Nationale Identität und politisches System
lädt das Studium generale zu folgendem
Vortrag ein:
Prof. Dr. Amélie Mummendey (Jena)
Das Verhältnis von
Ost- und Westdeutschen
Unterschiedliche Wirklichkeiten
eines gemeinsamen Landes
Montag, 22. Januar 2001, 18.15 Uhr,
Hörsaal N3 (Muschel)
Im Jahre 1990 lautete eine bekannte Prognose für die deutsch-deutsche Fusion: „...es wird niemandem schlechter gehen als zuvor – dafür vielen besser“. Im selben Jahr stimmten 75 Prozent der befragten Ostdeutschen der Aussage zu, Ostdeutsche seien Bürger zweiter Klasse. Eine Folge also der deutsch-deutschen Fusion bestand und besteht bis heute darin, dass in vielen bedeutsamen Lebensbereichen Ostdeutsche im Vergleich zu Westdeutschen schlechter abschneiden und sich Westdeutschen unterlegen fühlen. Mit anderen Worten: Ostdeutsche haben im Vergleich zu Westdeutschen eine negative soziale Identität. Dies ist ein nicht nur für die Betroffenen unbefriedigender Zustand, der zum Einen problematische soziale Auswirkungen hat und zum Anderen Anlass gibt zur Bewältigung und Beseitigung dieses Zustandes. Der Vortrag diskutiert auf der Grundlage von Ergebnissen einer sozialpsychologischen Längsschnittstudie sowohl Determinanten für die Wahl unterschiedlicher Wege der Bewältigung negativer sozialer Identität, Veränderungen sozialer Identität sowie deren Folgen und Bedeutung für kollektive Phänomene wie z.B. sozialen Protest oder Ausländerfeindlichkeit.
Amélie Mummendey, geb. 1944
in Bonn, Promotion zum Dr. rer.nat. an der Johannes Gutenberg-Universität,
Mainz; gegen-wärtig Professorin für Sozialpsychologie an der
Friedrich-Schiller-Universität, Jena. Ihre Forschungsschwerpunkte
sind Beziehungen und Verhalten zwischen sozialen Gruppen, insbesondere
Konflikt und Kooperation, Diskriminierung und Toleranz im Umgang mit Andersartigkeit,
Aggressives Verhalten.
Veröffentlichungen zum Thema:
Identität und Verschiedenheit. Zur
Sozialpsychologie der Identität in komplexen Gesellschaften.
Bern: Huber 1997 ( zus. mit Bernd Simon)
Strategies to cope with negative social
identity: Predictions by social identity theory and relative deprivation
theory. Journal of Personality and Social Psychology, 1999, 76, 229-245.
( zus. Mit Th.Kessler, A.Klink, & R.Mielke)
The personal-group discrepancy: Is there
a common information basis for personal and group judgment? Journal of
Personality and Social Psychology, 2000, 79, 95-109. (zus. mit Th.Kessler
und U.-K. Leisse).
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Die Zukunft des Nationalstaates in einer
globalisierten Welt
Prof. Dr. Ernst-Otto Czempiel & Prof.
Dr. Werner Link
Montag, 29. Januar 2001, 18.15 Uhr, N
3 (Muschel)
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