Das Seminar für Klassische Philologie
und das Studium generale
laden zu folgendem Gastvortrag ein:
Prof. Dr. Peter Riemer (Saarbrücken)
Aeneas als tragischer Held
Aischyleisches bei Vergil
Donnerstag, 23. Januar 2003, 18.15 Uhr,
Hörsaal P 11 (Philosophicum)
Vergils besondere Kunst als Dichter bestand nicht allein darin, ein römisches
Epos hervorgebracht zu haben, das hinter den homerischen Werken und Vorbildern
nicht zurücksteht. Auch eine Bezugnahme auf das Genos der klassischen attischen
Tragödie ist unverkennbar. Wie sich in der Dido-Episode der Aeneis
(Aen. I und IV) Euripideisches und Sophokleisches widerspiegeln, wurde vielfach
schon untersucht. Man nimmt ferner an, dass Vergil auch die Tragik des Aischylos
in seine Handlung einbezogen hat, und sieht diese mit Turnus, dem großen
Gegenspieler des Aeneas, verknüpft. Zu zeigen, dass weniger Turnus, als
vielmehr Aeneas selbst ein tragischer Held ist im Sinne aischyleischer Konzeption,
ist das Anliegen des Vortrags.
Prof. Dr. Peter Riemer, Jg. 1955, 1979-84 Studium der Fächer Griechisch,
Latein und Philosophie an der Universität zu Köln. 1984/85 Magister
und Staatsexamen. Promotion 1988 (Die Alkestis des Euripides). 1987-1995 wiss.
Mitarbeiter und Assistent am Institut für Altertumskunde der Univ. zu Köln.
1993 Habilitation (Das Spiel im Spiel. Studien zum plautinischen Agon in Trinummus
und Rudens). Nach einer Lehrstuhlvertretung in Rostock (93/94) 1995
auf eine Professur für Klassische Philologie an die Universität Potsdam
berufen (Dekan der Phil. Fak. in den Jahren 1998-2000); seit Sommer 2000 Professor
für Klassische Philologie an der Universität des Saarlandes. Mitglied
der Thüringischen Akademie der Wissenschaften in Erfurt.
Fragen oder Anregungen? | Zurück zu 'Einzelveranstaltungen' |