Natur- und kulturwissenschaftliches Wolkensymposion

»Wolkenarchäologie –

eine Wissenschaft nicht nur für Engel«

 

Eine Veranstaltung der Akademie für Bildende Künste und des Instituts für Physik der Atmo­sphäre in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Polymerforschung, dem Fachbereich Musik, der Filmwissenschaft und dem Studium generale der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie dem Staatstheater Mainz und dem Kulturamt der Stadt Mainz

 

 

Gerhard Lang (London)

Wie entdecken Entdecker?

Grenzgänge der Nubeologie

Donnerstag, 27. November 2003, 18.00 Uhr, Staudinger-Hörsaal, Max-Planck-Institut für Polymerforschung

 

Nach einer kurzen Einführung in die von Lucius Burckhardt begründete Spaziergangswissenschaft wendet sich der Referent der Frage zu: Wo beginnt die Landschaft? Dabei weist er auf Qualitäten hin, die im Verlauf des Vortrags immer wieder eine Rolle spielen werden. Auf dieser Basis berichtet Gerhard Lang über Folgendes:

»Die Typische Befleckung der Kuhherde im Schöntal« (Schweiz)

In den Überlegungen wird u. a. auch auf Sir Francis Galton und Gregor Mendel eingegangen.

Das Phantombildgerät der Polizei in Gerhard Langs Arbeit: Wie wird das Gerät seit 1992 nicht nur bei physiognomischen Untersuchungen, sondern auch bei landschaftlichen und nubeologischen Frage­stellungen eingesetzt?

»John Constables Clouds are still passing«

1995 wurden über dem Garten in 2 Lower Terrace in Hampstead, einem Londoner Stadtteil, an bestimmten Tagen und zu einer bestimmten Uhrzeit die vorüberziehenden Wolken photographiert (Skying). Der englische Landschaftsmaler John Constable hatte in diesem Garten 1821/22 eine Serie von Wolkenstudien hergestellt. Nur wenige der Ölstudien sind erhalten. In diesem Fall bezieht sich Gerhard Langs nubeologische Arbeit auf die Studien von 1822 mit den Notationen (Tag, Zeit und Wetter) auf der Rückseite. Was bewegte Constable zu dieser in der Landschaftsmalerei einmaligen Leistung? Kommen die Wolken wieder?

»Cloud Walk«

Im Zusammenhang mit dem Wolkenspaziergang 5 (Ben Lomond, Schottland, 21. Dezember 1997) erläutert Gerhard Lang die elementare Beziehung von Mensch und Landschaft.

Gerhard Lang (1963) studierte an der Kunsthochschule Kassel und an der Slade School of Fine Art an der University College London (MA). 1995 nahm er an der Hauptausstellung »Identita e Alterita« der Biennale in Venedig teil. Weitere Ausstellungsorte sind: 1996 Kunsthalle Düsseldorf (Happy End), 1997 PS1 in New York (Heaven), 2000  Hayward Gallery in London (Spectacular Bodies) und 2002 Deutsches Museum in München (Das andere Gesicht). Lehrtätigkeiten: an der Slade School of Fine Art, Central St. Martin's School of Art in London und der Glasgow School of Art. Gerhard Lang lebt und arbeitet in London und Schloss-Nauses (Otzberg).