Im Rahmen der Ausstellung

Beutekunst unter Napoleon

Die "französische Schenkung" an Mainz 1803

 

laden das Landesmuseum Mainz

und das Studium generale zu folgendem Vortrag ein:

 

Heidrun Thate M. A., Paris

Mit Moselwasser getauft.

Die Geburt der Mainzer Gemäldegalerie

Dienstag, 10. Februar 2004, 18.15 Uhr

Landesmuseum Mainz (Große Bleiche 49-51)

 

Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 2 Euro

 

Anfang September 1801 setzte der Erste Konsul der Französischen Republik sein schwungvolles "Bonaparte" unter einen Erlass, der auch für das ferne Mainz folgenreich war. Das auf den Innenminister Jean-Antoine Chaptal zurückgehende, so genannte "Décret Chaptal" sah die Gründung von 15 Gemäldegalerien in der französischen Provinz vor, u. a. in Mayence. Aus dem reichen Fundus der aus den unterschiedlichsten Ecken Europas stammenden Beutekunst im Pariser Zentralmuseum wurden Bilderkonvolute zusammengestellt. Mainz sollte 36 Bilder erhalten.
Als am 10. Dezember 1803 eine erste Kiste mit 20 Bildern in Mainz eintraf, bestand nur kurze Zeit Anlass zur Freude. Bald stellte man fest, dass zahlreiche Bilder schwer beschädigt waren. Ein Friedensrichter wurde hinzugezogen und der "Tathergang" rekonstruiert: Während des Transports waren die Bilder in die Mosel gefallen und wurden vermutlich erst Tage später geborgen. Dies blieb nicht der einzige Skandal auf dem abenteuerlichen Weg zur Gründung der Mainzer Gemäldegalerie.

Heidrun Thate M.A. Studium der Europäischen und Ostasiatischen Kunstgeschichte sowie der Mittleren und Neueren Geschichte in Heidelberg und Paris (Sorbonne), Magisterarbeit über die Gründungsgeschichte des Mainzer Landesmuseums. Mitarbeit an Ausstellungsprojekten, zuletzt "Beutekunst unter Napoleon". Derzeit Vorbereitung einer deutsch-französischen Dissertation an den Universitäten von Heidelberg und Paris.

 

Nächster Vortrag in dieser Reihe:
Dr. Peter Karn, Mainz
Mainz als "bonne ville de l'Empire". Architektur und Stadtplanung unter napoleonischer Herrschaft
Dienstag, 2. März 2004, 18.15 Uhr, Landesmuseum Mainz