Im Rahmen des Themenschwerpunktes

 

Welche Natur schützen wir?

laden die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz

und das Studium generale zu folgender Veranstaltung ein:

 

 

 

 

Prof. Dr. Burghart Schmidt (Offenbach)

 

Was führt uns zu und welche Probleme begegnen uns mit der Frage:
„Welche Natur soll geschützt werden?“ Eine Meta-Überlegung

Montag, 27. Januar 2003, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)

 

Der Vortrag soll das Gesamtthema umdrehen, weil sich in der reflexiven oder metarisierenden Fassung sofort am deutlichsten klärt (nämlich in der Frage danach, wie man zu der Frage kommt), dass es nicht um die Natur an sich geht. Es geht um menschlich verstandene Werte, die man sich unter dem Wort Natur assoziiert denkt: ökonomische, ökologische, hygienische, ästhetische, psychologische, ethische, mnemotechnische, sentimentale. Ich möchte plausibel machen, dass gerade die letzteren, die scheinbar verächtlichsten, die wichtigsten sind – gerade in einem nüchternen ethischen, ästhetischen, wissenschaftsperspektivischen Sinn, nämlich gegen Verabsolutierung des Leistungsprinzips, der Nutzungsansicht des Handwerks, der Abschließbarkeit des Wissenwollens. Es geht um das Prinzip eines „Aufsichberuhenlassenkönnens“. Ein stoisches Erbe, oder Erbe der Stoa. „Epochē“ nannten das die alten Griechen.

 

Prof. Dr. Burghart Schmidt, geb. 1942 in Wilhelmshaven. Dr. phil., Professor für Sprache und Ästhetik und Vizepräsident der Hochschule für Gestaltung Offenbach a. M. 1962–1970 Studium der Biologie, Physik und Chemie, dann Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Tübingen. Habilitation für Sozialphilosophie an der Universität Hannover 1984. Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Ernst Bloch für die Herausgabe seiner Gesamtausgabe im Suhrkamp Verlag 1968-1977. 1977-1997 Lehrtätigkeit für Kunsttheorie an der Hochschule für angewandte Kunst und der Akademie für Bildende Künste Wien. Seit 1997 Hochschule für Gestaltung Offenbach. Arbeitsgebiete: Erkenntnistheorie, Sozialphilosophie, Kunsttheorie, Religionsphilosophie.

Einschlägige Publikationen: Kritik der reinen Utopie, Stuttgart 1988; Postmoderne – Strategien des Vergessens, Frankfurt a. M. 1994; Kitsch und Klatsch, Wien 1994; Am Jenseits zu Heimat, Wien 1994; Bild im Ab-wesen, Wien 1998; in Zeitschriften: Kunstforum international, Köln Nr. 93, 1988; Wespennest, Wien Nr. 110, 1998.

Nächste Veranstaltung in dieser Reihe:

Prof. Dr. Manfred Niekisch (Greifswald)
Zugangsregelung und Vorteilsausgleich: Neue Wege im Naturschutz

Montag, 3. Februar 2003, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)