Inge Deutschkron
liest aus ihrem Buch
"Das verlorene Glück des Leo H."
Freitag, 8. November 2002, 16.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)
Inge Deutschkron (geb. 1922) wuchs
in Berlin auf, wo die nicht-religiöse Familie jüdischer Herkunft seit
1927 lebte. Dem Vater gelang im April 1939 die Emigration nach England, wegen
des Kriegsausbruches scheiterten seine Bemühungen, Frau und Tochter nachzuholen.
Dank der Hilfe von nicht-jüdischen Freunden überlebten Inge Deutschkron
und ihre Mutter in Berlin in der Illegalität. 1946 wird die Familie in
England wieder vereint. Das Studium in London kann aus Geldmangel nicht abgeschlossen
werden. 1956 geht Inge Deutschkron nach Deutschland zurück, wo sie 1958
Deutschland-Korrespondentin der israelischen Zeitung MAARIV wird. 1965 nimmt
sie die israelische Staatsangehörigkeit an, 1972 wandert sie nach Israel
aus, wo sie bis zu ihrer Pensionierung 1987 in der Redaktion von MAARIV arbeitet.
Heute lebt Inge Deutschkron in Tel Aviv und Berlin. Als Autorin beschäftigt
sie sich zum einen mit dem "Leben nach dem Überleben", zum anderen
mit den "stillen Helden", denjenigen, die durch illegale Humanität
das Überleben von Juden in Nazi-Deutschland ermöglichten. Ein drittes
Themenfeld sind die schwierigen Beziehungen zwischen Deutschen und Juden. Das
verlorene Glück des Leo H. erzählt die Geschichte eines jüdischen
Sozialisten, der das KZ überlebt und dann erleben muß, "daß
ein verbrecherisches System Leben zerstören kann, auch wenn das Opfer überlebt."
Veröffentlichungen von Inge Deutschkron:
" Ich trug den gelben Stern. Verlag Wissenschaft und Politik, 4. Aufl.
1983; Taschenbuchausgabe bei dtv.
" ... denn ihrer war die Hölle. Kinder in Gettos und Lagern. Verlag
Wissenschaft und Politik. 3. Aufl 1985.
" Emigranto. Vom Überleben in fremden Sprachen. Transit Verlag 2001.
" Israel und die Deutschen. Das schwierige Verhältnis. Verlag Wissenschaft
und Politik. 3. akt. Auflage 1991.
" Mein Leben nach dem Überleben. dtv 2000.
" (mit Lukas Ruegenberg) Papa Weidt. Er bot den Nazis die Stirn. Verlag
Butzon & Bercker 1999.
" Das verlorene Glück des Leo H. Edition Büchergilde 2001.
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