Grenzenlose
Wissenschaft?
Von
der theoretischen Unendlichkeit
und
der praktischen Endlichkeit des Wissens
Mittwoch,
7. Juli 2004, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)
Theoretisch ist
die Wissenschaft grenzenlos. Alle bisherigen Versuche, Grenzen des Wissens theoretisch
oder prognostisch zu bestimmen, haben sich als voreilig erwiesen. Anders steht
es mit praktischen Grenzen, worunter insbesondere ökonomische und ethische
Grenzen zu verstehen sind. Im übrigen hat alles wissenschaftliche Wissen stets
als unvollkommen zu gelten, nicht im Sinne eines Defekts, sondern im Sinne
einer prinzipiellen Offenheit. Damit liegt, paradox formuliert, in der
Begrenztheit des Wissen, d.h. in seiner Unvollständigkeit und Korrigierbarkeit,
gerade seine Unbegrenztheit, im Sinne eines unabschließbaren Fortschritts des
Wissens, beschlossen.
Prof. Dr.
Dr. h.c. mult. Jürgen
Mittelstraß ist seit 1970
Inhaber des Lehrstuhls für Philosophie und Wissenschaftstheorie, unter
besonderer Berücksichtigung der Wissenschaftstheorie der Geisteswissenschaften,
und Direktor des Zentrums für Philosophie und Wissenschaftstheorie an der
Universität Konstanz. Er ist Mitglied zahlreicher Akademien, Träger bedeutender
Auszeichnungen, u.a. des Leibniz-Preises der DFG, und war oder ist Mitglied
zahlreicher Gremien der Politikberatung, u.a. des Wissenschaftsrates und des
Rates für Forschung, Technologie und Innovation beim Bundeskanzler.
Ausgewählte Publikationen zum Thema:
· Die Möglichkeit von Wissenschaft (Frankfurt/M. 1974)
· Die Häuser des Wissens (Frankfurt/M. 1998)
· Wissen und Grenzen (Frankfurt/M. 2001)
· (Hrsg.) Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. 4 Bände, 1980 bis 1996.
Nächster
Vortrag dieser Reihe:
Prof. Dr. Wolfgang Zwickel (Mainz):
Biblische Botschaft und archäologischer Befund
Mittwoch, 14. Juli 2004, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)