Themenschwerpunkt des Studium generale

Mehr als graue Theorie:

Licht und Farben in Wissenschaft und Kunst

 

Prof. Dr. Jörg Zimmermann (Mainz)

 

Paul Cézanne
und der Berg Sainte-Victoire

Zur Vieldeutigkeit der Farbe in der Malerei

 

Dienstag, 29. Juni 2004, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)

 

Nach einem kurzen Rückblick auf den für die Ästhetik der Farbe zentralen Streit um das Verhältnis von Form und Farbe wird am Beispiel der Malerei von Paul Cézanne die Hinwendung zum "Eigenwert" der Farbe in der Kunst der Moderne diskutiert, wobei Farbe hier noch Moment einer "Harmonie parallel zur Natur" ist. Erst in der abstrakten Malerei des 20. Jahrhunderts wird sie für gänzlich autonom erklärt. Bei der Plazierung Cézannes im direkten "malerischen Umfeld" (Monet, Gauguin, Van Gogh, Seurat) spielen Analogien zur Musik und damit Begriffe wie Farbton, Farbskala, Rhythmus, Harmonie, Dissonanz und Modulation eine Schlüsselrolle. Ein kritisches Résumée führt zum "Mythos" des Berges Sainte-Victoire zurück, den wir heute nahezu spontan mit der Vielfalt seiner Ansichten in Cézannes Malerei verbinden.

 

Prof. Dr. Jörg Zimmermann lehrt Kunsttheorie, Ästhetik und Philosophie an der Akademie für Bildende Künste der Johannes Gutenberg-Universität. Zu seinen Publikationen nach 2000 zählen Titel wie "Ästhetische Existenz", "Chimären der Einbildungskraft", "Nietzsche und die bildende Kunst der Moderne", "Wolkendunst", "Das Mittelrheintal als Paradigma einer assoziativen Kulturlandschaft", "Mutmaßungen über die Regie des Lebens", "Die Bildwerdung des Elias", "Don Juan als philosophisches Paradigma" und "Das Bild des Krieges und der Krieg der Bilder".

 

Nächster Vortrag in dieser Reihe:

PD Dr. Axel Muttray (Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin, Universität Mainz)
Farbensehstörungen in der Arbeitswelt
Dienstag, 6. Juli 2004, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)