Gehirn und Geist
lädt das Studium generale zu folgendem
Vortrag ein:
Thilo Medek (Remagen/Rheinhöhe)
Vom Ton- zum Wortsetzer
Wie der Komponist Pasternak
zum Schriftsteller wurde
Vortrag mit Kompositionen von
Boris Pasternak, Alexander und Julian
Skrjabin
Montag, 8. Januar 2001, 18.15 Uhr Atrium Maximum (Alte Mensa)
Die Datschen des Malers Leonid Ossipowitsch Pasternak (1862 - 1945) und die des Komponisten Alexander Nikolajewitsch Skrjabin (1871/72 - 1915) lagen nebeneinander. Bis 1909 war es für den Sohn Boris Leonidowitsch klar, Komponist im Verehrungsbild Skrjabin zu werden. Die Frage eines fehlenden "absoluten Gehörs" aber wurde für Boris zum Wendepunkt, obwohl fast alle großen Komponisten gar kein solches hatten! Das verspätete Ankommen in der Literatur beklagte Boris Pasternak im "Sicheren Geleit": „Die fünfzehnjährige Enthaltsamkeit vom Wort, das dem Ton zum Opfer gebracht worden war, verurteilte mich zwangsläufig zu Originalität,..." Das Streben nach "Auffallenmüssen" gebar Fragmente, wie die in Ansbach spielende skurile Kantorenerzählung: "Die Geschichte einer Kontra-Oktave" (1913), oder Gedichtbände trugen musikalische Titel, wie: "Thema und Variationen" (1923).
Die erklingenden Klavierwerke:
Boris Pasternak (1890 - 1960):
Thilo Medek, geb. 1940 in Jena.
Musikschule Jena, ab 1959 Studium der Musikwissenschaft an der Humboldt-Universität
und Komposition an der Deutschen Hochschule für Musik in Ostberlin.
Ab 1964 Meisterschüler an der Deutschen Akademie der Künste bei
Rudolf Wagner-Régeny; Kompositionspreise außerhalb der DDR
ab 1967; seit 1968 Behinderungen in der DDR, 1977 schließlich Ausbürgerung;
1982 Gründung des Musikverlages Edition Tilo Medek (Remagen / Rheinhöhe);
1992 Ehrenkomponist des 8. Festival des Choeurs d’Enfant in Nantes (Frankreich);
1994 Ehrenaufenthalt an der Deutschen Akademie in Rom (Villa Massimo);
Gründungsmitglied der Freien Akademie der Künste Mannheim, Korrespondierendes
Mitglied des Collegium Europaeum Jenense an der Friedrich-Schiller-Universität
Jena. Seit 1962 ununterbrochen freiberuflich tätig.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Gerhard Roth (Bremen)
Das Bewusste und das Unbewusste aus
Sicht der Hirnforschung
Dienstag, 16. Januar 2001, 18.15 Uhr,
N 3 (Muschel)
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