Im Rahmen des Themenschwerpunktes | |
Welche Natur schützen wir? | |
laden die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz und das Studium generale zu folgender Veranstaltung ein: |
Prof.
Dr.-Ing. Gerda Schneider
über die Produktion gesellschaftlicher Unbewusstheit durch Naturschutz
Die Natur, die geschützt wird,
ist durch die Tätigkeit der Naturschutzverwaltungen beschrieben, verordnet und trotzdem
nicht geprüft.
Naturschutz wird als Dauer-Arbeitsbeschaffungsmaßnahme
organisiert und durch Konstrukte auf imaginärer und symbolischer
Ebene scheinbar begründet. Die imaginäre Verweiblichung von Natur
ist eine der Voraussetzungen für die Aneignung durch „Vater Staat“ und für
die ideologische Ausgliederung aus dem Wirtschaftsprozess. Die „Verbesserung
der Natur“ durch Gentechnologie und die Kapitalisierung weisen den Naturschutz
als industriell, a-historisch und a-sozial aus. Statt Naturschutz eröffnet
sich eine Perspektive von unten in sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltenden
Wirtschaften.
O.Univ. Prof. Dr.-Ing.
Gerda Schneider ist z. Zt. Vorstand des Instituts für Landschaftsplanung
und Ingenieurbiologie an der Universität für Bodenkultur Wien. Als Landschaftsplanerin
war sie freiberuflich und als Gartenamtsleiterin tätig. Ihre Dissertation
reflektiert u. a. kritisch die Leitbilder des Naturschutzes.
Dr.
Stefan Körner (TU Berlin)
Das Heimische und das Fremde. Zur kulturellen Interpretation eines ökologischen
Phänomens in der sich verändernden Landschaft
Montag,
25. November 2002, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)