Mainzer Universitätsgespräche
Was wir nur glauben können –
Über die Grenzen von Wissen und Wissenschaft
Prof. Dr.
«Die
Faszination des Paranormalen:
Wir
wissen, um zu glauben»
Mittwoch, 30. Juni 2004, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)
Das Anormale und Pathologische übt auf den Menschen
aus unerklärlichen Gründen eine starke Faszination aus. Ähnlich ist es bei den
anomalen Phänomenen, wie sie die Parapsychologie untersucht (Hellsehen,
Präkognition, außersinnliche Wahrnehmung, Psychokinese). Außergewöhnliche
Erfahrungen sind, wie eine jüngst durchgeführte Repräsentativumfrage ergab, in
Deutschland weit verbreitet. Die aus dem natürlichen Erfahrungsbereich des
Menschen stammenden Anomalien haben seit jeher Wissenschaftler verlockt,
diesen Phänomenen experimentell auf die Spur zu kommen und nach Erklärungen
dafür zu suchen. An den Ergebnissen lässt sich zeigen, dass die Anomalien zwar
klar beschrieben werden können, es aber an Erklärungen fehlt, ja Erklärungen
sogar prinzipiell unmöglich sind. Hier wird meist Wissen durch Glauben ersetzt.
Welche Menschen dazu neigen, den verschiedenen Anomalien Glauben zu schenken,
und welche sich hartnäckig dagegen sträuben, wird anhand eines psychologischen
Modells erläutert. Die Situation der wissenschaftlichen Parapsychologie ist
bestens dazu prädestiniert, die Spannung, die zwischen Wissen und Glauben
besteht, zu verdeutlichen. Auf der Grundlage von Konzepten, die die moderne
Hirnforschung geliefert hat, wird der Versuch unternommen zu zeigen, wie
Wissensbestände Glaubenskaskaden nach sich ziehen, die ihrerseits zu neuen
Einsichten führen können.
Prof. Dr.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jürgen Mittelstraß
(Direktor des Zentrums Philosophie und Wissenschaftstheorie,
Universität Konstanz)
Grenzenlose Wissenschaft?
Von der theoretischen Unendlichkeit und der
praktischen Endlichkeit des Wissens
Mittwoch, 7. Juli 2004, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)