Die Südosteuropa-Gesellschaft, Zweigstelle Mainz,
das Historische Seminar, Abt. Byzantinistik,
und das Studium generale
laden zu folgendem Vortrag ein:


Dr. Norbert Spannenberger
Leipzig

Quo vadis Ecclesia?
Die ungarische katholische Kirche im Transformationsprozess nach 1989.

Dienstag, 5. November 2002, 19.00 Uhr, Hörsaal P 104 (Philosophicum)

Die Systemtransformation in Ungarn wird nicht nur von den gesellschaftspolitischen Einrichtungen gelenkt und determiniert, auch umgekehrt verändern sich diese im Zuge der soziopolitischen Entwicklung. Die katholische Kirche in Ungarn - die größte religiöse Gemeinschaft des Landes - blickt auf eine einflußreiche Tradition in der ungarischen Geschichte zurück, insbesondere ihre einzigartige Position während der Zwischenkriegszeit fordert sie zu einer gesteigerten Partizipation in der Bewältigung aktueller Anforderungen dieser Zeit heraus. Doch ist die Kirche als Institution dazu überhaupt imstande? Welcher innerkirchliche Diskurs bestimmt die Strategie dieser "intermediären Organisation"? Der Vortrag schildert die Diskrepanz zwischen Anspruch und Realität innerhalb der Kirchenorganisation einerseits und zwischen Staat und Gesellschaft andererseits.


Dr. Norbert Spannenberger: Abitur am Franziskanergymnasium in Gran (Esztergom); Studium und Promotion an der Universität München unter der Leitung von Prof. Dr. Horst Glassl über die Volksgruppenorganisation der Deutschen in Ungarn (1938-1944); Mitarbeit am Ungarischen Institut und Südost-Institut München 1999-2001. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) in Leipzig; Forschungsthema: "Intermediäre Organisationen und demokratische Stabilität in Ostmittel- und Südosteuropa in der Zwischenkriegszeit (1918-1939/40). Die katholische Kirche in Ungarn." Seit Januar 2002 Habilitation über die Migrationspolitik des Habsburgerreiches im 18. Jahrhundert.

 

 

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