Der
Interdisziplinäre Arbeitskreis für Drama und Theater
und das Studium
generale
laden
im Rahmen der Ringvorlesung
zu
folgendem Vortrag ein:
(Musikwissenschaftliches Institut,
Universität Mainz)
Die Oper in der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts
Montag, 3. Mai 2004,
18.15 Uhr, P 5 (Philosophicum)
Im 18. Jahrhundert
erlebte die junge Gattung Oper – im wesentlichen als
höfische Repräsentationsform – einen Siegeszug ohne gleichen durch ganz Europa.
Das bürgerliche 19. Jahrhundert konnte an der Aura der Institution anknüpfen,
und unter gewissen musikästhetischen Prämissen wurde die Oper zur zentralen
Gattung des gesamten Kulturlebens. Dies schlägt sich in einer Fülle von
Erscheinungsformen nieder: So kommt es in vielen Städten zu aufwendigen Bauten
von Opernhäusern, auch waren die gesellschaftlichen Voraussetzungen gerade auch
für Konzeption und Realisierung von Wagners Festspielen günstig. Und die neue
Rolle und breite Akzeptanz der Oper zeigt sich u. a. auch darin, dass sie
zur Stiftung nationaler Identität funktionalisiert werden konnte: Der berühmte Gefangenenchor
aus Verdis Nabucco
ist bis heute die inoffizielle Nationalhymne Italiens.
Reinhard Wiesend war als Professor für Musikwissenschaft
an der Universität Bayreuth tätig, bevor er 2000 die Leitung des
Musikwissenschaftlichen Instituts der Johannes Gutenberg-Universität Mainz übernommen
hat; Promotion und Habilitation an der Universität Würzburg (1981 / 1987).
Neuere Publikationen: Hasse-Studien 1–5,
hg. zus. mit W. Hochstein, Stuttgart 1990ff.; Die Oper im 18. Jahrhundert, hg. zus. mit H. Schneider (=Handbuch
der musikalischen Gattungen 12), Laaber 2001; Musik und Theater am Hofe der Bayreuther Markgräfin Wilhelmine.
Symposion zum 250-jährigen Jubiläum des Markgräflichen Opernhauses am 2. Juli
1998, hg. zus. mit P. Niedermüller, (=Schriften zur Musikwissenschaft 7), Mainz
2002; (Hg.) Johann Adolf Hasse, Marc’Antonio e Cleopatra
(=J. A. Hasse Werke II/2), Stuttgart 2001. Daneben zahlreiche Studien zur italienischen
Oper des 18. Jahrhunderts, zu Wagner, Pfitzner und Strawinsky.
Nächster Vortrag in
dieser Reihe:
Prof. Dr. Véronique Porra (Romanisches
Seminar, Universität Mainz)
Boulevardtheater im Paris des 19. Jahrhunderts
Montag, 10. Mai 2004,
18.15 Uhr, P 5 (Philosophicum)