Der Interdisziplinäre Arbeitskreis Lateinamerika

und das Studium generale

 

laden zu folgendem Vortrag ein:

 

Prof. Lic. Lino Trinidad Sanabria

(Universidad Nacional de Asunción/Paraguay)

 

La lengua guaraní del Paraguay.

Entre la marginación y la oficialidad

 

Mittwoch, 18. Dezember 2002, 18.15 Uhr,

Hörsaal Hs P 104 (Philosophicum)

(Vortrag in spanischer Sprache)

Paraguay ist das einzige Land Amerikas, in dem die Mehrheit der Bevölkerung ungeachtet ihrer ethnischen Zugehörigkeit sich in der alltäglichen Kommunikation einer indigenen Sprache bedient – nämlich des Guarani. Erst 1992 wurde Guarani durch die neue Verfassung in den Rang einer offiziellen Sprache erhoben und steht somit – theoretisch – gleichberechtigt neben dem Spanischen. An dem Prozess der Offizialisierung und Normalisierung des Guarani war und ist Lino T. Sanabria maßgeblich beteiligt, etwa durch Übersetzung der Verfassung ins Guarani, Heraus­gabe von Wörterbüchern und Lehrmitteln, literarischen Übersetzungen, Engagement in der nationalen Sprachenpolitik etc. In seinem Vortrag wird er unter anderem folgende Themen ansprechen: Bilinguismus und Diglossie in Paraguay – von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit – politische Instrumentalisierung des Spra­chenproblems – Guarani-Unterricht und Erziehungsreform – Sprachnorm, Schrift­norm und Neologismen.

Veröffentlichungen (in Auswahl): Juan Ramón Jiménez: Platero ha che (Versión guaraní de “Platero y yo”), Asunción 1986. – Taruma poty: Ne' yvoty ha ne'syry aty poravopyre guaraníme. Poemas y prosas escogidas en guaraní. Asunción 1995. – Ñane ñe' Guaraníme. Asunción 1991 – Polisíntesis Guaraní. Asunción 1998. – Gran Diccionario Avañe' ilustrado: Guaraní-castellano/Castellano-guaraní. Buenos Aires 2001.