Das Historische Seminar, Abt. Neueste Geschichte,
und das Studium Generale
laden zu folgendem Vortrag ein:


Dr. Ernst Piper, Berlin


Die Berufung des Ostens.
Alfred Rosenberg und die Vernichtung des europäischen Judentums

Montag, 25. November 2002, 12.15 Uhr, P 4 (Philosophicum)

Der Vortrag thematisiert die Zusammenhänge zwischen dem Weltanschauungskrieg im Osten und dem Massenmord an den Juden Europas sowie die Rolle, die das Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete, vor allem dessen Minister Alfred Rosenberg, gespielt hat. Ausgangspunkt ist eine Geheimrede, die Rosenberg am 18. November 1941 vor der deutschen Presse gehalten hat: "Zugleich ist der Osten berufen, eine Frage zu lösen, die den Völkern Europas gestellt ist: das ist die Judenfrage. Im Osten leben noch etwa sechs Millionen Juden, und diese Frage kann nur gelöst werden in einer biologischen Ausmerzung des gesamten Judentums in Europa." Im Oktober 1941 waren Juden aus verschiedenen deutschen Großstädten in die besetzen Ostgebiete deportiert worden. Im November, wenige Tage nach Rosenbergs Rede, kam es zu ersten Massenerschießungen. Der Vortrag untersucht die Rolle Alfred Rosenbergs als ideologischer Vorbereiter, Mitorganisator und Propagandist des Holocaust.

Dr. Ernst Piper, geboren 1952 in München, Historiker, Promotion an der TU Berlin, Fellow am Moses Mendelssohn Zentrum, habilitiert sich an der Universität Potsdam mit einer Arbeit über Alfred Rosenberg. Vielfältige Veröffentlichungen, zuletzt als Herausgeber "Gibt es wirklich eine Holocaust-Industrie?" (Zürich 2001).

 

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