Prof. Dr. Heinrich Kanz (Bonn)
Die Jakobswege als erste europäische
Kulturstraße
Donnerstag, 29. April 1999, 18.15 Uhr,
Hörsaal N 3 (Muschel)
Das Megathema "Erinnern und Vergessen"
stellt sich heute vor allem auch im Hinblick auf die Zukunft Europas. Was
Europa ist, wer zu ihm gehört hat, bzw. gehören will, wird durch
kontinuierliche und beharrliche Erinnerungsarbeit aufgeklärt. Zu dieser
notwendigen Aktivität, zu der europapolitisch aus den zuständigen
Gremien viele Erklärungen vorliegen, etwa, daß Europa nur über
seine Geschichte erfaßbar werde, gehört auch eine geschichtliche
und gegenwärtige Vergewisserung der historischen Straßen und
Wege Europas, von denen die Jakobswege (Camino) außerordentlich bedeutsam
waren und sind. Der Camino, zu Beginn des 9. Jahrhunderts auf den Weg gebracht,
kann in allen Stadien und Verwirklichungen als erste europäische Kulturstraße
gelten. Zudem lassen sich seine heutigen bildungspolitischen wie freizeitpädagogischen
Perspektiven aufgrund einer fast schon unüberseh! baren Literaturfülle
ansprechen. Der Europarat hat den Camino als Gesamtheit der europäischen
Jakobswege in seiner berühmten Empfehlung 1984 und in dessen Begleitmaterialien
als Wegestruktur verstanden, deren Entstehung, Geschichte und heutige Aktivierung
den Werdegang Europas zu sich selbst dokumentiere: Der Camino sei der Europaweg
schlechthin, erklärte die damalige Generalsektretärin des Europarats
Lalumière in einem Resümee der Caminoaktivitäten heutiger
europäischer Länder. Aus der Fülle der möglichen Caminothematiken
heute seien einige herausgegriffen:
Publikationen des Referenten zum
Thema:
Die Jakobswege als erste europäische Kulturstraße. Wanderpädagogische Reflexionen, 1995
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
PD Dr. Gabriele Lucius-Hoene (Freiburg
i.Br.)
Erinnern und Vergessen bei Hirnschäden
Montag, 17. Mai 1999, 18.15 Uhr,
Hörsaal N 3 (Muschel)
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