Im
Rahmen der Ausstellung
laden
das Landesmuseum Mainz
und
das Studium generale zu folgendem Vortrag ein:
Frisur à l’Antique und Robe Grecque:
Dienstag,
16. Dezember 2003, 18.15 Uhr
Landesmuseum
Mainz (Große Bleiche 49-51)
Eintritt: 3 EUR, ermäßigt 2 EUR
In der Französischen Revolution deklarierte die Nationalversammlung die Abschaffung der Standeskleidung: Perücken und Zöpfe fielen. Die Revolutionäre wurden nach ihrer Kleidung, in der sich die Abkehr von adeligen Kleidungsgewohnheiten manifestierte, „Sansculottes“ genannt, also „Ohne-Kniehosen“. In der Damenkleidung besann man sich auf die „demokratische“ Antike und wählte natürliche (korsettlose), körperbeto-nende Hemdkleider in Weiß – und irrte. Denn Griechen und Römer kannten durchaus farbige Kleidung, aber sie war drapiert und nicht auf den Körper zugeschnitten. Der neue Körperkult favorisierte ein jugendliches Modeideal: Madame Recamier wurde mit 16 Jahren Mittelpunkt der Pariser Gesellschaft. Napoleon übernahm an seinem Hof eine Variante dieser Modelinie. Kostbare Stoffe und Dekore ließen die fließenden Linien der Revolutionszeit jedoch hart und steif wirken. Nichtsdestoweniger wurde in dieser Zeit die Grundlage unserer modernen Kleidung geschaffen: am Stück geschnitten, konnte sie bequem und ohne Hilfe angezogen werden. Vorformen industrieller Fertigung, nämlich handgefertigte Konfektion, wurden entwickelt.
Dr. Anita
Auer. Studium der Kunstgeschichte
und Germanistik in Heidelberg und Stuttgart. Magisterarbeit: „Klassizistische
Damenmode um 1800“. Freie Mitarbeit bei der Landesausstellung „Napoleon in
Baden und Württemberg“ in Stuttgart 1987. Dissertation „Der Couturier Heinz Schulze-Varell (1907-1985)“. Seit 1991 wissenschaftliche
Mitarbeiterin am Franziskanermuseum Villingen-Schwenningen, das sie seit 2000
mit ihrem Kollegen leitet. Verschiedene Katalogbeiträge, Vorträge und Lehrtätigkeit
im Bereich Modegeschichte und historische Textilien.
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Dr.
Brigitte Schoch-Joswig, Nürnberg
Dienstag,
13. Januar 2004, 18.15 Uhr, Landesmuseum Mainz