Der Schwerpunkt Polen,
das Philosophische Seminar
und das Studium generale
laden zu folgendem Vortrag ein:
Prof. Dr. habil. Leon
Miodoński
Donnerstag, 22. Januar 2004, 18.15 Uhr, Hörsaal P2 (Philosophicum)
Ziel des Vortrages ist, die Grundlinien polnischer
Philosophie im Allgemeinen, sowie ihre gegenwärtige Gestalt im Besonderen
darzustellen. Es geht nicht nur um die polnische Philosophie als Grundelement
der modernen europäischen Ideenentwicklung, sondern vielmehr um einen
vielfältigen Umwandlungsprozess innerhalb der polnischen Kultur.
In der Geschichte jeder Nation gibt es eine Reihe von
konstitutiven Ideen, die nicht nur philosophisches Denken, sondern auch
Begriffs- und Mentalerfahrung konstruieren. In Polen
übernimmt diese Rolle der Kampf um die Unabhängigkeit und Selbständigkeit der
Nation, der im engen Zusammenhang mit der Herstellung demokratischer
Freiheitsrechte und bürgerlicher Emanzipation steht.
Der Vortrag setzt sich zum Ziel, die Eigenartigkeit
der polnischen Kultur und nationalen Erfahrung des 19. und 20. Jahrhunderts mit
dem Verlauf des philosophischen Denkens in Europa herauszuarbeiten, um so ihre
eigenständige Form bestimmen zu können. Dabei werden sowohl Vertreter der
gegenwärtigen akademischen Philosophie (Baczko, Kołakowski, Tischner u. a.)
als auch die Forschungszentren (Warschau, Krakau, Breslau, Lublin)
und Forschungsrichtungen (Phänomenologie, Philosophie der Wissenschaft, Neutomismus u. a.) in ihren typischen Fragenstellungen und
Lösungsvorschlägen behandelt.
Leon
Miodoński, geb. 1960, lehrt und
forscht an der Universität Breslau.
Er promovierte über „Arthur Schopenhauers
Religionsphilosophie“ und habilitierte sich zum Thema „ Die Ganzheit als
Paradigma des Weltdenkes in der deutschen Philosophie
im Aufbruch zur Romantik“.
Er hat zahlreiche Veröffentlichungen über die
deutsche Philosophie und deren Rezeption in Polen verfasst.
Im Wintersemester 2003/04 ist er Gastprofessor am
Schwerpunkt Polen.