Der
Interdisziplinäre Arbeitskreis für Drama und Theater
und das Studium
generale
laden
im WS 2003/04 Rahmen der Ringvorlesung
zu
folgendem Vortrag ein:
(Seminar für Englische Philologie,
Universität Mainz)
"Masks or Faces?"
Re-Moralisierung im britischen Drama und Theater des
19. Jahrhunderts
Montag, 12. Januar 2004,
18.15 Uhr, P 5 (Philosophicum)
Von seinen Anfängen an wurde das englische Theater
mit Unmoral assoziiert und als ein Krebsgeschwür im Gemeinwesen angeprangert.
Allerdings blieb diese Kritik weitgehend folgenlos, so lange das Theater die
Protektion des Hofes genoss. Mit deren Schwinden wurden jedoch Konzessionen an
einen zunehmend bürgerlich geprägten Publikumsgeschmack notwendig. Vom
18. Jahrhundert an, aber besonders ausgeprägt im 19. Jahrhundert appropriierte das englische Drama und Theater bürgerliche
Wertvorstellungen und schließlich viktorianische Normen. Damit einher ging eine
revisionistische Aufarbeitung seiner eigenen Geschichte, die sich
exemplarisch, z. B. an Tom Taylors und Charles Reades
Komödie "Masks and Faces"
darstellen lässt. Am Ende der zu skizzierenden Entwicklung steht die Akzeptanz
des Theaters als "moralischer Anstalt".
Prof. Dr. Bernhard Reitz vertritt das Fach Anglistik an der Universität
Mainz. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die englische Literatur des
19. und des 20. Jahrhunderts und das englische Drama.
Wichtigste
Buchveröffentlichungen der letzten Jahre:
British Drama of the 1990s (hrsg.
mit M. Berninger, Trier 2002); What Revels
are in Hand? Assessments of Contemporary Drama in English in
Honour of Wolfgang Lippke (hrsg. mit H.
Stahl, Trier 2001); Lineages of the Novel. Essays in Honour of Raimund
Borgmeier (hrsg. mit E. Voigts-Virchow,
Trier 2000); Anglistentag
Mainz 1999 – Proceedings (hrsg.
mit S. Rieuwerts, Trier 2000).
Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Prof. Dr. Hans-Peter
Bayerdörfer (München)
Nichts als Possen? – Lachtheater in Zeiten der Turbulenz
(vom Wiener Kongress bis zum Nachmärz)
Montag, 19. Januar 2004,
18.15 Uhr, P 5 (Philosophicum)