MAINZER UNIVERSITÄTSGESPRÄCHE

 

Im Rahmen des Themenschwerpunktes

Was wir nur glauben können – Über die Grenzen von Wissen und Wissenschaft

lädt das Studium generale zu folgender Veranstaltung ein:

 

PD Dr. Hugh van Skyhawk (Mainz)

Über den Geisterglauben im Orient und Okzident

Mittwoch, 26. Mai 2004, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)

»Erschaffen hat er den Menschen aus Lehm wie ein Tongefäß;//

Und erschaffen hat er die Dschânn aus rauchlosem Feuer.//

Und welche der Wohltaten eures Herren wollt ihr beide wohl leugnen//

                            al Qur'ān, sūra 55, āyāt 13–15.

»It's a very remarkable thing that [witches] and their doings do not seem to arouse any active resentment either in the public or in private individuals. There are many women who are notorious as being practising [witches], but they do not appear to be subjected to any form of persecution. I have heard of no case of [witch]-baiting

                            Lt. Col. D.L.R. Lorimer, Gesandter seiner Britannischen Majestät in Gilgit (circa 1922).

Über die Folgen der oben zitierten Koran-Sure für die kulturelle Entwicklung der Völker des Hindukusch und Karakorum sowie über den autochthonen Geisterglauben, den die Lehre des Koran bis heute nicht restlos über­lagert hat, wird im Vortrag an Hand von Übersetzungen aus Originaltexten, Lichtbildern, Ton­bandaufnah­men sowie Selbstdarstellungen aus dem Munde der betreffenden Geistwesen (mit angemes­sener wissen­schaftlicher Strenge) teilnehmend referiert werden.

PD Dr. Hugh van Skyhawk, geb. in Norfolk, Virginia, USA. Basic studies at the University of South Florida; Studium der Indologie, der modernen Sprachen und Literatur Südasiens sowie der Religions- und Philosophiegeschichte Südasiens am Südasien-Institut der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Promotion 1988. Seit 2000 Privatdozent am Institut für Indologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Forschungsprojekte (u.a.): 1995–1998 Research project for the German Research Council (DFG), Bonn, on the ancient traditions and world-view of the people of Híspar (Nager, Karakoram). Dieses Projekt kann dank weiterer Unterstützung der DFG in Kürze fortgeführt werden.

Publikationen des Referenten (Auswahl): Bhakti und Bhakta: Religionsgeschichtliche Untersuchungen zum Heilsbegriff und zur religiösen Umwelt des Śrī Sant Ekanāth, published as vol. 132 in the series Beiträge zur Südasien-Forschung, Stuttgart [Franz Steiner Verlag], 1990. – »Father Thomas Stephens and the Kristapurāna: Hindu-Christian religious syncretism in Goa in the early 17th century«. In: Entwistle, Alan W. (ed.), Studies in early modern Indo-Aryan languages and culture. Proceedings of the sixth international conference on early literature in new Indo-Aryan languages, (Seattle, July 1994), New Delhi Manohar], 1999: 354–370.Libi Kisar: Ein Volksepos im Burushaski von Nager, Mit Beiträgen und Ergänzungen von Hermann Berger und Karl Jettmar, published as vol. 133 in the monograph series of the Seminar für Sprach- und Kulturwissenschaft Zentral­asiens, Universität Bonn, Heissig, Walther, et al. (series editors), Asiatische Forschungen, Wiesbaden [Otto Harrasso­witz], 1996. – Burushaski-Texte aus Hispar: Materialien zum Verständnis einer archaischen Bergkultur in Nordpakistan. Habilita­tions­schrift Mainz 2001, published as volume 38 in the series: Meisig, Konrad (series editor) Beiträge zur Indologie, Wiesbaden [Otto Harrassowitz], 2003.

Nächste Veranstaltung in dieser Reihe:

Prof. Dr. Dietmar Mieth (Professor für Theologische Ethik, Katholisch-Theol. Fakultät, Universität Tübingen)

An den Grenzen der Rationalität – die Plausibilität religiöser Erfahrung

Mittwoch, 9. Juni 2004, 18.15 Uhr, N 3 (Muschel)