Im Rahmen des Themenschwerpunktes  
Welche Natur schützen wir?

laden die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz

und das Studium generale zu folgender Veranstaltung ein:

 

 

Dr. Nils Franke (Königswinter)

 

Von der Hornisse zum Helikopter.
Naturschutz und Industrialisierung in der deutschen Geschichte

Montag, 28. Oktober 2002, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)

 

Die Industrialisierung gebar den Naturschutz. Er ist eine geistige Gegenreaktion auf die ästhetische Veränderung der Landschaft und ihre intensive Nutzung. Seinen Parteigängern fehlte der Glaube an die „Ausräumung“ der Natur zum „besseren“ Leben des Menschen. Sie hielten daran auch über die Zeit des Kaiserreichs, der Weimarer Republik, des Nationalsozialismus, der BRD und der DDR bis in die globalisierte Welt von heute fest. Warum? Und welches Bild der Natur schwebte bzw. schwebt ihnen vor? Ist die Hornisse auf der Roten Liste der aussterbenden Tierarten gut gesetzt und der vorgeneigt anfliegende Helikopter als technische Meisterleistung ein Sieg über die Natur? Der Vortrag beschäftigt sich mit dem geistigen Rüstzeug der Naturschützer und spannt den Bogen von der Romantik über die Industrialisierung bis zur Globalisierung.

 

Dr. Nils Franke ist Archivleiter der Stiftung Archiv, Forum und Museum zur Geschichte des Naturschutzes in Deutschland. Diese Einrichtung in Königswinter bei Bonn hat das Ziel, die Entwicklung der Umwelt- und Naturschutzgeschichte in Deutschland zu fördern und zu unterstützen, aber auch aktuelle Themen historisch zu beleuchten. Sein wissenschaftliches Fachgebiet ist die Technik-, Kommuni­kations- und Geistesgeschichte. Er ist Autor mehrerer Publikationen in diesem Bereich.

 

Nächste Veranstaltung in dieser Reihe:

Prof. Dr. Gerda Schneider (Wien)
Mutter Natur und Vater Staat – Über die Produktion gesellschaftlicher Unbewusstheit durch Naturschutz

Montag, 11. November 2002, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)