»Vorträge in der
Musikwissenschaft«
Vortragsreihe des Musikwissenschaftlichen Instituts
zum Themenschwerpunkt des Studium generale
»Mehr als graue Theorie:
Licht und Farben in Wissenschaft und Kunst«
Prof. Dr. Hubert Kupper (Mainz/Erkrath)
Der Ton und sein Zusammenhang
mit Farbe und Licht in der Tradition
der griechischen Philosophie
Donnerstag, 17. Juni
2004, 19.00 Uhr
Hörsaal des Musikwissenschaftl. Instituts (Philosophicum,
linker Vorbau)
Die Musiktheorie der
griechischen Antike kannte drei Tongeschlechter, das diatonische, das enharmonische und das chromatische. Der Begriff der
Chromatik fordert eine Untersuchung der Beziehung von Ton zur Farbe (griech.: Chroma), ja er deutet auf eine enge Verwandtschaft der
Erkenntnis von Sichtbarem und Hörbarem hin; heute sprechen wir von Farb-Ton und Klang-Farbe, ohne darüber nachzudenken, dass hier zwei unterschiedliche
Sinneskategorien vereint werden.
Kein geringerer als Isaac
Newton formulierte nach seiner Entdeckung, dass Farbe in Licht steckt, eine
Zuordnung der Farben des Regenbogens zu Tönen. So wie er beschäftigen sich
seit mehr als 2 ½ Jahrtausenden Philosophen, Naturwissenschaftler und
Musiktheoretiker mit der engen Bindung von Farbe und Musik. Dabei werden die
ursprünglichen Texte nicht nur tradiert und evtl. ergänzt, sondern auch
interpretiert, verdreht und sogar manipuliert!
Wir unterziehen die
betreffenden Ursprungstexte der Antike einer kritischen Durchsicht und
formulieren Thesen, die ein neues Bild der Auffassung der alten Griechen von Licht,
Farbe und Musik und ihrer Farbenlehre, der Chromatik, geben.
Prof. Dr. Hubert Kupper war Gastprofessor für
Systematische Musikwissenschaft und Musikinformatik am Musikwissenschaftlichen
Institut der Universität Mainz. Seit 2003 i. R.
Nächster
Vortrag in dieser Reihe:
Dr. Albert Gräf (Mainz)
Klangfarben
und Stimmungen in der Musik:
Über die
mathematischen Grundlagen von Konsonanz und Dissonanz
Donnerstag, 1. Juli 2004, 19.00 Uhr, Hörsaal
des Musikwissenschaftlichen Instituts