Gemeinsames Meteorologisches Kolloquium
Universitätsinstitute
der Universitäten Mainz und Frankfurt am Main
Max-Planck-Institut
für Chemie, Mainz
Atmosphäre und Klima
Begleitende
Vortragsreihe zur Johannes Gutenberg-Stiftungsprofessur im Jahr 2004
Kooperation
des Instituts für Physik der Atmosphäre und des Studium generale
Prof. Dr. Stephan Borrmann
Institut für Physik der Atmosphäre, Universität
Mainz
Abteilung für Wolkenphysik und -chemie,
Max-Planck-Institut für Chemie, Mainz
Welchen Einfluss haben die Emissionen des
Luftverkehrs auf die Atmosphäre?
Donnerstag, 13. Mai 2004,
16.30 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)
Derzeit
wächst die globale Luftfahrt mit Raten zwischen drei und fünf Prozent jährlich.
Weltweit gibt es etwa 19.000 Verkehrsflugzeuge und 10.000 Flughäfen. Etwa 30 %
des Weltexports wurden 1997 durch die Luftfahrt transportiert. Dabei schafft
der globale Luftverkehr circa 24 Millionen zivile Arbeitsplätze und die
kommerzielle Luftfahrt stellt einen erheblichen Wirtschaftsfaktor mit großem
Wachstumspotential dar. Obwohl die Flugzeugtriebwerke zu den effizientesten
thermodynamischen Maschinen gehören, die der Mensch bisher konstruiert hat,
verursacht ihr Betrieb doch erhebliche Emissionen an Gasen und Aerosolpartikeln.
Diese können die Strahlungsbilanz der Atmosphäre ebenso beeinflussen, wie die
Wolkenbildung und die Chemie der Atmosphäre. Ein erheblicher Teil der
Emissionen wird dabei in der oberen Troposphäre und unteren Stratosphäre, also
besonders empfindlichen Höhenschichten der Atmosphäre, freigesetzt. Die Folgen
dieser Emissionen werden in dem Vortrag diskutiert, wie auch die Effekte der
Kondensstreifen. Weitere Themen sind die Wirkungen der Luftfahrtschadstoffe
bezüglich des Treibhauseffektes und die der Stickoxidemissionen auf das Ozon.
Insgesamt wird der gegenwärtige Stand des Wissens zu den umweltbezogenen
Konsequenzen des Luftverkehrs dargestellt. Weiterhin werden darauf basierend –
sehr vorsichtige – Prognosen bezüglich der zukünftigen Entwicklung getroffen.
Stephan Borrmann, promovierter Physiker und
habilitierter Meteorologe, seit 2000 Professor am Fachbereich Physik der
Universität Mainz und einer der Direktoren am Mainzer Max-Planck-Institut für
Chemie. Studium der Physik in Mainz. Vierjähriger Aufenthalt in den USA an der Naval Postgraduate School in Kalifornien
und am National Center for Atmospheric
Research in Colorado. Danach drei Jahre Leiter der Forschungsgruppe für
Atmosphärisches Aerosol am »Institut für Chemie und Dynamik der Geosphäre« des
Forschungszentrums Jülich GmbH. In dieser Zeit auch Habilitation in
Meteorologie 1999 (Mainz). Derzeitige Forschungsschwerpunkte seiner
gemeinsamen Berufung an Universität und Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz
sind experimentelle Untersuchungen der physikalischen und chemischen Vorgänge
in Wolken und im Zusammenhang mit atmosphärischen bzw. anthropogenen
Aerosolen.
Nächster Vortrag
in dieser Reihe:
Prof. Dr. Thomas Stocker (Bern)
800.000 Jahre
Klimageschichte aus Eisbohrkernen
Donnerstag, 27. Mai 2004, 16.30 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)