»Vorträge in der
Musikwissenschaft«
Vortragsreihe des Musikwissenschaftlichen Instituts
zum Themenschwerpunkt des Studium generale
»Mehr als graue Theorie:
Licht und Farben in Wissenschaft und Kunst«
Prof. Dr. Reinhard Wiesend (Mainz)
Zur Rolle des Lichts für Mozarts Opern
Donnerstag, 22. Juli
2004, 19.00 Uhr
Hörsaal des
Musikwissenschaftl. Instituts (Philosophicum, linker Vorbau)
Über die historischen
Aufführungsbedingungen für die szenischen Aspekte von Opern Mozarts sind wir
nur wenig informiert. Im Verlauf der Rezeption hat sich aber gerade der
visuelle Bereich extrem von den Vorstellungen der Mozartzeit wegbewegt; die
Distanz signalisieren Schlagwörter wie z. B. Regiekonzept oder
Lichtdesign, die für unsere Theatererfahrung mittlerweile selbstverständlich
sind. Dennoch lässt sich an manchen Stellen zeigen, dass bereits für die
Konzeption von Mozarts Opern nicht nur die traditionellen und am ehesten
greifbaren Kategorien Text (im Libretto) und Musik (in der Partitur) maßgeblich
sind; vielmehr sind immer wieder von vornherein szenische Visionen intendiert.
Dabei kann insbesondere den Möglichkeiten der Verwendung von Licht eine
konstitutionelle Bedeutung zukommen.
Reinhard Wiesend, geb. 1946, Studium der Musikwissenschaft,
Kunstgeschichte und der Geschichtl. Grundwissenschaften an der Universität
München; Promotion und Habilitation an der Universität Würzburg. 1972–74
Stipendiat am Deutschen Studienzentrum in Venedig. Ab 1988 Professor für
Musikwissenschaft an der Universität Bayreuth, seit 2000 Leiter des
Musikwissenschaftlichen Instituts der Johannes Gutenberg-Universität.
Veröffentlichung u.a.: Die Oper im 18. Jahrhundert, hg. von Herbert
Schneider und Reinhard Wiesend (= Handbuch der musikalischen Gattungen
12), Laaber 2001.
Hinweis: Die »Vorträge in
der Musikwissenschaft« werden im Wintersemester 2004/05 unter dem neuen
Rahmenthema »Komponisten und ihre Lektüre« fortgesetzt. Vorgesehen sind
Beiträge zu Ph. de Monte, J. S. Bach, Beethoven, Wagner, Nono und zur Popmusik.
Eröffnungsvortrag:
Thorsten Hindrichs (Mainz)
Rezeption
spätantiken Denkens
in der
Musikanschauung von Philippe de Monte (1521–1603)
Donnerstag, 11. November 2004, 19.00 Uhr, Hörsaal des
Musikwissenschaftl. Instituts