Im Rahmen des Themenschwerpunktes
Gehirn und Geist
lädt das Studium generale zu folgendem
Vortrag ein:
Prof. Dr. Niels Birbaumer (Tübingen)
Wie plastisch ist das
Gehirn?
Vor Schmerzgedächtnis
zur Gedankenübersetzung
Dienstag, 5. Dezember 2000, 18.15 Uhr
Hörsaal N3 (Muschel)
Während man bis vor wenigen Jahren
noch glaubte, das erwachsene Gehirn könne sich durch Umgebungseinflüsse
und Lernen nicht oder kaum ändern, wissen wir nun, dass Wachstum-
und Zellteilungsprozesse im Gehirn das ganze Leben bestehen bleiben. Beispiele
für adaptiv-nützliche und maladaptiv-krankhafte Hirnplastizität
werden dargestellt:
Krankhaft:
-
Chronische Schmerzen und Phantomschmerzen
-
Ohrgeräusche (Tinnitus) und Krämpfe
bei Musikern (Dystonien)
Nützlich:
-
Training von Selbstkontrolle des Gehirn bei
Epilepsie
-
Kommunikation von Gehirn und Computer bei
vollständig Gelähmten
-
Mögliche Trainingsmaßnahmen bei
antisozialem Verhalten
Prof. Niels Birbaumer, geb. 1945, Studium
der Psychologie, Statistik und Physiologie Universität Wien, 1969
Assistent von Prof. Rohracher und Promotion zum Dr. phil ("Das EEG bei
Blindgeborenen"), 1969-1975 Wiss. Mitarbeiter am Institut für Klinische
Psychologie (München), 1975 Habilitation und Ruf für das Ordinariat
Klinische und Physiologische Psychologie (Tübingen), seit 1993 Ordinariat
für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie in der Fakultät
Medizin der Universität Tübingen.
Insgesamt ca. 400 wissenschaftliche Publikationen
in internationalen Fachzeitschriften, vielfache Auslandsaufenthalte und
Gastprofessuren, Autor und Herausgeber in englischer, deutscher und italienischer
Sprache, seit 1993 Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Mainz; 1995
Gottfried-Wilhelm-Leipniz-Preis der DFG, 1995 Deutscher Psychologie-Preis,
Forschungspreis 2000 für Neuromuskuläre Erkrankungen, 2000 Wilhelm-Wundt-Medaille
der Deutschen Gesellschaft für Psychologie.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Vom Ton- zum Wortsetzer.
Wie der Komponist Pasternak zum Schriftsteller
wurde
Thilo Medek (Remagen)
Montag, 8. Januar 2001, 18.15 Uhr, Atrium
Maximum (Alte Mensa)