Mainzer Universitätsgespräche
Was wir nur glauben können –
Über die Grenzen von Wissen und Wissenschaft
Prof. Dr. Dietmar
«An den
Grenzen der Rationalität –
die
Plausibilität religiöser Erfahrung»
Mittwoch, 9. Juni 2004, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)
Wir überschreiten ständig die Grenzen dessen, was wir wissen können.
Insbesondere geschieht dies, wenn Wissenschaftler über ihre Optionen für eine
bessere Menschheit sprechen, wenn Politiker Innovationen planen oder wenn
Medien über Fortschritte berichten. Hier genügt oft eine gewisse Plausibilität
der Erwartung. An den religiösen Glauben legt die wissenschaftliche Welt oft
strengere Maßstäbe an als an sich selbst. Oft tendiert man dazu, Glauben aus
dem Bereich des Wissens in den Bereich der unkontrollierbaren Gefühle zu
verbannen. Nun gibt es aber verschiedene Typen von Erfahrung, die das Wissen
prüfen, nicht nur die empirische und experimentelle, sondern auch die experientielle, die Lebenserfahrung. In ihr sind die Phänomene
des Ästhetischen, des Ethischen und des Religiösen verankert. Die religiöse
Erfahrung verarbeitet Wahrnehmungen, Erlebnisse und Begegnungen und lebendige
Traditionen zu einer Form des Wissens, die zugleich um rationale Plausibilität
bemüht ist: "es ist ein Zeichen von Überheblichkeit, wenn man nicht
glaubt, ohne es vorher einzusehen; es ist ein Zeichen von Feigheit und
Faulheit, wenn man den Glauben nicht mit Vernunft erforschen wollte."
(nach Meister Eckhart)
Dietmar
Nächster Vortrag in dieser
Reihe:
Prof. Dr. Klaus-M. Kodalle
(Professor für Praktische
Philosophie, Friedrich-Schiller-Universität Jena)
Funktionen der Religion?
Ein Plädoyer für die Nutzlosigkeit des Glaubens
Mittwoch, 16. Juni 2004,
18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)