Im Rahmen des Themenschwerpunktes  
Welche Natur schützen wir?

laden die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz

und das Studium generale zu folgender Veranstaltung ein:

 


Prof. Dr.-Ing. Gerda Schneider (Wien)

 

Mutter Natur und Vater Staat –

über die Produktion gesellschaftlicher Unbewusstheit durch Naturschutz

 

Montag, 11. November 2002, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)

 

Die Natur, die geschützt wird, ist durch die Tätigkeit der Naturschutzverwaltungen beschrieben, verordnet und trotzdem nicht geprüft.

Naturschutz wird als Dauer-Arbeitsbeschaffungsmaßnahme organisiert und durch Konstrukte auf imaginärer und symbolischer  Ebene scheinbar begründet. Die ima­ginäre Verweiblichung von Natur ist eine der Voraussetzungen für die Aneignung durch „Vater Staat“ und für die ideologische Ausgliederung aus dem Wirtschaftsprozess. Die „Verbesserung der Natur“ durch Gentechnologie und die Kapitalisierung weisen den Naturschutz als industriell, a-historisch und a-sozial aus. Statt Naturschutz eröffnet sich eine Perspektive von unten in sozial, ökologisch und ökonomisch nachhaltenden Wirtschaften.

 

O.Univ. Prof. Dr.-Ing. Gerda Schneider ist z. Zt. Vorstand des Instituts für Landschaftsplanung und Ingenieurbiologie an der Universität für Bodenkultur Wien. Als Landschaftsplanerin war sie freiberuflich und als Gartenamtsleiterin tätig. Ihre Dissertation reflektiert u. a. kritisch die Leitbilder des Naturschutzes.

Nächste Veranstaltung in dieser Reihe:

Dr. Stefan Körner (TU Berlin)
Das Heimische und das Fremde. Zur kulturellen Interpretation eines ökologischen Phänomens in der sich verändernden Landschaft

Montag, 25. November 2002, 18.15 Uhr, Hörsaal N 3 (Muschel)