Angst:
Leben schützend, Leben bedrohend
Angst gehört
zu den Basisemotionen. Ohne die Fähigkeit zur Angst könnten weder
Tier noch Mensch überleben. Mit ihren biologischen Wurzeln ist sie ein
Grundphänomen des Menschseins. Angst begleitet uns ein Leben lang und zwingt
uns zur Auseinandersetzung mit ihr und mit den von ihr ausgelösten Erkrankungen.
Das Bewusstsein unserer Sterblichkeit ist eine wesentliche Quelle von Angst.
Religiöse Konzepte versprechen Angstüberwindung im Glauben, können
jedoch auch Ängste insinuieren. Ohne die Gewissheit Sinn stiftender und
Orientierung gebender Ordnungen erfährt sich der Mensch als auf sich selbst
verwiesen und dadurch existentieller Angst ausgesetzt. Angst kann aktivieren,
aber auch in Krankheit umschlagen. Lassen sich Angststörungen therapieren?
Was passiert in unserem Gehirn, wenn wir Angst haben? Trägt die aktuelle
Hirnforschung zu einem besseren Verständnis des Phänomens bei? Um
das ganze Spektrum menschlicher Angst zu erfassen, sollen die Perspektiven der
verschiedensten Fachwissenschaften in unserer interdisziplinären Ringvorlesung
diskutiert werden.
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