21. Juni 2004, 18.15 Uhr, P 5 (Philosophicum)