Themenschwerpunkt
des Studium generale
Mehr als
graue Theorie:
Licht und
Farben in Wissenschaft und Kunst
Licht für
die Seele –
über die
Regulation der inneren Uhr
Dienstag, 18. Mai 2004,
18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)
Die innere Uhr des Menschen regelt
viele rhythmisch ablaufende Prozesse unseres Körpers. Dazu gehören
Schlaf-Wach-Verhalten, Temperatur, kardiovaskuläre Funktionen, Produktion bestimmter
Hormone etc., die alle einen Tagesgang ("zirkadianer Rhythmus") aufweisen.
Die eigentliche "Unruh" ist im Gehirn lokalisiert, im Nucleus
suprachiasmaticus, der über das vegetative Nervensystem Körperfunktionen
steuert. Wichtiger Bestandteil des Regelkreises ist das Pinealorgan (wo
Descartes die Seele vermutete) mit seiner rhythmischen Sekretion des Hormons
Melatonin. Dass wir eine innere Uhr haben, merken wir z.B. am Jet-lag beim
Wechsel in andere Zeitzonen; viele registrieren jedoch bereits die kleine
Zeitverschiebung zwischen Sommer- und Winterzeit. Dann kommt die Wirkung des
Lichtes zum Tragen: Über die Augen wird der Uhr mitgeteilt, ob und wie lange
Helligkeit bzw. Dunkelheit herrscht, wodurch die Anpassung an die äußeren
Lichtbedingungen (auch saisonaler Art) ermöglicht wird. Jüngste Untersuchungen
deuten darauf hin, dass dafür gar nicht die Photorezeptoren, sondern andere
Zellen der Netzhaut verantwortlich sind. Und – womit das Thema der
Veranstaltungsreihe genau getroffen wird – es sind nur bestimmte Wellenlängen
(d.h. Farben) des Lichtes, die die Wirkung auf die innere Uhr vermitteln.
Woraus das System besteht und wie es funktioniert, warum es menschliche Eulen
und Lerchen gibt, dass spezifische Krankheitsbilder vorkommen und was man bei
Störungen der Rhythmik machen kann, soll in der Veranstaltung vorgestellt und diskutiert
werden.
Prof. Dr. rer. nat. et med. habil.
Nächster
Vortrag in dieser Reihe:
Dr. Tobias
Häger
(Wiss.
Mitarbeiter, Institut für Geowissenschaften, Universität Mainz)
Edelsteine
und Farbe im 'richtigen' Licht
Dienstag, 25.
Mai 2004, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)